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Wenn Faymann einerseits in einer Presseaussendung verkündet, dass Flüchtlinge ein „ Recht auf Asyl und auf eine anständige Behandlung" hätten, andererseits aber Orbán via ORF auffordert, die Grenzen dicht zu machen, dann ist das eine zynische Augenauswischerei. Was derzeit recht schweigsame schwarze Reichshälfte betrifft, darf darauf hingewiesen werden, dass Orbán und seine FIDESZ Mitglied der europäischen Volkspartei sind und somit die internationalen Parteifreunde von Deutschlands CDU-Kanzlerin Angela Merkel und Österreichs ÖVP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner.In diesen Tagen ist oft zu hören, dass die Regierungen der EU in der Frage der Flüchtlinge „versagen" würden. Doch hier wird bewusst gehandelt. Den Flüchtlingen soll gezeigt werden, dass sie in keinem Land der EU willkommen sind und die Schengen-Grenzstaaten sorgen für die Ausführung. Das gleiche Kalkül trifft übrigens auf die Situation in Traiskirchen zu. „Ruft zu Hause an, sagt, dass niemand hierherkommen soll", das ist die Botschaft. Hier „versagt" niemand—diese Politik ist eine bewusste Entscheidung der EU-Regierungen. Der Job von Faymann und Merkel aber wäre klar: Dublin aussetzen, die Flüchtlinge damit aus den Lagern in Ungarn befreien und für eine menschenwürdige Unterbringung sorgen.Folgt Michael auf Facebook und Twitter @michaelbonvalot.Glaubt irgendjemand, dass Ungarn Nein sagt, wenn Faymann und Merkel anbieten würden, die Flüchtlinge aufzunehmen, die derzeit in Ungarn gestrandet sind?