Die Diese-Remixe/Edits-machen-selbst-deinen-Lieblingshit-noch-besser-Playlist

Es ist schon so eine Sache mit den Charthits. Manchmal hasst du sie und hast dennoch einen heimlichen Ohrwurm. Guilty Pleasure Alert! Hin und wieder magst du sie direkt und hörst sie dann tot. Und dann gibt es eine hohe Kunst: Jemand holt aus einem Chart-Hit noch mehr raus, als du dir je hast träumen lassen. Und wir meinen damit nicht Kollegen wie Wankelmut, Robin Schulz oder Deepend, die aus eher unbekannten Liedern überaus erfolgreiche Remixe gemacht haben, sondern wir meinen Bearbeitungen von Songs, die gemeinhin schon „Klassiker” genannt werden, und die dennoch nochmals ganz anders zur Geltung kommen.

Wir haben für dich eine Playlist aus Tracks zusammengestellt, die in den vergangen Jahrzehnten Hits waren und von bekannten und weniger bekannten Produzenten in neue Versionen gebracht wurden. Disco Time!

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Sister Sledge „Thinking of You” (Dimitri From Paris Remix)

Sister Sledge ist eine US-amerikanische Gruppe, die sich in den 1970er Jahren formierte. Du kennst wahrscheinlich ihren größten Hit „We Are Family” vom gleichnamigen Album. Aber auch „Thinking Of You” war ein Hit, insbesondere in Großbritannien. Er wurde von Nile Rodgers geschrieben und produziert. Rodgers gehörte mit Chic zu den vermutlich einflussreichsten Bands der Disco-Ära und genießt bis heute großes Ansehen. Dimitri From Paris war einer der ersten Produzenten, der die Musik aus dieser Zeit wieder in den Fokus rückte. Wie hier führte er dabei meistens nur leichte kosmetische Änderungen an den Tracks durch.

Chic „I Want Your Love” (Todd Terje Edit)

Neben Dimitri From Paris war Todd Terje einer der prägenden Protagonisten des Disco-Revivals in der elektronischen Musik. Hier hat er den Klassiker von Chic so bearbeitet, dass du ihn problemlos in einem DJ-Set reinmixen kannst, ganz ohne Unterbrechung.

Prince „Controversy” (Late Nite Tuff Guy Muscle Edit)

„Controversy” ist der erste Track des gleichnamigen Albums von Prince, das 1981 erschien. Die Lyrics spielen auf die verschiedenen Gerüchte an, die über ihn in den Jahren zuvor entstanden sind. Der Australier Late Nite Tuff Guy rückt das Gitarrenlick aus dem Track noch mehr in den Fokus, in dem er es mehrmals loopt und die Nummer damit noch tauglicher für die Tanzfläche macht als sie ohnehin schon ist.

Sylvester „Mighty Real” (Kon Edit)

Diese Nummer kennst du sicherlich auch. Sie ist von 1978 und einer der bekanntesten Disco-Songs aller Zeiten. Unzählige Edits wurden von ihm gemacht aber nur einer ist wirklich gut. Der New Yorker Produzent Kon hat sich die Originalbänder besorgt und den Track neu aufgebaut. The Black Madonna spielt ihn regelmäßig in ihren Sets, das sagt eigentlich schon alles.

Gil Scott-Heron „The Bottle” (Mr. Mendel Edit)

Gil Scott-Heron war einer der zentralen Einflüsse für afro-amerikanische Musiker. Etliche Musiker aus HipHop, Soul und House gaben später an von Herons Musik beeinflusst gewesen zu sein. Mitunter wurde der Klang seiner Stimme als die eines heisernen Marvin Gaye bezeichnet. „The Bottle” von 1974 gehört zu seinen bekanntesten Nummern. Mr. Mendel aus Amsterdam bearbeitet die Nummer nur leicht, was in der Dezenz auch angebracht ist.

The Clash „Rock the Kasbah” (The Reflex Remix)

Musikalisch geht es nun ganz woanders hin. Du denkst vielleicht: The Clash auf Gil Scott-Heron? Spinnen die bei Thump noch mehr als sonst? Hör dir erst mal den Remix von The Reflex aus London an. Er macht aus Punk ein großartiges Stück Funk.

Nik Kershaw „I Won’t Let The Sun Go Down On Me” (Alkalino Rework)

Wir bleiben bei Mitgrölnummern. Wenn du dir allerdings das Bild von Nik Kershaw anguckst, weißt du: Wir sind jetzt tief in den 80er Jahren angekommen. Kershaw, den Gigi D’Agostino für „The Riddle” gecovert hat, steht für fröhlichen Gitarren-Pop und hatte etliche Hits. Der in München lebenden Produzent Alkalino veröffentlicht seit Jahren großartige Edits von unbekannten und bekannten Pop-Songs. So auch in diesem Fall. Wir garantieren dir: Dieser Track wird dir den Tag retten!

Fleetwood Mac „Everywhere” (Psychemagik Edit)

Auch diesen Track kennst du vermutlich. Früher aus dem Radio, heute von Spotify. Vermutlich gehörst du aber auch zu denen, die beim Hören des Tracks nicht den Interpreten nennen können. Dabei solltest du dir Fleetwood Mac unbedingt merken. Genau so, wie Psychemagik aus Frankreich, der nicht nur großartige Compilations gemacht hat, sondern auch diesen hervorragenden Edit von „Everywhere”.

The Beatles „Come Together” (David August Reconstruction)

Ein Edit von den Beatles? Darf man das? Man darf, wenn man es wie David August macht. Er nimmt „Come Together” vom Album Abbey Road und macht daraus eine getragene, elektronische Nummer. Wir drosseln in unseren Playlist damit das Tempo und die Stimmung etwas. Das gehört zu jeder guten Liste dazu—und auch zu jedem guten Set, das weißt du sicherlich.

Disclosure „You & Me” (Flume Remix)

Einer der größten Hypes der vergangenen Jahre im UK waren Disclosure. Howard und Guy Lawrence galten als die neue Superband. Dass sie kommerziell direkt erfolgreich waren, ist daher nicht verwunderlich. In der elektronischen Musik-Szene waren sie jedoch stets umstritten, obwohl selbst kredible DJs nicht leugnen können und wollen, etwas an der Musik des Duos zu finden. „You & Me” war eine der erfolgreichen Singles ihres Debütalbums Settle. Die Version des Australiers Flume wurde alsbald noch bekannter als das Original. Und diesem Fall musst du sagen: zu Recht.

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Rihanna „Cockiness” (Jonas LR Remix)

Wir kommen um RiRi nicht drumherum. Dieser Remix nimmt Rihannas doch eher nervigen Track „Cockiness” (2011) und bringt ihn in den Kosmos des UK Garage/Bass. Gebrochene Takte und dezent eingesetzte Vocals machen ihn dadurch zu einem Track, der heraussticht aus der Masse an billigen Soundcloud-Rihanna-Edits.

TLC „No Scrubs” (HNNY Remix)

Tionne „T-Boz” Watkins, Lisa „Left Eye” Lopes und Rozonda „Chilli” Thomas waren TLC. Sie hatten in den 90ern neun Singles in den Top10 der Billboard Charts. Einer davon war „No Scrubs”. HNNY (sprich ihn so aus: Honey) hat das Vocal-Sample genommen und in einen für ihn typischen House-Track injiziert, der dadurch unglaubliche Tiefe gewinnt. Richtiger Deep House also.

Austra „Home” (Space Echo Night Trip Extended)

Dieser Remix stammt von Lee Stevens und Catek alias Space Echo. Ihnen gelingt dabei etwas Besonderes: Aus einem ohnehin schon großartigen Pop-Song machen sie einen noch größeren. „Home” vom 2013er Album Olympia nimmt uns in der Playlist langsam Richtung melancholisches Ende. Übrigens gibt es den Remix als Free Download!

Chet Faker „1998″ (Homework Remix)

Welchen besseren Schlusspunkt kannst du vorstellen als einen von Chet Faker? Und dann noch im Remix vom niederländischen Duo Homework, die es schaffen, die gesamte Melancholie aus dem Original zu destillieren. So toll haben die Charts noch nie geklungen, oder?

PS:

Rick Astley „Never Gonna Give You Up” (MLG Airhorn Remix)

Klar, dieser Song braucht natürlich auch noch einen vernünftigen Remix …

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