Egal wie man über den derzeitigen US-Vizepräsidenten Mike Pence mit seinen homophoben Ansichten denkt, sein Hase namens Marlon Bundo ist verdammt niedlich. Das Haustier darf nicht nur im Weißen Haus leben, es hat auch einen erfolgreichen Instagram-Account und seit Kurzem sogar ein eigenes Kinderbuch – geschrieben von Pences Tochter Charlotte, illustriert von Pences Ehefrau Karen.
Dabei hat es Pence geschafft, selbst einem harmlosen Häschen einen kontroversen Anstrich zu verpassen, denn die offizielle Release-Tour des Buchs Marlon Bundo's Day in the Life of the Vice President macht auch Halt bei Focus on the Family. Die Anti-LGBTQ-Organisation befürwortet die mehr als umstrittene Konversionstherapie und macht Werbung gegen Schwulenrechte. Zum Glück gibt es John Oliver und sein Team der Last Week Tonight-Show, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Marlon Bundos Ruf wiederherzustellen. So haben sie ihr eigenes Kinderbuch über den Hasen herausgebracht – und in ihrer Version ist er schwul.
Die LGBTQ-Version des Kinderbuches verkauft sich besser als das Original
Inzwischen verkauft sich die Geschichte von Marlon Bundo, der sich in einen anderen männlichen Hasen verliebt, besser als das eigentliche Buch des US-Vizepräsidenten. Das berichtet die Huffington Post. A Day in the Life of Marlon Bundo hat es sogar auf Platz eins der Amazon-Bestsellerliste geschafft, während Marlon Bundo's Day in the Life of the Vice President auf Platz vier herumdümpelt.
Last Week Tonight-Autorin Jill Twiss lässt Marlon Bundo in der LGBTQ-Version der Geschichte schwören, dass er seinen Hasenfreund Wesley heiraten wird. Leider hat im Tierreich ein mürrischer Mistkäfer – der optisch sehr an Mike Pence erinnert – das Sagen und der gibt vor, das "Jungenhasen Mädchenhasen heiraten müssen". So beginnt der Kampf der beiden Turtelhäschen gegen Diskriminierung und für ihre Liebe.
Screenshot: Amazon
In Mike Pences Version muss Bundo hingegen ständig hinter seinem "Opa" (Pence) hinterherhoppeln, während der seiner normalen Tagesroutine nachgeht. Und das könnte beim US-Vizepräsidenten Folgendes heißen: von Donald Trump angeschnauzt werden, an bizarren Meetings teilnehmen, mit Männern essen und queere Partys vor seiner Haustür ignorieren.

Zwar werden die Erlöse beider Bücher laut Associated Press für wohltätige Zwecke gespendet, bei Pence allerdings nur ein Teil, während bei John Oliver tatsächlich 100 Prozent an die LGBTQ-Hilfsorganisation Trevor Project gehen. Hoffen wir, dass sich A Day in the Life of Marlon Bundo noch ein paar Wochen an der Spitze der Verkaufscharts hält.