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Das Konzert einer rechtsextremen Band aus Kroatien in Kremsmünster wurde nach Protesten abgesagt

Die Band Thompson ist schon öfter durch den Gebrauch rechtsextremer Symbolik aufgefallen.

Header: Screenshot von YouTube aus dem Video "Thompson - Nema Predaje [Keine Kapitulation]" von Crorec

In der Sporthalle des oberösterreichischen Kremsmünster hätte am 29. April ein Konzert der Band Thompson stattfinden sollen. Die Band wird angeführt von Marko Perkovic, der in der Vergangenheit immer wieder mit der rechtsextremen Szene in Berührung kam, soll die Band nach seinem Spitznamen benannt haben. "Thompson" steht demnach für eine Waffe, die im kroatischen Bürgerkrieg verwendet wurde. Laut dem offiziellen Register des kroatischen Verteidigungsministeriums war Perkovic insgesamt 969 Tage im Kampfgebiet eingesetzt.

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Karl Öllinger, Nationalratsabgeordneter der Grünen, reagierte heute mit einer Presseaussendung auf das geplante Konzert des "bekannten kroatischen Rechtsextremisten" und wollte das Konzert verbieten lassen. "Wenn man schon im Vorhinein weiß, dass eine Veranstaltung der Aufhetzung einer Gruppe in unserer Gesellschaft gegen eine andere dienen soll, dann muss diese Veranstaltung untersagt werden - dafür gibt es auch eine rechtliche Handhabe", wird Öllinger in der Aussendung zitiert.

Auf den Konzerten von Thompson seien immer wieder Anhänger der rechtsextremen kroatischen Ustascha-Bewegung vertreten, von denen sich Perkovic nicht distanziert. Perkovic eröffnet außerdem manche Konzerte mit dem faschistischen Ustascha-Gruß "Za dom spremni" ("Für die Heimat bereit"). Nach einem Konzert in der ehemaligen serbischen Hochburg Knin, soll das Publikum darauf mit dem Ruf "Tötet den Serben!" reagiert haben.

"Dass ein bekannter kroatischer Rechtsextremist in Österreich seine Landsleute gegen Serben in einer öffentlichen Veranstaltung aufhetzt, das geht ja wohl gar nicht", empört sich Öllinger. Bereits zum Fußball-Europameisterschaftsauftakt 2008 hätte Perkovic mit seiner Band in Kärnten auftreten sollen. Das Konzert wurde allerdings untersagt. In der Schweiz wurde Perkovic mit einem Einreiseverbot belegt. Auch bei einem geplanten Konzert in Berlin stieß der Veranstalter auf Widerstand der Öffentlichkeit.

So passierte es nun auch in Kremsmünster. Laut OÖN wurde das Konzert aufgrund massiver Proteste abgesagt. Der Bürgermeister war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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