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GAMES

Das Wichtigste der E3 2016 für uns Casual-Gamer-Idioten

Wir haben die größte Gaming-Messe der Welt aufs Essentielle heruntergebrochen. Hier die geilsten der angekündigten Spiele.
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Dieses Jahr hat bereits extrem geniale Videospiele hervorgebracht. Ironisch, dass gerade in Zeiten, in denen Veteranen wie Blizzard und id die Fans so begeistern, die großen Schauräume der E3 2016 eher deprimierend leer ausgefallen sind. Nintendo, Activision und andere großspurige Spiele-Studios des Business, die in früheren Jahre rein platztechnisch immer stark vertreten waren, ließen dieses Jahr sehr breiten Bewegungsraum. Das war ein ungewohntes Bild für viele Journalisten, wie auch UK-Kollegen Mike Diver, der vor Ort die VR-Stände unsicher gemacht hat. Seine detailierte Recap folgt in Kürze auf VICE.

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Die großen Konferenzen von Microsoft und Sony kann heutzutage jeder einfach gemütlich im Stream schauen. Nintendo weiß das schon seit Jahren und tut sich den ganzen Aufwand beziehungsweise Wahnsinn mit den Live-Events gar nicht mehr an. Die wahre Fleischfüllung dieses zum Aussterben—beziehungsweise zu einer kompletten Neuausrichtung—verdammten Messe-Formats sind und bleiben einfach die Spiele. Und genau um die geht es uns doch eigentlich. Deshalb hier die schönsten Highlights der Electronic Entertainment Expo 2016, runtergebrochen für uns Casual-Gamer-Idioten.

OK, es ist verdammt verwirrend, aber: Diese herzinfarkteinleitende Demo von Resident Evil VII: Biohazard wird so nicht im tatsächlichen Spiel vorkommen. Was mich jetzt schon meine Hosen randvoll kaputt anscheißen lässt, ist die Tatsache, dass dieses Spiel in VR erscheinen wird. Die Entwickler haben aus P.T. gelernt und nun spielt sich der wahre Zombie-Horror in Ego-Perspektive und mit Headset am Kopf ab. Ein smarter Neustart des Titels und des Genres. Es wird so arg.

Auch in subjektiver Sicht und ebenfalls mit Bildschirmbrille auf präsentierte sich eine schwächelnde Batman Arkham VR. Man wirft ein paar Baterangs, zieht mithilfe des Move-Controllers die Handschuhe vom Dark Knight an und dann seine Maske über—alles im Stil der Arkham-Spiele. Dann geht es weiter mit Detektivarbeit, was im Prinzip ja sehr cool sein sollte, aber in der jetzigen Iteration nicht sehr flüssig läuft und sich nicht annähernd fertig anfühlt. Baut das Ganze richtig zusammen und ich bin der Erste, der auf Gothams Dächern Höhenangst bekommt.

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Es ist passiert. Ein Mini-Game aus einem Blockbuster-Titel ist zum selbstständigen Spiel geworden! Ich spreche natürlich von Gwent, dem Kartenspiel aus The Witcher 3, das wir ja schon damals komplett verehrt haben. Magic und Hearthstone haben bewiesen, wie verrückt die Leute nach Patiencen legen mit Monstern und Elfen sind. Gwent legt mit Kampagnen und mehrstündigen, vertonten Abenteuern noch eins drauf. Die Karten werden lebendig und Uno kann scheißen gehen!

Nintendo hat dieses Jahr übrigens tatsächlich nur ein einziges Spiel in den Ring der E3-Hallen geworfen und es heißt Zelda: Breath of the Wild . Wunderschönes Artdesign à la Studio Ghibli hatte Sex mit dem heiß geliebten RPG-Klassiker und das Resultat ist echt beeindruckend—wenn auch mit komplett untypischen Spielmechaniken, was die Zelda-Reihe angeht. Eine Open World, die man mit sowas wie einem magischen Smartphone erkundet, klingt jedenfalls extrem vielsprechend.

Nachdem ich mit dem ersten Teil unglaublich viel Spaß hatte, muss South Park: The Fractured But Whole auch unbedingt erwähnt werden; nicht nur wegen des wunderbaren Wortwitzes. Ihr versteht den Schmäh nicht? Sagt euch den Titel einfach mal laut vor. Dieses Mal wird die Fantasy-Thematik des erzählerisch genial strukturierten Rollenspiels von Parker und Stone durch Superhelden ersetzt. Der politisch inkorrekten "Coon" ist auch dabei. Gekauft!

Aber Ubisoft bring nicht nur lustige zweite Teile von Spielen raus, die infantil sind und sich um Furz-Attacken drehen—nein, auch Watchdogs 2 steht uns bevor. Das wird hoffentlich besser als sein Vorgänger ausfallen, den ich besoffen getestet habe, aber nicht mal dadurch wirklich Spielspaß genieren konnte. Egal, das Konzept ist cool, wir bekommen einen neuen Protagonisten (danke Gott!) und vielleicht wird auch die "Press X to Hack"-Mechanik etwas herausfordernder gestaltet.

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Call of Duty: Infinite Warfare wird uns also in den Weltraum schießen. Im ersten Moment klang das ziemlich scheiße und nach Lasern wie aus dem James Bond-Film Moonraker. Aber diese für mich extrem ausgelutschte Kriegs-FPS-Serie hat hier einen Geniestreich hingelegt. Infinite Warfare bietet schön dreckiges Gameplay mit echten Projektilen—statt peinlichen Phasern—und man kann sich endlich gegenseitig in Raumschiffen jagen à la Battlestar Galactia. Dazu fällt mir nicht mal ein zynischer abfälliger Spruch ein, nur "her damit".

Während die einen in die Zukunft schreiten, geht Battlefield 1 zurück zu den Spiele-Wurzeln und handelt im Ersten Weltkrieg. Sehr skeptisch waren hier die Reaktionen auf die waffentechnischen Handicaps, die so ein Spielschauplatz mit sich bringen könnte, aber die ersten Videoeindrücke beweisen, dass die Sorge fehl am Platz war. Das Wetter wird eine neuartige spannende Rolle im Spielverhalten haben und extrem zum Realismus beitragen. Bin auch gespannt auf die Implementierung von Zeppelinen und Gaskriegsführung.

Oh, das Spiel mit den Roboteranzügen ist übrigens auch wieder da. Die ersten Eindrücke vom neuen Titanfall 2 waren durch die Bank positiv—nicht zuletzt, weil das Spiel jetzt endlich auch einen Grappling Hook (wie CoD) sowie eine Einzelspieler-Kampagne mit sich bringt. Wenn die Steuerung wirklich so fließend und geil wird, wie es sich abzeichnet und ein mittlerweile alt gewordener Dude mit Butterfingern wie ich umgehen kann, werde ich mich mit Freude in die Kampf-Mechs schwingen.

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Ich habe nie so richtig verstanden, was an der Neo-Noire-Reihe Deus Ex so toll ist, aber der neue Teil Mankind Divided könnte mich vielleicht sogar bekehren. Das Prinzip von intelligenter, langsamer, durchgeplanter Kampfstrategie—also das Gegenteil von Doom—, und die Erarbeitung der Spielewelt Raum für Raum machen definitiv Sinn und heben die spielerische Herausforderung. Das Haushalten von Skills und Augmentations, die Jensen etwas tödlicher machen, ist auch irgendwie witzig. Aber zu schwer sollte es halt auch nicht sein. Vielleicht haben sie diese Schwelle ja endlich gemeistert und Idioten wie ich schaffen es auch mal, bei dem Scheiß weiterzukommen.

Wir bleiben in dieser Sphäre der taktischen Over-The-Shoulder-Action mit Rollenspiel-Elementen. Mass Effect: Andromeda wurde angekündigt. Auch hier muss man sich erst in intergalaktische Politik und planetare Befindlichkeiten aller außerirdischen Rassen einlesen sowie komplexe Waffensysteme richtig einsetzen. Für die einen, ein wahrgewordener Traum der ultimativen Interaktivität im Sci-Fi-Schlaraffenland, für andere mehr ein langweiliger unendlicher Dialog mit Froschfressen-Aliens.

Genug von intelligent einzusetzender Spielmechanik und komplexen Kampfstrategien: God of War 4 wird kommen! Aber vielleicht tue ich dem alten Kratos da unrecht. Das Gameplay sieht über alle Maßen innovativ aus und weit entfernt vom hirnlosen Hack-And-Slash der Vorgänger. Videospiele werden tatsächlich auch besser!

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Seit Limbo habe ich mich nach so einem einfachen stilisierten Sidescroller gesehnt und endlich habe ich mit Inside—von den gleichen Entwicklern—genau das bekommen. Die Physik, die Rätsel und Geschicklichkeitshürden haben mir und meiner damaligen Freundin so viel Spaß gemacht, dass die Latte für Inside natürlich entsprechend hoch liegt. Ich bin zuversichtlich und vielleicht wird dieser Junge ja der "tote" Junge aus Limb. Prequel-Alarm?!

Die älteren Menschen unter euch werden sich vielleicht auch über das neue Civilization 6 freuen. Endlich wieder ein rundenbasierendes Spiel, in dem man Diplomatie und Wissenschaft lenken muss, genau wie die Weltwirtschaft. Das scheint stark aus der Mode gekommen zu sein, aber die treue Fanbase gibt es zum Glück. Ich würde auch gerne wieder einmal ein "Geplänkel" anspielen oder in einem Civ-Szenario den Zweiten Weltkrieg neu schreiben.

Horizon Zero Dawn ist so fucking schön, dass das kürzeste Gameplay-Mitschnitt ausgereicht hat, mich zu einem völlig sabbernd verliebten Wrack zu machen. Ich will nichts anderes mehr tun, als mit zig verschiedenen Arten von futuristischen Pfeilen und Bögen insektoide Robotermonster zu jagen und die roten Haare von Aloy im Wind zu betrachten. Es zeichnet sich bereits jetzt schon ab, dass ich viele Stunden mit diesem Spiel verbringen werden nächstes Jahr.

Ich mag

Dead Rising 4

. Also, eigentlich mag ich den Trailer. Mehr geht ja zur Zeit noch gar nicht. Ich mochte aber schon den dritten Teil der Reihe und besonders die Tatsache, dass ich aus Gegenständen dieser Sandkastenwelt meine eigenen Waffen basteln konnte. Es lebe die Dildo-Kanone! Der anfängliche Held der Reihe, Frank West, kehrt zurück, und nach einem Zombie-Selfie wird Colorado blutigst durchgepflügt, bis auch der letzte Kiffer-Shop von den Untoten befreit ist.

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Ja, und wenn jemand ein anderes Sequel mit der gleichen Zahl präferieren würde, kein Problem: Gears of War 4 wird wieder mal ganz exklusiv und selbstverliebt auf der Xbox One erscheinen. Hoffentlich bringt es mehr mit sich als schlicht aufpolierte Grafik und die altvertrauten Etappen voller Ducken-Schießen-Ducken-Schießen-Ducken-Gähnen-Schießen.

Falls jemanden von euch die ganzen Nummerierungen nach den Spieltiteln mittlerweile auf den Sack gehen, hat Kollege Andreas Capek hier noch was anzufügen: Es gibt tatsächlich auch kommende neue IPs, allen voran Death Stranding. Zum Mad Max-Soundtrack und mit den Worten "I'm back!" die Bühne betretend hat sich der genial-gestörte Metal Gear Solid-Erfinder Hideo Kojima nach seinem vielbeachteten Ausstieg bei Konami mit seinem neuen Projekt zurückgemeldet, an dem er gemeinsam mit Sony bastelt.

Der Teaser-Trailer, in dem der Typ, der Daryl in The Walking Dead spielt, geMOCAPt ein Baby verliert, hat genau den WTF-Faktor zu bieten, den man sich von Kojima erwartet. Viel lässt sich noch nicht sagen undbis wir das Spiel bekommen, kann es schon noch 2 Jährchen dauern, aber hey, originell und hirnfickend dürfte der als Action-Spiel angekündigte Titel auf jeden Fall werden.

Andi hat aber noch ein paar Empfehlungen: "

Bioshock Infinite

mit creepy Clowns" ist das erste, das Andi zum surreal-dystopischen First-Person-Survial-Horror

We Happy Few

einfällt, und das ist wirklich nicht die schlimmste Beschreibung für ein Spiel. Allerdings soll es hier dank Roguelike-Elementen deutlich weniger linear und geskriptet zugehen. Der unbestrittene König hier ist aber der wundervoll bunte Swinging-Sixties-Stil des Designs—mehr davon!

Mit einem der coolsten Trailer konnte Detroit: Become Human aufwarten, das neue Spiel des Teams hinter Heavy Rain und Beyond: Two Souls. Nicht nur wird uns ein cooler Sci-Fi-Krimi versprochen, sondern auch ungesehene Entscheidungsfreiheiten und Story-Verzweigungen.

An dieser Stelle, Danke Andi, für deine persönlichen Highlights! Zusammenfassend kann man nur versichern, dass die Angst, eventuell für eine Weile mal kein zeitfressendes Hammerspiel in der Konsole oder im PC zu haben, ziemlich unbegründet sein sollte. Das Jahr hat, wie gesagt, gut begonnen und nach diesen ganzen Announcements mach ich mir echt gar keine Sorgen mehr—höchstens um mein Sozialleben.

Josef auf Twitter: @theZeffo
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