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IS

Der britische Boxchampion, der dem IS beigetreten sein soll

Wie die BBC berichtet, soll Anthony Small Papiere gefälscht haben, um nach Syrien zu reisen und im Dschihad zu kämpfen.
Image via YouTube

Ein ehemaliger britischer Boxchampion steht vor Gericht, weil er versucht haben soll, dem Islamischen Staat beizutreten, wie die BBC berichtet. Anthony Small, ein ehemaliger Weltergewichtsboxer, soll Papiere gefälscht haben und mit zwei weiteren Männern nach Syrien eingereist sein.

Ende letzten Jahres verkaufte Small, 34, seine Erinnerungsstücke—darunter seine Boxhandschuhe und –stiefel—um genug Geld für die Reise nach Syrien zusammenzubringen. Fast 10 Jahre zuvor war er zum Islam konvertiert und hatte den Namen Abdul Haqq angenommen.

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Small erzielte 2007 einen von nur zwei britischen Punkten bei The Contender Challenge, einem aus sechs Kämpfen bestehenden Wettkampf zwischen Großbritannien und den USA. Im Juli 2009 gewann er außerdem die Meistertitel im Halbmittelgewicht für Großbritannien sowie das Commonwealth.

Doch schon 2010 machte er mit seinen Aktivitäten außerhalb des Rings Schlagzeilen. Im März jenen Jahres protestierte Small mit 50 anderen Demonstranten, die sich „Muslims Against Crusades" nannten, gegen die britische Beteiligung am Afghanistankrieg. Im darauffolgenden Jahr kritisierte er Amir Khan für mangelnde Frommheit als Moslem.

In einem YouTube-Video sagt Small, er habe mit Boxen aufgehört, weil sein Beruf sich nicht länger mit seinem islamischen Glauben vereinbaren lasse. Da Muslime keine Lokale mit Alkoholausschank oder Glücksspielen betreten dürften, könne er als gläubiger Moslem nicht länger in Arenen nach Erfolg streben, „in denen all diese Sünden kollektiv stattfinden."

Als der IS den US-amerikanischen Journalisten James Foley enthauptete, stellte Small ein weiteres YouTube-Video ins Netz, in dem er seine Unterstützung für die barbarische Tat ausdrückt. Er sagt darin, die Enthauptung James Foleys sei nicht ganz „unprovoziert" gewesen und solle objektiv als ein Akt der Vergeltung gesehen werden—als Rache gegen die Vereinigten Staaten für ihren Angriff auf den Islamischen Staat.

Zu den Anklagepunkten gegen Small gehört auch die Verbreitung hetzerischen Materials im Internet—Berichten zufolge hat er einen Artikel namens „Attacks By Muslims In Perspective" sowie eine weitere YouTube-Rede namens „Why The Islamic State Is Rejected" veröffentlicht.

Geschätzte 3.000 Europäer sollen aktuell im Irak und in Syrien für den Islamischen Staat kämpfen. Der französische Premierminister Manuel Valls sagte im März, er rechne bis Ende diesen Jahres mit einem Anstieg dieser Zahl auf fast 10.000.