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Star-Trek-Nerd baut Enterprise für begehbare Virtual-Reality-Tour nach

Wer wollte nicht schon immer mal mit dem Turbolift in den Maschinenraum fahren? 3D-Artist Jason B. hat drei Monate Arbeit investiert, um uns dem Trekkie-Traum ein Stück näherzubringen.

Das Star-Trek-Universum verdient im Science-Fiction-Genre nicht nur einen Orden dafür, die Zukunft am exaktesten voraussagen zu können, sondern besticht auch durch seine detailreiche Ausstaffierung—in der Serie wie auch in der Fanbase. Es gibt mit Memory Alpha sogar ein eigenes Wiki, welches eine quasi-reale Parallelwelt offenbart, die unter anderem mit physikalischen, biologischen, mathematischen oder archäologischen Einträgen die Geheimnisse der futuristischen Welt erklärt.

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Für den geneigten Fan gibt es also eigentlich alles, nur eines nicht: Die Chance auf einen persönlichen Besuch der USS Enterprise. Das war auch das Quentchen Verzweiflung, das dem 3D-Künstler Jason B. während seiner Jugend immer wieder Kopfschmerzen bereitete. Als leidenschaftlicher Trekkie wäre es das Sahnehäubchen auf seinem Fantum gewesen, einmal selbst über die Brücke zu laufen, die Quartiere zu besuchen, in der Erste-Hilfe-Station nach Commander Crusher zu sehen und im Shuttlehangar durch die bereitstehenden Schiffe zu streifen.

Alle Bilder: Enterprise3DProject | Mit freundlicher Genehmigung von Jason B.

Heute ist er noch immer genauso begeistert von der Sternenflotte, arbeitet jedoch mittlerweile als erfolgreicher 3D-Künstler, der bei Tage ein großes CG-Projekt betreut und Universitätsvorlesungen abhält. Des Nachts erschafft er in seiner knapp bemessenen Freizeit ein maßstabsgetreues 3D-Modell der USS Enterprise NCC-1701-D, dem Schiff, welches unter dem Kommando von Captain Picard die unendlichen Weiten des Weltraums auskundschaftet.

Das Abenteuer begann vor einigen Jahren, als Jason die Brücke der Enterprise-D aus Spaß mit Unreal Engine 3 nachbastelte. Als die Serie dann im Jahr 2012 auch noch auf Blu-Ray herauskam, reifte in ihm zunehmend der Gedanke, das gesamte Schiff zu bauen.

Mit dem Erscheinen von Unreal Engine 4 begann er im Juli diesen Jahres seine alte Brücke auf die neue Version der Game-Engine zu transportieren. Nur drei Monate später liefert er uns jetzt seine ersten beeindruckenden Nachbildungen.

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Da es sich bei dem virtuellen Sternenkreuzer bisher lediglich um ein Ein-Mann-Freizeit-Projekt handelt ist das Schiff erst in Teilen fertig gestellt. Die Außenverkleidung, die der Enterprise ihr charakteristisches Erscheinungsbild verleiht, ist zu 80 Prozent vollständig, Deck 1 und 1.5 mit Brücke und angeschlossenen Räumen sind mit 60 Prozent auch schon weit fortgeschritten. Hier fehlen nur noch einige Gegenstände der Inneneinrichtung, die restlichen Decks sind mehr oder weniger fertig.

Ein weiteres galaktisch ambitioniertes Projekt: Deutscher Nerd-Grafiker vollendet seine Vergleichskarte aller Sci-Fi-Raumschiffe

Nun hofft Jason auf Unterstützung aus der treuen Fanbase, um die Animation von einem Hobby-Projekt zu einer Vision mit professionellem Ernst anwachsen zu lassen. Die Grundlage soll ein Crowdfunding über Patreon darstellen, dessen Titel „2 Decks down, 40 to go" niemanden kalt lassen dürfte. Mit dem zur Verfügung gestellten Geld sollen Entwickler und Programmierer an Bord geholt werden sowie Digitalkünstler, die sich den Charakteren annehmen.

Vermutlich ist er damit bei den Trekkies genau richtig, denn eine in späteren Stadien sogar per Oculus Rift begehbare Version ohne Ladeunterbrechungen zwischen den verschiedenen Decks, würde sicher einige Fanträume Wirklichkeit werden lassen. Wer wollte nicht schon immer mal mit dem Turbolift in den Maschinenraum fahren oder durch die riesige Fensterfront auf Deck 3 verklärt in den Weltraum blicken?

Wenn bei erfolgreicher Finanzierung und Umsetzung in ferner Zukunft dann auch noch eine Weiterentwicklung zum Onlinegame folgen sollte, kann sich jeder Spieler sogar sein eigenes Quartier einrichten und die eigene Mission erfüllen. Manchmal werden Träume einfach wahr.