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leider nein leider gar nicht

Journalistin beschimpft englische Nationalspieler als „überbezahlte Kinderficker"

Als sich ein Shitstorm zusammenbraute, versuchte sie schnell, die Wogen zu glätten. Dabei machte sie es nicht besser.

Julia Hartley-Brewer ist keine Frau, die ein Blatt vor den Mund nimmt. Egal, ob es um Terrorgefahr, Brexit oder Flüchtlinge geht, die Frau sagt, was sie denkt. Vor ein paar Tagen hätte sie lieber geschwiegen.

Die englische Journalistin, die für den „Guardian" eine Kolumne beschreibt, hat sich beim allgemein beliebten Bashing über die englische Nationalmannschaft sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Zu weit, denn mit ihrem Kommentar ist sie—zumindest bei der Internet-Community—ordentlich auf die Schnauze gefallen.

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Klar, das Ausscheiden der Three Lions gegen Außenseiter Island war verdammt peinlich. Und klar, die englische Presse, eh schon bekannt für ihren rauen Umgangston, hat die englische Nationalmannschaft nicht gerade mit Samthandschuhen angepackt.

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Doch bei einer BBC-Presseschau hielt es Frau Hartley-Brewer für nötig und richtig, die englischen Spieler als „overpaid nonces" zu bezeichnen. Overpaid, OK: Überbezahlt sind einige wohl wirklich (auch wenn das Sandro Wagner wohl anders sehen würde). Das Problem an der Aussage ist das Wort nonces. Das heißt übersetzt so viel wie „Sexverbrecher" bzw. „Pädophiler". Dass sie kurz darauf meinte, dass Fußballer weniger Zeit für ihre Haarpflege aufbringen sollten, können wir zwar blind unterschreiben, ABER EIN PÄDOPHILEN-VERGLEICH?

Selbst als Scherz (und das sollte es wohl ganz offensichtlich sein) geht das überhaupt nicht und sprengt alle Grenzen journalistischer Freiheit. Ein Shitstorm wurde losgetreten (fair enough), darum haute Frau Hartley-Brewer schnell eine Richtigstellung auf Twitter raus. Sie habe nicht nonces, sondern ganz offensichtlich ponces sagen wollen. Kleiner Haken an der Sache: Ponces wiederum bedeutet so viel wie „Zuhälter" oder „Schwuchtel".

Whoops. Last night on — Julia Hartley-Brewer (@JuliaHB1)June 28, 2016

Klarer Fall: Wenn man Fußballer schon als Kinderficker bezeichnet hat, sollte man—um die Wogen zu glätten—schnell noch eine homophobe Beschimpfung hinterherschicken. Good job!