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Popkultur

Die besten Aussagen von Tara SNF aus unserem Facebook-Live-Interview

Tara Tabitha über eine seltsame Begegnung mit Sebastian Kurz, ihr früheres Image, die Dummheit von Fußballern und ihre Liebe zu Wurst.
Screenshot via Facebook

Anfang dieses Jahres haben wir einen Artikel über Tara Tabitha veröffentlich, die durch die ATV-Sendung Saturday Night Fever bekannt wurde. Dieser Artikel triggerte in ziemlich vielen von euch irgendein Gefühl zwischen Nostalgie und Guilty Pleasure. Genau das und auch die Tatsache, dass wir fanden, man solle Tara endlich einmal abseits von "Partyluder"-Konnotationen zeigen, sind der Grund, warum wir wussten, dass die Welt mehr Tara-Content braucht.

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Also haben wir sie zu uns eingeladen und ihr in einem Facebook-Live-Video alle Fragen gestellt, die uns und euch schon immer auf der Seele gebrannt haben. Und für alle, die bei 37 Grad Besseres zu tun hatten, haben wir hier noch einmal die Highlights zusammengefasst.

VICE: Wenn du SNF heute drehen würdest, was würdest du anders machen?
Tara: Wie ich jetzt bin, würd ichs nicht mehr tun. Aber ich wär auch nicht so, wie ich jetzt bin, wenn ichs damals nicht gemacht hätte. Oder wer weiß, wo ich heute wär. Und so wie ich heute bin, mag ich sehr gern, und deswegen bereu ichs nicht so. Ich mein, ich schaus mir selber nicht mehr an, das ist schon peinlich, aber man kanns eh nicht ändern.

In London gibts ja auch grad so eine große Show, Love Island, und alle meine Freunde haben gesagt, ich soll da mitmachen, und ich möchts ehrlich gesagt nicht mehr, weil ich mir jetzt grad langsam ein seriöseres Image aufgebaut habe und das möchte ich mir nicht kaputt machen.

Warum war Saturday Night Fever so erfolgreich?
Ich glaube, viele Leute mögen einfach, dass sie auf jemanden herabschauen können, wenn sie zurück kommen von der Arbeit und so. Da können sie lästern und selber abschalten von ihren Problem und denken sich 'Schau dir die an, zum Glück bin ich nicht so, ich red nicht so und mach dies und das nicht'. Und ich glaube auch, dass sich in anderen Dingen manche Leute mit mir identifiziert haben. Ich mein, ich schau mir auch gern Trash-Serien an. Es ist einfach interessant und lustig anzusehen. Entweder man liebts oder man hassts, aber schauen tut mans trotzdem.

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Ich bin eigentlich schon sehr stolz darauf, wie ich jetzt bin, dass ich so ruhig bin und so ladylike, und nicht mehr so proletisch rede. Ich bin selber überrascht, wie ich das geschafft hab.

Wie hat dein Umfeld auf die Art und Weise reagiert, wie du dargestellt wurdest?
Es war ja nicht eine Folge, die dann ausgestrahlt worden ist, sondern wir hatten schon fünf Folgen abgedreht, als die erste rauskam. Als das dann ausgestrahlt wurde, hab ich mich erstmal drei Tage nicht aus dem Haus getraut, weil es mir so peinlich war. Du drehst da auch acht Stunden und dann sind das 15 Minuten im Fernsehen, wo die Sätze genau so zusammengeschnitten sind, dass es voll arg rüberkommt. Also es war mir schon peinlich und die nächsten Folgen waren schon abgedreht, dann dacht ich mir, ich mach einfach das Beste draus, sodass es im Endeffekt was wert war. Es gab auch mal so eine Schwarzhaarige, die hat dann aufgehört. Die wär auch ziemlich groß geworden, aber wenn man aufhört, weils einem peinlich ist, dann hat man nix davon. Wenn der Schaden schon mal beinander ist, dann …

Hat dir die Zeit geholfen?
Ja, schon. Je wilder ich im Fernsehen war, desto ruhiger bin ich privat geworden. Ich bin eigentlich schon sehr stolz darauf, wie ich jetzt bin, dass ich so ruhig bin und so ladylike, und nicht mehr so proletisch rede. Ich bin selber überrascht, wie ich das geschafft hab.

Hat es dich gestört, dass du von so vielen als Schlampe hingestellt wurdest?
Ich selber hab eigentlich ziemlich gut damit umgehen können, ich mein, hier und da hats mich natürlich verletzt. Ich bin auch nur ein Mensch und wenn man immer nur Schlechtes über sich liest und man aber selber weiß, dass man nicht so ist, dann ist das schon verletzend. Aber ich glaube, es war schwieriger für meine Freunde. Weil die sind das nicht gewöhnt, und ich wars ja doch gewöhnt. Aber ich bin sehr selbstsicher und brauche nicht immer die Bestätigung von anderen. Natürlich wärs mir lieber, wenn die Leute mich alle mögen und toll finden würden, aber das wars halt nicht.

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Warum präsentierst du dich so, wie du dich präsentierst? Viele finden das ja billig.
Ist das jetzt auf die Vergangenheit bezogen? Weil ich find nicht, dass ich mich jetzt grade billig präsentier. Ich hab ein bisschen Ausschnitt, das ist normalerweise ein Partyoutfit. Ich fands damals sexy und warum soll ich mir jetzt eine lange Hose anziehen, nur weil es irgendwen anderen stört? Wenn ich mich in einem kurzen Kleid wohler fühle und mich die Aufmerksamkeit nicht stört, dann finde ich das nicht schlimm. Jeder hat immer irgendwas auszusetzen. Wenn ich jetzt in einer Burka daherkommen würd, würd sich auch jeder aufregen. Ich leb ja für mich und nicht dafür, dass mir irgendwelche fremden Leute auf der Straße vorschreiben, was ich anziehen soll.

Ich hab früher auch im Supermarkt gearbeitet – was ich gar nicht schlimm fand. Weil es ist echt leicht … und ich mag Wurst.

Was wäre aus dir geworden, wenn du nicht bei SNF mitgemacht hättest?
Ich habe eine Lehre als Frisörin und eine als Kosmetikerin angefangen, ich hab früher auch im Supermarkt gearbeitet – was ich gar nicht schlimm fand. Alle Leute lästern immer über Supermarktarbeit, aber ich hab damals hinter der Wursttheke gearbeitet und auch mal im Backshop, und mir hat das ehrlich gesagt echt Spaß gemacht. Weil es ist echt leicht … und ich mag Wurst.

Was ist deine Lieblingsfußballmannschaft?
Ich hasse Fußball, hört's mir auf mit dem. Fußball ist dämlich und Fußballer sind echt dumm.

Bist du Feministin?
Damit beschäftige ich mich nicht so viel. Da gibt es so viel Negatives, das mit dem Wort verbunden ist. Das ist schon fast politisch und das ist unnötig, jetzt darüber zu diskutieren.

Wenn Sebastian Kurz dich fragen würde, würdest du für seine Liste kandidieren?
Nein, der Sebastian Kurz ist nicht so mein Ding. Den hab ich einmal auf einer Party getroffen und er war voll paranoid, dass ich sicher irgendwo ein Mikrofon versteckt hab. Da dachte ich mir so 'OK, chill mal, das interessiert ja niemanden'.

Verena auf Twitter: @verenabgnr

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