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Popkultur

Hacker haben massenweise Daten von Stars und Politikern ins Internet gestellt

Geleakt wurden Adressen, private Chats und Bankdaten von Abgeordneten aller großen Parteien – außer der AfD. Auch Prominente sind betroffen.
Die Hacks betreffen alle Fraktionen im Bundestag, mit Ausnahme der AfD
Quellcode: Negative Space | Pexels || Handy: ZUMA Press | imago || Adler: Photothek | imago || Twitter-Logo: Wikipedia || Bearbeitung: VICE

Stell dir vor, du wachst auf und findest private Details von dir im Internet: deine Handynummer, deine Bankdaten, intime Fotos aus deiner Cloud oder Bilder deiner Kinder. Dinge, die niemals öffentlich im Netz stehen sollten.

Mehrere Hundert deutsche Politiker, Politikerinnen und Prominente müssen genau diese Dinge jetzt von sich sehen. Laut eines Berichts des rbb, haben ein oder mehrere Hacker Daten und Dokumente erbeutet und sie in Form eines "Adventskalenders" bei Twitter online gestellt wurden. Derzeit ist der Account gesperrt.

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Der Account war bereits seit Februar 2015 online, doch von den jetzigen Leaks wurde erst am Donnerstagabend Notiz genommen – auch von den Fraktionsführungen im Bundestag. Unter den Daten sind nämlich Hunderte von Vertretern und Vertreterinnen der CDU, SPD, Linken, Grünen und FDP – also allen großen Parteien außer der AfD.


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Über Links lassen sich hinter jedem "Türchen" parteiinterne Dokumente finden wie Briefe oder E-Mails, persönliche Daten der Politiker und Politikerinnen, Fotos von ihren Personalausweisen oder Chatverläufe mit der Familie. Teilweise stehen dort auch "nur" Handynummern und Privatadressen. Brisante politische Details seien aber nicht dabei, berichtet der rbb.

Nicht nur Politiker, auch Promis sind betroffen

Aber nicht nur Politiker sind betroffen. Auch Prominente, Musiker, YouTuberinnen, Moderatoren. Unter ihren veröffentlichen Daten befindet sich ebenfalls sehr Intimes, zum Beispiel Bilder der eigenen Kinder, private Chats und Kontonummern. Der Account, der die Hacks verbreitet, hatte am Freitagvormittag, zum Zeitpunkt seiner Sperrung durch Twitter, über Zehntausend Follower. Wer ihn betreibt, ist zwar noch unklar. Laut rbb sollen sich der oder die Betreibenden in Hamburg befinden.

Auffällig sei laut rbb auch die "enorme Bandbreite der gestohlenen Daten und Dokumente" und damit auch, dass alles nicht "an einer Stelle erbeutet wurde".

Mit welcher Motivation die Daten geleakt wurden, ist bislang nicht bekannt. Allerdings lassen sich die Leaks der Bundestagsparteien auch als Videoformat auf der Plattform DTube finden. Die baut auf dem Blockchain-Prinzip auf und kann nach eigenen Angaben keine Videos zensieren. Uploader und Kommentierende können auf DTube für ihre Posts und Videos aber in einer Kryptowährung bezahlt werden.

So auch der verlinkte DTube-Account des oder der Hacker. Seit Freitagmorgen bezahlen jetzt Menschen in Form von "Steem Dollar" (ein Steem Dollar entspricht derzeit circa 0,65 Euro und rund 0,00019 Bitcoin) für die Leaks. Sollte geplant sein, mit der Aktion Geld zu verdienen, läuft das eher schleppend: 0,03 Einheiten der Kryptowährung kann der Account erst verbuchen.

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