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Die Ukraine interveniert gegen russische „Aggression“

Am Wochenende ist es in der Ostukraine zu schweren Zusammenstössen zwischen pro-russischen Separatisten und Spezialeinheiten der Armee gekommen. Das Ultimatum Kiews haben die meisten Separatisten verstreichen lassen.

Am Sonntag kam es in der Ostukraine zu Toten und Verletzten, als die ukrainische Regierung sich entschloss, mit Gewalt gegen die von ihnen als russische Aggression bezeichneten Unruhen vorzugehen.

Ukrainische Spezialeinheiten lieferten sich Feuergefechte mit pro-russischen Freischärlern in Slawjansk, wo Separatisten am Samstag eine Polizeistation besetzt hatten.

„Es gab Tote und Verletzte auf beiden Seiten“, schrieb der ukrainische Innenminister Arsen Awakow auf seiner Facebook-Seite. Awakow bezeichente den Einsatz als „Anti-Terror-Operation“.

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„Sie wird von der Anti-Terror-Zentrale des ukrainischen Sicherheitsdienstes geführt. Alle Strafverfolgungsbehörden des Landes nehmen daran teil. Geht mit Gott!“ sagte Awakow in einem Statement.

Mindestens ein ukrainischer Beamter und eine „nicht verifizierbare Anzahl“ von Separatisten seien in dem Schußwechsel getötet worden, meldete Reuters.

In seinem Statement sagte Awakow, dass die Ukraine die gegenwärtigen Ausschreitungen als eine „Zurschaustellung äußerer Aggression durch Russland“ bewertet.

Demonstranten bringen sich am Sonntag hinter Barrikaden in der ostukrainischen Stadt Slawjansk in Sicherheit. Die Lage in der Stadt bleibt nach zwei Tagen Kämpfe weiter angespannt.

Bewaffnete, die wahrscheinlich einer pro-russischen Miliz angehören, besetzten am 13. April die Polizeiwache in Kramatorsk, 96 Kilometer nördlich von Donezk.

Gleichzeitig stürmten pro-russische Freischärler weitere Regierungsgebäude im ganzen Donezk-Becken. So auch in der Stadt Kramatorsk, wo die Separatisten eine Polizeiwache und das Rathaus besetzten und die ukrainische Flagge durch eine Flagge der „Republik Donezk“ ersetzten.

Berichten nach haben Demonstranten am 12. April das Stadtratsgebäude in Kramatorsk im Bezirk Donezk gestürmt, die ukrainische Flagge abgenommen und die der „Republik Donezk“ gehisst.

Das Video zeigt die pro-russische Proteste auf dem zentralen Platz von Kramatorsk.

In der Universytet Metro-Haltestelle in Charkiw wurden mindestens zwei ukrainische Aktivisten von pro-russischen Separatisten brutal zusammengeschlagen.

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Bei Zusammenstößen zwischen pro-ukrainischen und pro-russischen Demonstranten Mindestens nahe des Schevchenko-Parks in Charkiw wurden am Sonntagnachmittag mindestens drei Menschen schwer verletzt.

Am Samstag versammelten sich in Charkiw pro-ukrainische Demonstranten auf der Straße, um für eine geeinte Ukraine zu demonstrieren.

Pro-ukrainische Demonstranten versammelten sich am Samstag in der westukrainischen Stadt Charkiw.

Das Wochenende der Besetzer

Am Samstag stürmten und besetzten mutmaßlich pro-russische Bewaffnete die Polizeistationen in der ostukrainischen Stadt Slawjansk.

In Videos kann man sehen, wie die Bürgermeisterin versucht, mit den Freischärlern zu verhandeln, während Kämpfe zwischen Bewaffneten und Anwohner ausbrachen.

Eine weitere Gruppe Bewaffneter versuchte das Büro des Generalstaatsanwalts der Region zu stürmen, konnte laut dem ukrainischen Innenminister Awakow aber abgewehrt werden.

In den letzten Wochen haben pro-russische Aktivisten in mehreren Städten Regierungsgebäude besetzt und verlangen eine Referendum wie auf der Krim.

Die ukrainische Regierung hatte den Besetzern ein Ultimatum bis um acht Uhr am Montag gestellt, dass mittlerweile verstrichen ist. Der Großteil der Separatisten hat seinen Willen bekundet, die Stellung zu halten.