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Hangover-News, 11. Juli

In Berlin eskaliert eine Linken-Demo, in NRW explodiert eine Riesen-Plantane neben einer Schule, der Erfolg von Pokémon Go lässt Server zusammenbrechen und viele von euch haben heute nicht geduscht.

Es ist wieder Montag, vielleicht habt ihr es gerade so zur Arbeit geschafft. Aber habt ihr euch auch die Zähne geputzt? Eine frische Unterhose angezogen? Eines steht fest: Immerhin habt ihr es zu den Hangover-News geschafft. Herzlich willkommen. Wir sind stolz auf euch.

Eine Besucherin des Electric Love zeigt eine Vergewaltigung an

Foto vom letztjährigen Electric Love | VICE Media

Vergangene Woche ging am Salzburgring zum vierten Mal das Electric Love Festival über die Bühne. Mit dabei waren Jack Ü, Nicky Romero, Armin van Buuren und alle anderen Namen, die ihr aus Praterdome und Bollwerk kennt. Rund 40.000 Besucher gönnten sich täglich—leider kam es während des Festivals aber auch zu weniger schönen Vorfällen. Laut orf.at zeigte eine 24-Jährige eine Vergewaltigung an, der Täter bleibt bislang unbekannt. Darüber hinaus wurden drei Fälle von sexueller Belästigung gemeldet, die Dunkelziffer ist vermutlich höher.

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In letzter Zeit werden immer wieder Fälle von sexueller Belästigung auf Festivals publik. Ähnliche Vorfälle gab es unlängst in Schweden—dort soll es auf mehreren Festivals zu Belästigungen und Vergewaltigungen gekommen sein. Diebstähle, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und ähnliche Vergehen gab es am Electric Love zwar auch, jedoch bewegen sich die Zahlen laut Polizei im "absolut unteren Level".

Das alternative Berner Kulturzentrum Reitschule schliesst auf unbestimmte Zeit

Die Betreiber der Berner Reitschule, eines der letzten alternativen Kulturzentren der Schweiz, verkündeten am Samstag auf Facebook, dass das Lokal vorerst eingestellt werde. Laut SRF sei der Entscheid nach der Vollversammlung der Reitschule-Interessensgemeinschaft gefallen. In ihrem Statement gaben die Betreiber an, der Vorplatz der Reitschule habe sich als Konsequenz verfehlter Nachtleben-, Drogen- und Asylpolitik "zum Kristallisationspunkt gesellschaftlicher Probleme entwickelt". Die Verantwortung für diese Konflikte könnten und wollten die Betreiber der Reitschule nicht tragen.

Tatsächlich haben sich diese Probleme gemäss SRF in den letzten Monaten verschärft und zu mehreren Eskalationen geführt. So kam es erst Mitte Juni vor der Reitschule zu einem Angriff, bei dem ein Messer im Spiel war und Mitte März gingen Vermummte auf Polizeikräfte los, nachdem Personenkontrollen auf dem Vorplatz vorgenommen wurden. Die Stadt Bern reagierte darauf mit Sanktionen gegen die Reitschule. Der Konflikt wurde später zur Vermittlung sogar ins Bundesgericht verschoben.

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Für den Entscheid, die Reitschule bis auf Weiteres zu schliessen, zeigte Lukas Nyffeler von der JUSO Bern in einer Mitteilung Verständnis. Dort heisst es: "Die Schliessung ist eine logische Konsequenz. Wenn man von der Stadt ständig kritisiert wird, ohne irgendwelche Lösungsvorschläge zu hören, dann verstehe ich den Frust der Betreiber." Der Stadtberner SVP-Präsident Rudolf Friedli zeigt sich gegenüber Blick erfreut: "Das ist doch eine wunderbare Sache, wenn die Betreiber das von sich aus tun." Die Partei hat in den vergangen Jahren die Reitschule immer wieder kritisiert und wollte diese mehrmals schliessen lassen.

Linke Demo in Berlin eskaliert

Demonstranten in Berlin Friedrichshain | Foto: imago | ZUMA press

123 verletzte Polizisten, 86 Festnahmen, mehr als 100 Strafverfahren: Die Demonstration am Samstagabend auf der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain ist völlig eskaliert. Gegen 21:00 Uhr versammelten sich rund 3.500 Teilnehmer, um gemeinsam gegen die ständige Polizeipräsenz in der Rigaer Straße zu demonstrieren. 1.800 Polizeibeamte haben sie bewacht, 700 von ihnen kamen aus anderen Bundesländern. Wie die Polizei berichtet, flogen bereits kurz nach Start der Demo Steine, Flaschen und Pyrotechnik auf die Beamten. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein.

Foto: imago | Christian Mang

Der Berliner Innensenator Henkel spricht von einer "massiven linken Gewaltorgie", die Polizei von der "aggressivsten und gewalttätigsten Demonstration der zurückliegenden fünf Jahre in Berlin". Doch auch die Polizei hat sich Zuschauern zufolge nicht mit Ruhm bekleckert. Immer wieder soll es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen sein, als Polizisten versuchten, Demonstranten festzunehmen. Nach der Demo haben Unbekannte in ganz Berlin Autos in Brand gesteckt.

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Explosion neben einer Schule in Nordrhein-Westfalen

Wachpersonal könnte auch die nordrhein-westfälische Stadt Herdecke brauchen. Dort hat ein Unbekannter eine Riesen-Platane neben einer Schule mit einer Rohrbombe in die Luft gejagt. Dabei zerstörte er nicht nur den Baum, sondern auch die Fassade und Fensterscheiben des Gymnasiums daneben. Umherfliegende Teile bohrten sich sogar in die Metalltür des Notausgangs. Verletzt wurde bei der Explosion niemand, der angerichtete Schaden allerdings liegt bei rund 30.000 Euro. Die Polizei vermutet , dass es sich hier um einen Serientäter handelt. Seit Februar explodierten in Herdecke acht Altkleider- und Papiercontainer. Auch eine Eiche und mehrere Mülltonnen fielen der Explosionsserie zum Opfer. Einen Verdächtigen hat die Polizei bis jetzt nicht.

'Pokémon Go'-Fans legen Server lahm

Mit etwas Glück euer Starter-Pokémon: Pikachu | Foto: imago | ZUMA press

Der Ansturm auf das neue Pokémon Go war zu groß. Nachdem der Entwickler Niantic und die Firmen Nintendo und The Pokémon Company das Online-Game in den USA, Australien und Neuseeland veröffentlicht hatten, brachen am Wochenende die Server von Niantic zusammen. Innerhalb von 13 Stunden erreichte das Spiel Platz 1 aller iOS-Apps in den USA. Der Chef der Firma, John Hanke, musste in einem Interview allen, die in anderen Ländern auf das Spiel warten, eine schlechte Nachricht überbringen: Bevor die Serverprobleme nicht behoben sind, wird das Spiel in Europa offiziell nicht veröffentlicht: "Wir dachten uns zwar, dass das Spiel beliebt sein wird, aber offenbar haben wir einen Nerv getroffen." Vielleicht hatte Niantic aber auch nicht gewusst oder einkalkuliert, dass das Spiel über Android bereits weltweit spielbar ist—wenn auch inoffiziell. Wer sich jetzt fragt, worüber wir hier eigentlich sprechen: Pokémon Go ist die App-Variante eurer abgegrapschten Pokémon-Karten oder eurer alten Gameboy-Spiele.

Mit eurem Handy bewaffnet könnt ihr draußen, in der echten Welt, umherlaufen und dabei Pokémons suchen, sammeln und gegen jene von anderen Spielern kämpfen lassen. Die App nutzt dabei den Standort des Spielers und lässt hinter einer Ecke oder unter einem Auto plötzlich kleine Monster erscheinen, die ihr dann auf dem Display sehen könnt. Ein bisschen wie Schnitzeljagd, nur mit Handy und Monstern. Immerhin kommt man so mal an die frische Luft.

Insidertipps bekommt ihr hier, auch dazu, wie ihr gleich zu Anfang an Pikachu kommt.