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So ändert sich eure Lebenserwartung, wenn ihr in ein anderes Land zieht

Die demografische Datenvisualisierung population.io zeigt, welchen Einfluss Geburtsdatum, Herkunft und Geschlecht auf unsere Lebenserwartung haben.
Bild: Screenshot population.io

Angenommen, ich wäre eine 30-jährige, in Deutschland geborene Frau und wanderte heute in die Ukraine aus: Mit diesem Ortswechsel würde sich meine statistische Lebenserwartung urplötzlich um ganze 11,4 Jahre verringern. Anstatt, dass mich am 11. Juni 2074 im stolzen Alter von 89,4 Jahren das Zeitliche segnete, müsste ich bereits am 30. Juni 2063 mit 78,5 Jahren abdanken.

Verschläge es mich dagegen nach Japan, gäbe es noch einmal 4,5 Jahre oben drauf und ich könnte die irdischen Freuden bis zum 29. November 2078 genießen.

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Ganz nebenbei wäre ich übrigens mit meinen aktuellen 30 Jahren bereits älter als 51 Prozent der Weltbevölkerung, aber nur 30 Prozent aller Deutschen.

So ändert sich eure Lebenserwartung, wenn ihr in ein anderes Land zieht

Wäre ich allerdings ein 20-jähriger Algerier und käme nach Deutschland, erhöhte sich meine voraussichtliche Lebenszeit um 10,3 Jahre. Ich würde vielleicht am 25. Dezember 2018 eine große Party schmeißen, denn ich wäre an diesem Tag der 3.000.000. lebende Mensch auf Erden. Allerdings müsste ich das noch mit den anderen 13.569 Erdenbürgern klären, die ungefähr in derselben Stunde geboren wurden wie ich.

Läuft auf population.io stets mit: Die Zahl der aktuellen Weltbevölkerung

Wäre ich 50 Jahre früher geboren worden, hätte sich bei meinem Eintritt in das irdische Treiben meine Lebenserwartung in Algerien und Deutschland übrigens nur um 8,3 Jahre unterschieden. Bliebe ich mein gesamtes Leben in Algerien, wäre mein Dasein 687 Tage kürzer als das der durchschnittlichen Weltbevölkerung.

Ermöglicht werden meine demografischen Gedankenspiele durch Wolfgang Fenglers Datenvisualisierung Population.io, die der deutsche Weltbank-Ökonom mit seinem Team und dem Stuttgarter Designbüro 47 Nord entworfen hat, um „das Studieren der menschlichen Bevölkerung einem größeren Publikum zu ermöglichen."

Als Datenquelle zog das Team, zu dem auch der Stuttgarter Designer Benedikt Groß gehört, die offiziellen Weltbevölkerungsberichte der Vereinten Nationen aus den Jahren 1950-2010 sowie die Schätzungen bis zum Jahr 2100 heran. Berücksichtigt wurden dabei insgesamt 200 Länder mit einer Bevölkerungsanzahl von jeweils mindestens 90.000 Menschen.