
Eines der Hauptargumente gegen das Fracking ist, dass die eingesetzten Chemikalien ins Grundwasser gelangen und dadurch sowohl das Wasser verseuchen, das die Bauern für ihre Ernte brauchen, als auch das Wasser, das du täglich aus dem Wasserhahn trinkst. Außerdem besteht der begründete Verdacht, dass die Sprengungen Erdbeben hervorrufen können. Besonders für die Region von Vaslui sind diese Begleiterscheinungen Grund zur Sorge, da der Boden hier trocken und Frischwasser in ländlichen Gegenden bereits ein seltenes Gut geworden ist.Direkt nach den ersten Bohrungen in Dobrudscha kam es in der nahe gelegenen Region Galaţi zu Hunderten kleiner Erdbeben. Auch wenn bisher nicht wissenschaftlich bewiesen werden kann, dass Chevrons Bohrarbeiten für die Beben verantwortlich sind, war die Meldung wahrscheinlich nichts, was die Presseabteilung der Firma unbedingt hören wollte.Diese Umstände führten dazu, dass Mitte Oktober 600 wütende Bauern aus dem Dorf Pungeşti in der Gegend um Vaslui eine Menschenkette bildeten, um Chevrons Bulldozer daran zu hindern, in ihr Gebiet einzudringen.

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Seit mehreren Monaten erlebt die rumänische Umweltbewegung einen enormen Aufschwung und die Proteste haben sich als wirksam erwiesen. Seit den Demonstrationen im Oktober hatte Chevron die Fracking-Arbeiten in Pungeşti auf Eis gelegt. Doch nun droht eine neue Kehrtwende.Anfang der Woche wurde beschlossen, dass Chevron die Arbeiten nun doch wieder aufnehmen soll. Daraufhin entstand eine neuen Protestwelle, bei der es zu weiteren Zusammenstößen mit der Polizei kam und Demonstranten festgenommen wurden.Während die Regierung auf Milliardeneinnahmen hofft und die Abhängigkeit vom russischen Erdgas soweit wie möglich reduzieren will, geht es den Demonstranten nach wie vor um die ökologischen und gesundheitlichen Folgen des Fracking. Es bleibt abzuwarten, ob die Proteste auch diesmal so erfolgreich werden sein wie im Oktober. Denn der Winter kann bekanntlich kalt werden.