Wie wohl jeder auf dieser Welt nun mitbekommen hat, hat Nordkorea gestern für ein kleines Erdbeben auf der koreanischen Halbinsel gesorgt. Schon über die letzten paar Wochen bauten die Medien des kommunistischen Landes den Spannungsbogen dazu auf: Es wurden viele Raketen gezeigt und nur wenige Tage vor dem Geburtstag des verstorbenen Diktator-Vaters Kim Jong Ils hat Nordkorea nun seine Drohungen wahr gemacht und erfolgreich eine dritte Atombombe gezündet.
Südkoreas Presse war die ersten, die davon Wind bekamen. Erste Berichte über Erderschütterungen in Seoul kamen nur wenig später auf. Die Detonation ereignete sich jedoch weit davon entfernt in der nordöstlichen Hamyong-Provinz um 11 Uhr 57 Ortszeit. Schon bald bekannte sich der Norden über die staatliche Propagandastelle KCNA zur seismischen Aktivität, die sich irgendwo auf Stufe 5 der Richterskala abgespielt hatte. „Wir bestätigen, dass der Test sicher und nach Plan durchgeführt worden ist. Der Test hat die Umgebung nicht in Mitleidenschaft gezogen und wurde mit einer kleineren und leichteren Apparatur, mit höher angereichertem Spaltmaterial vollzogen”, so die Verantwortlichen.

Das Problem ist : Die Differenz von dem, was Nordkorea seinem Volk erzählt und dem, was es der Welt erzählt, ist für Staaten wie China, die das Land unterstützen, nur zu offensichtlich. Nordkorea wird womöglich seine Atommelodie weiter säuseln, um seine Bürger bei Laune zu halten und gleichzeitig den Rest der Welt ignorieren. Aber bei allen jenseits der Landesgrenzen steigt die Frustration und irgendwann könnte das eskalieren. Wie lange Nordkorea wohl noch so weitermachen kann, ohne dass jemand einschreitet und dem Ganzen ein Ende setzt,das kann niemand sagen.