Hooligans von Lok Leipzig sollen in einem Regionalzug mehrere Grünen-Politiker bedroht und einen mit einer Flasche angegriffen haben. Der Betroffene—der sächsische Landesvorstandschef Jürgen Kasek—berichtete selbst über den Vorfall auf Twitter.
Die Lok-Hools waren offenbar auf der Rückreise nach einem Auswärtsspiel in Jena, als sie Kasek im Zug erkannten. Der hat sich unter Nazis in der Region „einen Namen gemacht", weil er wortstark und vehement gegen die rechte Szene auftritt. Unter anderem hat er schon Pegida-Boss Lutz Bachmann wegen Volksverhetzung angezeigt und eine Gegendemo zum Leipziger Pegida-Ableger organisiert. Laut Spiegel-Informationen wurde ihm bereits in der Vergangenheit mehrfach gedroht. Unter anderem veröffentlichte Kasek einen an ihnen adressierten Steckbrief mit einem „Kopfgeld" von 10.000 Euro auf seine Person.
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Neben Kasek sollen im Zug auch die Leipziger Kreisvorstandssprecherin Christin Melcher sowie die Grünen-Bundestagsabgeordnete Monika Lazar gewesen sein. Schon auf dem Bahnsteig in Naumburg begannen die Pöbeleien des laut Kasek extrem aggressiven Mobs, wie auch Christin Melcher in einem Facebook-Beitrag bestätigte.Neue Masche der Besorgten: Steckbriefe mit Kopfgeld verschicken. — Jürgen Kasek (@JKasek)October 28, 2016
Und die Polizei? Die soll das Trio erst in das Zugabteil voller Hooligans gedrängt und sich anschließend so überfordert gezeigt haben, dass sie am Ende—ironischer- und traurigerweise—die drei Grünen-Politiker des Zuges verwies.
Die zuständige Bundespolizei hat den Vorfall laut Spiegel-Informationen indes bestätigt. „Der Schreck sitzt tief. Eine Beule wird bleiben", schrieb Kasek auf Facebook und will jetzt Anzeige erstatten. Denn einige der Rechtsextremen habe er identifizieren können.Es ist beileibe nicht das erste Mal, dass die Fanszene von Lok Leipzig negativ auffällt—der rechten Hooligan-Szene des Regionalligisten sei Dank. Erst Anfang Oktober sollen Lok-Fans bei einem Auswärtsspiel in Berlin fremdenfeindliche Parolen gesungen haben.Zusammengefasst: im Zug von Lok Hools angegriffen, von Polizei aus dem Zug verwiesen (Haut ab). So weit geht es uns gut. — Jürgen Kasek (@JKasek)November 6, 2016