Der Protagonist vor einer Wand
Fotograf: Ali Kilicaslan | Streetart: PRSNR ART
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Emre hat die Deutsche Bahn um 130.000 Euro betrogen und musste ins Gefängnis

Zweieinhalb Jahre war Emre im Knast. Das Urteil: Schwerer Computerbetrug. Heute will er alles anders machen.

Mit 22 Jahren hat Emre endlich alles, was er sich so lange gewünscht hat. Er lebt wie ein reicher Mann in seiner eigenen Wohnung, kann auf seiner Playstation und der Riesenglotze den ganzen Tag FIFA zocken. Und in den Shisha-Bars seiner Stadt auch mal einen Hunderter springen lassen – als Trinkgeld.

Emre hatte die Deutsche Bahn um 130.000 Euro betrogen und fühlte sich sicher. Aber er ahnte nicht, dass er dafür fast drei Jahre im Gefängnis sitzen würde.

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Emre heißt eigentlich anders, aber er sagt, er könnte seine Arbeit verlieren, wenn sein Arbeitgeber herausfände, was in seinen jungen Erwachsenenjahren passiert ist.

Heute sieht Emre aus wie ein Maschinenbaustudent, man merkt ihm an, dass er es gewohnt ist, bei der Arbeit ein Hemd zu tragen. Und er ist fröhlich. Wenn er redet, gibt es fast keinen Satz, den er nicht mit einem strahlenden Grinsen beenden würde.

Heute erzählt über die Zeit als Krimineller und im Gefängnis, als ob es ein Abenteuerurlaub gewesen ist. Selbst wenn ihn das die deutsche Staatsbürgerschaft und mehrere Jahre seines Lebens gekostet hat.

Mit Tutorials zum Script-Kiddie

2013 verurteilt eine Richterin Emre wegen schweren Computerbetrugs. VICE konnte Emres Anklageschrift und das Urteil einsehen und so die Tat nachvollziehen. Was Emre tat, war damals noch neu. Heute ist es eines der am stärksten wachsenden Kriminalitätsbereiche.

Im Jahr, als Emre seine Verbrechen begann, zählte das Bundeskriminalamt (BKA) 63.959 Fälle von Cyberkriminalität im engeren Sinne. 2018 waren es schon 87.106 Fälle – wobei das BKA von einem großen Dunkelfeld ausgeht.

Der Statistik zufolge sind die Täter meist jung und männlich. So wie Emre. Aber Emres Geschichte zeigt: Hinter dem, was Cyberkriminalität heißt, stecken nicht unbedingt internationale Gangstergruppen, sondern manchmal einfach junge Studenten, die im Internet eine Anleitung finden und ein bisschen schnelles Geld verdienen wollen.

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Emre brauchte für seine Taten keine Waffen, seine Opfer hat er nie gesehen, und das meiste konnte er von seinem Kinderzimmer aus tun. Emre ist kein Hacker, damals hat er nicht viel mehr Ahnung von Computern als seine Freunde. "Ich habe einfach nur Tutorials aus dem Internet befolgt. Ich war ein Script-Kiddie, einer, der nur Knöpfe gedrückt hat", sagt er heute.

"Ich wollte nur ein normales Leben"

Emres Familie stammt aus der Türkei, sein Vater ist als junger Mann nach Deutschland zum Arbeiten gekommen, wie dessen Vater ebenfalls. Sie sind Teil der Millionen Arbeiter, die in Deutschland die Jobs machen, für die Arbeitgeber niemanden anders finden. Emres Vater arbeitete unter anderem in einer Fabrik am Band. "Harte Arbeit und Geld sind meinem Vater extrem wichtig", sagt Emre.

Aber nicht nur das, auch der Islam spielt für Emres Jugend eine große Rolle – und dazu gehört eine islamische Erziehung. Nach der Schule schickt der Vater Emre auf eine Art islamisches Internat. Statt Fußballplatz heißt es noch mehr lernen. Dort verbringt Emre auch die meisten Ferien. Er erzählt: "Wir haben den Koran gelernt und wie man sich als Moslem benimmt. Wir waren 20 Jungs und haben auf dem Boden geschlafen. Es ging immer nur um Essen, Beten, Schlafen und wieder von vorne." Emres Vater verbietet ihm viel. Ins Kino gehen darf er nicht, und die Playstation, die er sich so sehr wünscht, gibt es erst recht nicht. "Ich wollte einfach nur ein normales Leben haben." Nur seine Mutter steckte ihm manchmal Taschengeld zu.

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Emre erzählt, irgendwie sei die Idee, sich Geld über Internetbetrug zu beschaffen, in einer schlechten Zeit entstanden. Er war gerade von zu Hause ausgezogen, studierte Informatik, aber fühlte sich alleine. Ein soziales Leben hatte er nicht, das Verhältnis zu seinem Vater war angespannt. So steht es in den Gerichtsakten, und so erzählt Emre es auch später. Weil der Vater nicht will, dass Emre auszieht, verweigert er ihm jede finanzielle Unterstützung für das Studium. "Ich wollte unbedingt diese Playstation haben", sagt Emre.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm hingegen vor, er habe einen Plan gefasst und eine "fortlaufende Einnahmequelle" zur Finanzierung seines Lebensstils aufgebaut.

Emre kauft eine Anleitung zum Kriminellwerden

Für seinen Plan muss Emre aber in Vorleistung gehen. Im Internet kauft er einen "Geschäftsplan" für 150 Euro – ein Tutorial, um schnelles Geld zu verdienen. Die Idee fasziniert ihn und durch sein Informatik-Studium hat er zumindest etwas Ahnung von Computern. Die Menschen, mit denen er jetzt über ICQ chattet und sich Tipps holt, nennen sich "Dirty Boy", "NoxX Ur Smokekill", "Propangandalf" und "H4CKS0r". Die Chatverläufe stehen in den Ermittlungsakten. Emre braucht auch ein Bankkonto, das nicht mit ihm in Verbindung steht. Auch etwas, das er von seinen neuen Freunden aus dem Internet kauft. Genau wie die geklauten Kreditkartensätze. Das sind Listen, in denen die Nummern von Kreditkarten inklusive Sicherheitscode und Name stehen. Dass dahinter auch Opfer von Datenklau stehen, lässt sich für Emre leicht ausblenden.

Über eine Plattform für Mitfahrgelegenheiten bietet Emre nun Bahntickets an. Er handelt wie ein Geschäftsmann, staffelt seine Preise je nach Ausgangspreis des Tickets: Kostet ein Ticket zum Beispiel 100 bis 120 Euro, verlangt er nur 60 Euro dafür.

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Springt jemand auf das Angebot an, kauft Emre mit den gestohlenen Kreditkarten das gewünschte Ticket. Seine Kunden überweisen das Geld auf das Konto, dessen Zugang Emre im Internet gekauft hat. "Ich habe den ganzen Tag nichts anderes gemacht als gekauft und wiederverkauft", erzählt er. In neun Monaten betrügt Emre die Deutsche Bahn um fast 130.000 Euro und hat 822 Kunden.

100 Euro Trinkgeld in der Shisha-Bar

Acht Jahre später erzählt Emre von dieser Zeit wie jemand, der nach einer Weltreise eine crazy Geschichte nach Hause gebracht hat. Zum Beispiel, wie er nachts Bargeld abgehoben hat: "Ich hatte immer einen Motorradhelm und sogar eine Lederjacke und Handschuhe wegen der Fingerabdrücke. Obwohl ich überhaupt kein Motorrad fahre. Aber die Automaten haben ja Kameras." Diese Aufnahmen werden später vor Gericht landen. "Meist habe ich direkt 2.000 Euro oder so abgehoben. Ich wollte ja nicht ständig zum Bankautomaten gehen."

Emre ist fleißig. Für sein Geschäft macht er mehr als für die Uni, sagt er. Und er ist organisiert. "Die Datenbank mit meinen Kunden war immer gut gepflegt." In der Datenbank gab es eine Spalte "Gewinn bis jetzt". Verluste gab es in Emres Welt nicht.

Dabei hat Emre sich aber nie wie ein Verbrecher gefühlt: "Ich habe mir immer gesagt, dass die Deutsche Bahn das ja nicht so trifft, die haben ja Geld." Er, der junge Migrant aus einer mittelgroßen Stadt, habe sich eben etwas dazuverdient. Zuerst kauft Emre sich die Playstation, dann die Riesen-Glotze, und schließlich weiß er nicht mehr wohin mit seinem Geld: "Ich bin auch mal in Shisha-Läden gegangen und habe einfach 100 Euro Trinkgeld gegeben."

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Seinen Eltern erzählt Emre nichts von seinem plötzlichen Reichtum. "Einmal hat mein Vater die Verpackung von einem teuren Elektrogerät gefunden und ist ausgerastet." Trotzdem verbringt Emre die meiste Zeit alleine oder mit seinem Bruder. Der weiß über die illegalen Geschäft von Emre Bescheid und hilft ihm sogar bei den Taten.

Emre hat sich immer sicher gefühlt. "Solange du einen verschlüsselten Computer benutzt, ist alles gut. Also, das haben mir zumindest die Leute immer gesagt." Und neun Monate ist das auch gut gegangen. Zwar kommunizierte er mit seinen Komplizen ausgerechnet über ICQ, aber das verdiente Geld hob er immer von unterschiedlichen Bankautomaten ab. Bis zu diesem einen Mal.

Emre rennt

Emre weiß nicht, dass die Polizei bereits gegen ihn ermittelt. Er weiß nicht, dass ein Bankautomat in seiner Nähe schon längst überwacht wird. Eine seiner Kundinnen hatte das günstige Ticket sehr verdächtig gefunden und sich bei den Beamten gemeldet. Das setzte ein Ermittlungsverfahren in Gang und brachte die Polizei dazu, jenen Automaten zu überwachen, der Emre zum Verhängnis werden würde.

Am Abend seiner Festnahme hängt Emre mit seinem Bruder ab. Der braucht Geld und drängt Emre dazu, jetzt sofort etwas abzuheben. Es ist aber schon spät, sie sind müde. Und sie gehen nicht, wie sonst, zu einem besonders fern gelegenen Bankautomaten. Sie gehen dorthin, wo die Polizei auf sie wartet. Als sie vor dem Bankautomaten stehen, rast ein Auto heran.

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Emre rennt, aber er ist kein schneller Läufer. Am Ende werden er und sein Bruder festgenommen. Während er in der Zelle sitzt und bereut, seinen Bruder mit in die Sache hineingezogen zu haben, denkt Emre noch, dass er in ein paar Monaten wieder auf freiem Fuß ist. Schließlich hat er die Festplatte seines Laptops verschlüsselt, die Staatsanwaltschaft würde es also schwer haben, ihm etwas nachzuweisen. Er weiß noch nicht, dass er schließlich über zwei Jahre im Gefängnis sitzen wird.

Im Knast halten sie Emre für einen Hacker

Weil Emre auch die türkische Staatsbürgerschaft besitzt und Verwandtschaft in der Türkei hat, befürchtet die Staatsanwaltschaft Fluchtgefahr. Deswegen wird er in Untersuchungshaft gesteckt. Während Emre dort sitzt, werden sowohl seine Wohnung als auch die seiner Eltern von der Polizei durchsucht. Die Polizisten beschlagnahmen den Laptop, mit dem Emre die letzten Monate die Deutsche Bahn betrogen hat.

In Haft fühlt sich Emre unsicher. Seine Mitinsassen erzählen, wie sie Menschen beraubt und zusammengeschlagen haben. Wenn Emre erklärt, weshalb er sitzt, verstehen viele seine Antworten nicht. "Die Handtasche einer Oma könnte ich niemals klauen. Aber vor dem Rechner zu sitzen, zu klicken und zu tippen, hat sich einfach nicht real angefühlt." Andere Insassen fragen Emre nach Tipps oder wollen ihn direkt wieder rekrutieren. "Für die Zeit nach dem Knast. Die dachten teilweise, ich wäre so ein Hacker wie im Fernsehen."

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Auch in Emres Familie haben bis heute nicht alle verstanden, weswegen er genau im Gefängnis saß. "Ich weiß nur, dass er irgendwas mit Kreditkarten und der Deutschen Bahn gemacht hat", erzählt seine Mutter. Zumindest war Emre nie gewalttätig, das ist für sie wichtig.

Wer auf der Straße mit Drogen dealt oder in Häuser einsteigt, lebt gefährlicher als ein Cyberkrimineller. Junge Männer wie Emre, die einsam, gelangweilt und in Geldnot sind, finden in der Cyberkriminalität eine Beschäftigung, die Lösung für mehrere Probleme verspricht. Emre konnte sich endlich die langersehnte Playstation kaufen und dabei ein eigenes Business aufziehen. Die Folgen seines Plans hat er komplett falsch eingeschätzt.

Emre schrubbt die Knastflure

2014 beginnt Emres Prozess. Zu diesem Zeitpunkt sitzt er schon fast ein Jahr in Untersuchungshaft. Länger kann eine Untersuchungshaft in Deutschland nicht sein. Aber die Staatsanwaltschaft befürchtete immer noch seine Flucht in die Türkei, und die Auswertung des verschlüsselten Computers dauerte lange. Emre sagt: "Die hatten noch gar nichts gegen mich in der Hand. Wäre ich nicht beim Geldabheben festgenommen worden, wäre ich vermutlich nie geschnappt worden."

Was Emre zunächst nicht weiß: Auch seine deutsche Staatsbürgerschaft steht auf dem Spiel. "Ich hatte drei Anwälte", sagt Emre heute. "Keiner von denen hat mir gesagt, dass es nicht nur um meinen Arsch, sondern auch um meine deutsche Staatsbürgerschaft geht." Als er hinter Gitter kommt, ist Emre 22 und hat sowohl die türkische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Aber damals erlaubte Deutschland noch keine doppelte Staatsbürgerschaft. Emre hätte eine der beiden Staatsbürgerschaften abgeben müssen.

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Um die deutsche Staatsbürgerschaft zu behalten, hätte Emre persönlich im türkischen Konsulat vorsprechen muss. Aber das ist nicht passiert. "Das ist alles so dumm gelaufen", sagt Emre. "Ich habe zu lange gewartet, mich auf andere Leute verlassen und bin auch schlecht beraten worden." Ab jetzt droht ihm die Ausweisung in ein Land, das er nur aus dem Urlaub kennt.

Emres Mitgefangene kommen wie er aus Einwandererfamilien: "Ich war halt einer von den kriminellen Ausländern", sagt Emre. Mit ihm in der Zelle leben aber nicht seine muslimischen Brüder, mit denen er einst auf dem Boden geschlafen hat, sondern Kriminelle. "Vor denen musste man auch Angst haben, die waren krass teilweise." Das verändert ihn. Die Zeit alleine bringt ihn zum Nachdenken. In Stammheim, so schreibt es Emre später auf seinem anonymen Online-Blog, saß er in der Zelle 713. In der Zelle, in der sich Gudrun Ensslin von der Roten Armee Fraktion 1977 das Leben nahm.

"Stammheim war hart. Ich wollte da so schnell wie möglich wieder weg", sagt Emre. Immerhin darf er im Gefängnis als Reiniger arbeiten. Er putzt die Flure, die Gemeinschaftsbäder und manchmal auch die Zellen von anderen. Eine Erleichterung war die Beschäftigung aber nicht immer. "Einmal hat ein Mann eine Rasierklinge verschluckt. Der lag da in seiner Blutlache und hat geröchelt. Keine Ahnung, warum der das gemacht hat. Ich sollte das dann saubermachen." Wenn Emre das erzählt, wirkt er nicht betrübt, im Gegenteil. "Das war so krass!", sagt er, spricht schneller und sucht in den Augen des Gegenübers nach Reaktionen.

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Als der Prozess endlich beginnt, steht Emre vor einer schwierigen Entscheidung. Tatsächlich hat die Polizei Probleme, seine Festplatte auszuwerten. Aber sie haben die Karte, mit der er gemeinsam mit seinem Bruder das Geld abgehoben hat. Der Bruder geht noch zur Schule und wird zum Druckmittel. "Versau ihm nicht die Zukunft", sagen Emres Eltern. Und Emre hat eine Hoffnung: "Meine Rechtsanwältin hat mir gesagt: Wenn du der Polizei das Passwort gibst, fällt die Strafe nicht so schlimm aus." Um seinen Bruder zu schützen, nimmt er die Schuld schließlich auf sich.

Emre gesteht alles.

Seine Strafe sind drei Jahre und neun Monate Freiheitsentzug, ein Jahr davon hat er schon während der Untersuchungshaft abgesessen. Die Richterin hat sein Geständnis und die Herausgabe der Passwörter nicht als strafmildernd gewertet – so steht es im Urteil. Stattdessen urteilt die Richterin über die "kriminelle Energie", die Emre in seinen Plan gesteckt hat. Der Schaden, den die Deutsche Bahn dadurch erlitten hatte, und die große Zahl an Kunden waren wohl einfach zu groß gewesen.

Vom Verbrecher zum Streber im Karohemd

2019 sitzt Emre in einem roten Karohemd vor einem Whiteboard. Dort hat er mit blauen Markern den Plan für sein Leben aufgezeichnet. Diesmal ohne Kriminalität.

Noch im Gefängnis fing Emre wieder an zu studieren. Und wieder war es etwas mit Computern: ausgerechnet Wirtschaftsinformatik. Und er fing an, sein Leben als Projekt zu sehen: "Ich wollte es allen beweisen. Für mich war der Knast auch Befreiung."

Im Knast habe er Tagebuch geschrieben, seine Tat reflektiert. "Ich habe mich immer wieder gefragt, was ich tun kann, um das Beste aus der Situation zu machen", sagt Emre. Fragt man Emre, ob er seine Taten bereue, sagt er Ja. Aber er sagt auch, dass sie ihn dorthin gebracht haben, wo er jetzt ist. Er verdient jetzt genug, um sich ganz legal eine Playstation und eine Riesen-Glotze zu kaufen.

Am 27. September 2015 wird Emre aus der Haft entlassen. Er studiert zu Ende, fängt ein Praktikum bei einem Softwarehersteller an und bekommt einen Job. Heute hat Emre die Business-Sprache drauf und sagt Dinge wie: "Ich habe in drei Stunden fünf Zeilen Code geschrieben und den Arbeitsplatz dieser Frau überflüssig gemacht!"

Das Zimmer in seiner WG sieht aber trotzdem noch fast aus wie eine Gefängniszelle. Kein einziges Bild an den weißen Wänden, die einzigen Möbeln sind ein Schrank und ein Bett.

"Ich habe ja einiges nachzuholen", sagt Emre. Wenn er von seinen Plänen erzählt, wirkt er wie ein Motivationscoach, rennt von der einen Seite des Raums zur anderen, breitet die Arme aus. Und springt plötzlich auf zum Whiteboard, nimmt einen Stift und schreibt ganz oben hin: "Mein Leben als Film!" Es sieht so aus, als hätte Emre es geschafft. Aber er ist nur einer von vielen. Im Jahr 2019 schreibt das BKA im Lagebild Cybercrime: "Kriminelles Know-How kann von jedermann im Netz erworben werden."

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