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Drogen

Was wir von Stockfotos über Drogenkonsum lernen können

Ihr wolltet euch schon mal so richtig abschießen, wisst aber nicht wie? Egal ob Cannabis oder Crack, diese echt total ungestellten Fotos ziehen euch direkt in den Abgrund.

MDMA macht deinen Körper kaputt, diese Grafik deine Augen. Foto: imago/McPHOTO

Wer jemals in einer Redaktion tätig war, dem läuft auch Jahre später ein kalter Schauer über den Rücken, wenn irgendwo das Wort „Symbolfoto" fällt. Für alle redaktionell eher unbeleckten Leser: Das ist die Art von Bild, mit der Artikel bebildert werden, zu denen es kein konkretes Foto gibt. Beispiel: Man möchte die Ergebnisse einer neuen Studie zum Drogenkonsum melden und braucht irgendetwas, das clean genug aussieht, um niemanden abzuschrecken, gleichzeitig aber auch konkret etwas mit dem Thema zu tun hat.

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In solchen Fällen öffnet man die Seite der Fotoagentur seines Vertrauens, tippt Suchbegriffe wie „Drogen", „Sucht" oder „Koks Unterwäsche" (Sex funktioniert immer) ins Suchfeld und bedient sich dann an Stockfotos, auf denen Models so tun, als würden sie verbotene Substanzen konsumieren. Die Ergebnisse reichen dabei in aller Regel von unfreiwillig komisch bis extrem verstörend, verraten uns aber auch einiges über den richtigen Umgang mit Rauschmitteln. Sehet und lernet, Kinder.

(Anmerkung: Wir raten euch selbstverständlich ausdrücklich davon ab, Drogen zu nehmen—nicht nur, dass das ganze strafrechtlich relevant sein kann, hier findet ihr genug Beispiele dafür, wie Drogen euch und euerem Umfeld schaden können.)

Informiert euch vorher über die Risiken

„Frau liegt tot in Zigarette" | Foto: imago/blickwinkel

Ich muss zugeben: Als ich auf meiner Suche nach abstrusen Stockfotos über „Frau liegt tot in Zigarette" (RIP!) gestolpert bin, musste ich kurz ein bisschen lachen. Dabei ist nichts fataler, als die möglichen Folgen vom Konsum potentiell gefährlicher Substanzen zu unterschätzen! Wirklich. Wenn ihr schon unvernünftig sein müsst, weil ihr glaubt, dass ihr mit zuckenden Mundwinkeln und riesigen Pupillen einfach viel, viel cooler ausseht, dann stellt zumindest sicher, dass ihr eine grobe Vorstellung davon habt, was ihr euch reinpfeift—und was das ganze mit eurem Körper macht.

Sorgt für die passende Atmosphäre

„Kiffer raucht einen Joint vor Postern von Bob Marley" | Foto: imago/Sven Lambert

Ihr habt ordentlich Geld und Nerven in den Erwerb illegaler Substanzen investiert und könnt es kaum erwarten, auf Kosten eurer körperlichen Unversehrtheit endlich einen höheren Bewusstseinszustand zu erreichen? Eure Ungeduld ist verständlich, um allerdings möglichst viel aus eurem Trip rauszuholen, solltet ihr vorher dafür sorgen, dass ihr das Ganze in einem Umfeld einnehmt, dass zur Droge eurer Wahl passt.

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Unser Stockfoto-Freunde haben in diesem Foto absolut alles richtig gemacht und den juvenilen Joint-Jünger vor mehreren, wild in den Hintergrund geklebten Bob-Marley-Postern positioniert. Tatsächlich warte ich persönlich noch auf den Moment, an dem eine wissenschaftliche Studie endlich das belegt, was wir alle längst wissen: Kiffer sind die einzigen Personen, die Reggae mögen—oder es zumindest über einen längeren Zeitraum tolerieren können.

„Jung Mann mit Medikamente und rolled up Banknote" | Foto: imago/Indiapicture

Gelüstet es euch stattdessen nach dem guten, alten „Koks", sollte das Set-Up etwas weniger Superbad und etwas mehr American Psycho sein. Verteilt das Pulver am besten auf einem Glastisch bei möglichst minimaler Beleuchtung. So könnt ihr beim Ziehen die düstere Reflektion eures eigenen Gesichts betrachten und euch fragen, wie es eigentlich so weit kommen konnte.

Mischkonsum

„Drogenabhängige bereitet sich Heroin zu" | Foto: imago/MAVERICKS

Oft hört man im Zusammenhang mit Suchtthemen von den so genannten Einstiegsdrogen, die einen nach und nach an den richtig harten Scheiß heranführen. Eben noch hat man aus Gruppenzwang auf dem Schulhof geraucht, plötzlich sitzt man mit einer Crackpfeife vorm Hofer und weiß nicht, wie einem geschieht. Wenn man also sowieso schon abgefuckt ist, warum dann nicht ALLES AUF EINMAL nehmen, dachten sich also die Kompositoren dieses Bildes und zeigen eine junge Frau beim entspannten Feierabendbier—mit Tschick und bissl Tiefen.

„Pills and cannabis leaf" | Foto: imago/Westend61

Wie viel Spaß man angeblich haben kann, wenn mehr als eine toxische Substanz durch euren Blutkreislauf peitscht, suggeriert auch diese Grafik, die beeindruckend nachfühlbar visualisiert, wie sich eine Partynacht im Vollrausch anfühlen kann. Seht ihr? Das Hanfblatt leuchtet!

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Geht offen damit um, wie „alternativ" und „crazy" ihr seid

„Joint und Cannabis" | Foto: imago/blickwinkel

Hasst ihr es nicht auch, wenn ihr vor einem Haufen von Plastikbaggys steht und einfach nicht wisst, was sich darin befindet? Wie oft hat man schon aus Versehen Crack statt Gras geraucht, weil auf der Tüte das zugehörige Symbol gefehlt hat? Spart euch die Heimlichkeiten und steht offen zu eurer Cannabis-Liebe! Es macht einfach nicht so viel Spaß zu kiffen, wenn man den Joint nicht auf einem Original-Hanfblatt rollt. Und auch eure Mutter wird dankbar sein, dass ihr nicht länger versucht, so zu tun, als würde es sich bei dem seltsam riechenden Kraut in eurem Kinderzimmer um irgendeine kryptische Teesorte handeln.

„Ein Angestellter sitzt in einem Büro an seinem Schreibtisch, vor ihm liegen mehrere Linien mit Kokain sowie ein zu einem Röhrchen gedrehter Geldschein und eine EC-Karte, mit welcher er die Linien teilt" | Foto: imago/Thomas Eisenhuth

Dieses Bild dürfte all jenen von euch Mut machen, die bisher immer dachten, dass man zum angemessenen Kokain-Konsum einen Schreibtisch in Scarface-Dimensionen braucht. Jeder kokst, selbst der immer etwas aufgekratzte Sachbearbeiter im Jobcenter um die Ecke, der sich immer aufregt, wenn jemand anderes seine Motto-Kaffeetasse benutzt. Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles immer schneller gehen muss und viele nicht mehr wissen, wie sie da mithalten sollen. Den einen treibt das in eine schwere Koffein-Abhängigkeit, den anderen eben in die Illegalität. Trotz allem Verständnis:

Übertreibt es nicht

„Symbolbild Burnout mit Foto einer jungen Frau voller Brandflecken, Alkoholglas, Zigarette und Tabletten" | Foto: imago/blickwinkel

Wer schon immer wissen wollte, wie es sich anfühlt, irgendwann so ausgebrannt zu sein, dass man sich selbst mit verschiedensten fragwürdigen Substanzen nicht mehr in eine bessere Welt beamen kann: genau so. Drogen scheinen Dinge vielleicht für den Moment besser zu machen, eigentlich machen sie aber nur euren Körper kaputt und bringen euch in Situationen, in denen ihr mit Leuten schlaft, mit denen ihr eigentlich nie schlafen wolltet (kleines veranschaulichendes Beispiel, das nicht aus dem Privatleben der Autorin gegriffen ist). Im einen Moment tanzt ihr noch ausgelassen zu einem Song, den ihr eigentlich hasst, im nächsten habt ihr ein Brandloch zwischen den Augen …

„Drogensüchtige Frau liegt auf dem Asphalt" | Foto: imago/blickwinkel

… und dann endet ihr wie diese Frau. Als stylischer Junkie mit seidenglatt rasierten Beinen AUF DEM ASPHALT. Spart euch diese ganze Drogenscheiße also lieber direkt.

Wenn Lisa kurze Jeansröcke mit Spitzentops kombiniert, erfahrt ihr es als Erstes auf Twitter.