VICE Guide zu Sex im Auto
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Sex

Der VICE Guide zu Sex im Auto

Lust auf Schaltknüppel and chill? Wir erklären euch, wie es unfallfrei geht.

Ja, Sex ist super, aber habt ihr schon mal versucht, dabei beide Hände am Lenkrad zu halten und die Höchstgeschwindigkeit nicht zu überschreiten? Funktioniert eher suboptimal. Das bewies am Wochenende ein Pärchen in Duisburg. Wie die Polizei in einer Mitteilung schreibt, waren auf einer Kreuzung zwei Autos ineinander geknallt. Als die Beamten den 70-jährigen Fahrer und seine 34-jährige Begleiterin befragten, kam raus: Die Frau war nicht Beifahrerin, sondern Beischläferin. Und hatte auf dem Schoß des Mannes gesessen, während dieser erfolglos versuchte, den Wagen über eine mehrspurige Kreuzung zu manövrieren.

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Die Polizei schreibt, die beiden hätten sich beim Lenken, Schalten und Gasgeben abgewechselt. Und schlussfolgert: "Zwei Fahrzeugführer in einem Auto sind einer zu viel." Tatsächlich beweist nicht nur der Sex-Unfall aus Duisburg: Es ist sehr fahrlässig, mit entblößten Genitalien und ohne Tempolimit über deutsche Straßen zu brettern.

Doch eine kurze Recherche bei gutefrage.net ("Bekommt man bei Oralverkehr am Steuer eine mündliche Abmahnung?") und eine nicht-repräsentative Umfrage in der VICE-Redaktion ("Handbremse gut anziehen!") haben ergeben, dass in Sachen Autosex durchaus Aufklärungs-Bedarf besteht. Wir nehmen eure Sicherheit, Servicejournalismus und zweideutige Wortwitze sehr ernst. Deswegen führen wir heute feierlich ein: den offiziellen VICE Guide zu (Safer) Sex im Auto.

Warum Sex im Auto?

Ja, warum eigentlich? Wenn die hier schreibende Autorin an Autosex denkt, fallen ihr vor allem unbeholfene Teenies in US-amerikanischen Romcoms ein, die nur im Auto vögeln, weil der cholerische Republikaner-Dad zu Hause ein geladenes Gewehr rumliegen hat. Die Realität zeigt aber, dass von Sexarbeiterinnen über Fremdgehenden bis hin zu abenteuerlichen Jung-Journalisten alle möglichen Menschen schon mal die Hinterbank eines Kleinwagens befleckt haben. Weil es schnell gehen musste, weil im WG-Zimmer noch der Mitbewohner auskatert, oder einfach, weil die deutsche Raststätten-Swingerszene vielleicht doch einen Besuch wert ist.


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Neben den offensichtlichen Vorteilen (hey, SEX!) bringt so ein Auto-Quickie allerdings auch einen Haufen Nachteile mit sich: Die Sitze sind unbequem, die Heizung frisst eure Autobatterie und ihr gefährdet mitunter das Leben unbeteiligter Verkehrsteilnehmender.

Die Sicherheits-Hinweise

Die erste und wichtigste Regel vorab, ihr lüsternen Schlingel: Während der Autofahrt solltet ihr nicht anderweitig in Fahrt kommen. Nicht umsonst heißt es in der Straßenverkehrsordnung: "Wer am Verkehr teilnimmt, hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt oder gefährdet wird […]."

Dass eure Penisse und Vaginen während der Fahrt eingepackt bleiben müssen, steht da zwar nicht explizit. Aber bevor ihr jetzt in der Facebook-Kommentarspalte mit euren Fahr- und Koitus-Künsten angebt: Versucht mal, bis 100 zu zählen, während ihr euch immer näher in Richtung Orgasmus masturbiert. Merkt ihr selbst, oder?

Bevor ihr also eure Genitalien in den Körperöffnungen anderer Menschen lenkt, solltet ihr also lieber euer Auto parken.

Die Tücken des Parkplatz-Sex

Ein Pärchen auf der Rückbank

Besonders "safe": die Rückbank | Foto: Peter Kaaden

Unabhängig von der Parkplatzsituation in eurer Wohngegend habt ihr damit die erste Hürde gemeistert, denn ihr bringt bei eurem Sex-Vorhaben so wahrscheinlich niemanden um. Yeay, Hose auf! Doch nicht so schnell: Auch Parkplatz-Knattern will gelernt sein.

Es hängt zwar ganz von euch ab, ob ihr beim Sex von einer Rentner-Gruppe auf dem Weg zum Waldpicknick beobachtet werden wollt oder doch nur von einem neugierigen Eichhörnchen. Steht allerdings ein besonders prüdes Menschenexemplar an eurer Rückscheibe, während ihr auf den hinteren Sitzen kopuliert, droht euch möglicherweise ein Strafgeld wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses – oder im schlimmsten Fall sogar eine Freiheitsstrafe. Es wäre also gut, wenn euer Auto nicht gerade von allen vier Seiten einsehbar ist. Im Idealfall findet ihr eine schöne Wand, einen blickdichten Busch oder einen besonders dicken Baum, neben dem ihr parken könnt.

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Kurzum: Sorgt dafür, dass ihr euer Auto an einem Ort abstellt, wo es niemand wackeln sieht. Oder vergewissert euch, dass sich die erregt grummelnden LKW-Fahrer vom Stellplatz nebenan auch wirklich über eure Live-Sex-Show freuen. Und vergesst bei all dem niemals: Die Scheiben beschlagen schneller, als ihr denkt.

Das richtige Fahrzeug

Für Sex im Auto braucht ihr eigentlich nur drei Sachen. Lust auf Sex, eine oder mehrere Personen, der oder denen es auch so geht – und ein Fahrzeug, in dem der keuchende und in sich verknotete Menschenhaufen Platz findet. Genau das wird beim Autosex aber die größte Schwierigkeit sein, denn man muss sich nicht den Kopf an der sehr niedrigen Decke eines Ferraris gestoßen haben, um zu wissen: Das Verletzungsrisiko ist groß bei diesem Vorhaben – und die allermeisten Autos bieten noch weniger Bewegungsfreiheit als ein Platz in der zweiten Klasse eines deutschen Schnellzuges.

Besonders Menschen mit einer Körpergröße über 1,90 Meter haben es beim Autosex offenbar schwer (Quelle: ein großes, anonymes Mitglied der VICE-Redaktion). Niemand sollte von diesem absolut erstrebenswerten Verkehrserlebnis ausgeschlossen werden. Aber wir wollen auch nicht, dass der einzige bleibende Eindruck nach der Beule in eurer Hose eine Beule auf eurer Stirn ist. Am besten, ihr mietet euch einen Kleintransporter oder fragt Onkel Werner, ob ihr euch seinen alten Van mal "für ein paar Renovierungsarbeiten" ausleihen könnt. "In meinen Smart passen die langen Rohre leider nicht rein." Zwinker, Zwinker.

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Die einfachste Position

Man kennt es aus Pornos: Ein gutaussehendes Heten-Paar mit krossem Chicken-Nuggets-Hautton fährt durch den McDrive. Er holt sich einen Burger mit EXTRA VIEL FLEISCH, sie saugt neckisch am Strohhalm ihres Milkshakes, ihre linke Hand wandert langsam in seinen Schritt und öffnet mit Leichtigkeit seine Hose. In der nächsten Szene sitzt er nackt auf der Rückbank, sie hockt über ihm und bewegt ihr Becken – offenbar mit der Oberschenkelkraft eines Zugpferdes – minutenlang und rhythmisch auf und ab.

Dass es sich im echten Leben auch so smooth abspielt, zweifeln wir schon aufgrund der oben genannten Größeneinschränkungen an. Und wegen der Tatsache, dass unsere Kniegelenke bei dieser Stellung nach einer Minute implodieren würden. Doch auch unsportliche Sexhungrige können im Auto erfolgreich kopulieren. Dafür haben wir einen erfahrenen Autosex-Praktizierer befragt, der aus Gründen nicht namentlich genannt werden möchte. Nur soviel: Er ist kleiner als 1,90 Meter.

Autosex auf dem Beifahrersitz funktioniert ihm zufolge beispielsweise so: Eine Person sitzt auf der anderen und beugt sich nach vorne über das Armaturenbrett. Aber Obacht: "Bei alten Autos kann man damit den Airbag auslösen." Sicherer seid ihr auf der Rückbank: Dort kann die obere Person sich an den Vordersitzen abstützen. Oder sie dreht sich um und umarmt beim Sex ihren Kopulationspartner. So romantisch!

So, jetzt könnt ihr endlich anfangen, eure und die Autos eurer Verwandten mit höchst professionellem Autosex zu verhunzen. Eventuell legt ihr eine Unterlage bereit, damit ihr der Carsharing-Firma nicht erklären müsst, wie ihr die krustigen, weißen Flecken so tief in den Sitzbezug eingearbeitet habt.

Bleibt uns an dieser Stelle nur, euch erfolgreichen Autosex zu wünschen! Bitte schickt uns keine Fotos der Ergebnisse.

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