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Sex

Skinema: Buttface

Chris Nieratko ist ein riesiger Fan von infantilem Humor, ihr könnt euch also vorstellen, warum er Scherze über Arschritzen so liebt.

Regie: Belladonna
Rating: 10
Enterbelladonna.com/Evilangel.com Ich bin mit einem Jungen namens Phil McCracken zur Schule gegangen. Cracken wie „ass crack“, Arschritze. Ich bin ein großer Fan von infantilem Humor, ihr könnt euch also vorstellen, warum ich diesen Namen so liebe. Vor Kurzem habe ich gehört, dass es in England einen Skateboarder gibt, der unter seinem Geburtsnamen Ash Hall Furore macht. Klar. Im guten alten England läuft ein Skater namens Ash Hall herum, und scheißt auf alles. Oh, wie frohlockte mein Herz, als ich von ihm hörte. Ich schrieb meinem Freund Ben bei der englischen Skaterbibel Sidewalk in GROSSBUCHSTABEN, dass er wohl kaum mein Freund sein könne, wenn er diesen Ash Hall vor mir verstecke. Ich sagte ihm, ich wolle in das Innerste dieses Ash Hall vordringen. Er wusste nicht, was ich meinte. Ich schoss zurück: „DIE ELTERN DES JUNGEN HABEN IHN ASSHOLE GENANNT!! UND DU DENKST, DAS WÜRDE MICH NICHT INTERESSIEREN?!“ „Oh, verstehe“, entgegnete er, gänzlich ungerührt. Wie sich herausstellte, war die Übersetzung das Problem, denn in Großbritannien heißt der Hintern „arse“ und nicht „ass“. Und so ist dieser Ash Hall sein Leben um Arschlochwitze herumgekommen! Doch das hat jetzt ein Ende. Er und ich werden Freunde werden, und ich werde ihn für all seine nicht englischsprachigen Landsleute entschädigen, die zwei und zwei nicht zusammenzählen konnten. Als Kind wurde ich Chris Piss genannt. Der Spott ging nach hinten los, denn ich hielt das für einen urkomischen Spitznamen. Aus Verachtung gegenüber meinen Lehrern begann ich, meine Tests und Hausarbeiten mit Chris Piss zu unterzeichnen. Meinen anderen Klassenkameraden gab ich ähnlich derbe Spitznamen. Ihre Reaktionen waren allerdings nicht so wohlwollend und aufgeschlossen wie meine. In der Highschool—meiner zweiten Highschool, um genau zu sein, nachdem ich von der ersten geschmissen wurde, weil ich meine Mathelehrerin ins Krankenhaus gebracht hatte, indem ich ihr den Hals brach (ein Unfall, ernsthaft)—wurde ich für ein Jahr auf eine katholische Schule gesteckt, in der die Mädchen Polyesterröcke und enge weiße Blusen trugen. Selbst unter den weitesten Strickjacken ließen sich die Fettröllchen, die in diese Blusen gezwängt wurden, nicht verbergen. In Geschichte gab es ein Mädchen namens Sue, das überall unter dem Kinn wie Gelee wabbelte. Sie sah aus wie eine Suppenschüssel kurz vorm Überlaufen. Also saß ich von September bis Juni neben SUE und flüsterte ihr montags bis freitags außer an Feiertagen von 10.15 bis 11 Uhr das Wort „SOUP“ ins Ohr. Niemand außer ihr konnte es hören. Es war nicht zur Erheiterung der Klasse gedacht, sondern ganz allein für mich. Sie flehte den Lehrer an, mir Einhalt zu gebieten, aber niemand außer ihr hatte mich gehört. Soup. Also konnte niemand ihre Geschichte bestätigen. Soup. Ganz abgesehen davon, dass ich in Geschichte ein Ass war. Soup. Vor Kurzem habe ich sie beim Karneval in meiner Heimatstadt gesehen, und sie sah fantastisch aus. Ich bilde mir ein, dass ich zu ihrer Transformation beigetragen habe, indem ich Soup zu ihr sagte. Sie kam zu mir und überschüttete mich vor Frau und Kind mit ihrer seit 20 Jahren aufgestauten Wut. Wie sehr sie mich hasse, wie sehr sie es hasse, das Wort Soup zu hören etc. pp. Ich lächelte und entschuldigte mich—nicht für das, was ich getan hatte, sondern dafür, dass ich mich nicht erinnern könne, wer sie sei oder wovon sie da überhaupt rede. Sie war am Boden zerstört, dass mir all das nichts sagte (obwohl ich mich daran erinnere, als wäre es gestern). Als sie sich umdrehte und heulend von dannen lief, rief ich ein letztes Mal „SOUP!“ Sie sah aus, als müsse sie sich gleich übergeben. Ich lächelte noch einmal und winkte.

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