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gewalt

Der Hool mit Eisenstange war nur der üble Höhepunkt beim Adria-Derby

Beim Spiel zwischen Hajduk und Rijeka bedrohte ein „Fan" den Schiri und ließ sich feiern. Schon vorher hat die Torcida mit faschistischen und serbenfeindlichen Rufen blamiert.
Foto: Screenshot/Twitter/@wscsm1

Am Samstag fand in Kroatien das Adria-Derby zwischen Split und Rijeka (1:1) statt und wie zu erwarten war, fehlte es wahrlich nicht an Emotionen. Und einem platzstürmenden Hooligan mit Eisenstange.

Ein Blick auf die Tabelle in Kroatien offenbarte vor dem letzten Spieltag Außergewöhnliches. Denn an der Tabellenspitze stand Rijeka – mit sechs Punkten Vorsprung auf Serienmeister Dinamo Zagreb. Die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte scheint also immer näher zu rücken. Samstag ging es für die Mannschaft zu Hajduk Split – und dort brannte nicht nur der Baum.

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In der 31. Minute ging die Heimmannschaft in Führung, sehr zur Freude der Torcida, Hajduks berühmter Ultra-Gruppierung, die in der 56. Minute das Stadion Poljud in bengalorot erleuchten ließ.

Doch nach einem umstrittenen Elfmeterpfiff in der 81. Minute kam Rijeka zum Ausgleich. Die Entscheidung stieß bei einem Split-Hool auf verdammt wenig Verständnis, in der Nachspielzeit rannte er mit einer Eisenstange im Anschlag auf den Platz, bedrohte den Schiedsrichter Mario Zebec (der eigentlich als der beste Kroatiens gilt) und ließ sich vom eigenen Anhang feiern. Mit der Stange sammelt die Feuerwehr normalerweise brennende Bengalos vom Platz.

Doch nicht nur mit dieser Aktion sorgte die Torcida für Negativschlagzeilen. Noch widerlicher ist die Tatsache, dass sie (mal wieder) den faschistischen Ruf „Za dom spremni" brüllten, eine serbische Flagge verbrannten und „Ubi Srbina" („Töte den Serben") riefen. Rijeka gilt als eine der liberaleren Städte in Kroatien mit einer vergleichsweise großen serbischen Minderheit.

Hajduk Split fan ran onto the pitch and attempted to attack referee during Hajduk Split vs HNK Rijeka match 11.03.2017. — When Sunday Comes (@wscsm1)March 12, 2017

Dinamo gewann übrigens sein Heimspiel gegen RNK Split locker mit 4:0 und verkürzte so den Rückstand auf Rijeka auf vier Punkte.