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Sex

Was wir aus 10 Jahren PornHub für die Zukunft lernen

Zum Geburtstag veröffentlicht die Porno-Seite ihre Datensätze.
Titelfoto: imago | Ikon Images

Das Internet macht es möglich, dass wir im Jahr 2017 innerhalb weniger Stunden mehr nackte Haut zu sehen bekommen könnten als Menschen im 19. Jahrhundert in ihrem ganzen Leben. Und die nackte Haut, die wir dort sehen, stellt auch noch ziemlich versaute Sachen an.

Der Porno hat eine äußerst steile Karriere hinter sich. Von den Wandgemälden poppender Römer im antiken Pompeji-Puff vor zweitausend Jahren über die in Stein gemeißelten Orgien in indischen Tempeln des 11. Jahrhunderts bis hin zur Erfindung des Bewegtbilds im 19. Jahrhundert und damit schnell zu den ersten Porno-Filmen. Noch vor hundert Jahren schauten sich Männer in verruchten Kinos Schmuddel-Stummfilme in Schwarz-Weiß an. Dann revolutionierte die Erfindung der Videokassette in den 1970er Jahren den Pornokonsum: Man ließ sich nicht mehr schamvoll in Pornokinos einen Ständer verpassen, sondern masturbierte gemütlich im heimischen Wohnzimmer. Das Internet ermöglichte es der Menschheit dann endgültig, sich beim Masturbieren nicht mehr auf die eigene Fantasie verlassen zu müssen: hinterhältige Dialer, Filesharing, die gebrannte DVD mit der Pornosammlung des Nachbarn (inklusive der Frage, wie so viele Silikonbrüste auf einen Datenträger passen), später die kostenlosen Porno-Websites, die ständige Angst, dass man am Ende doch verarscht wird (und die Eltern mit der Telefonrechnung auf Konfrontationskurs gehen), YouPorn, der Aufstieg der Amateur-Pornos bis hin zur unendlichen Auswahl von Videos in allen erdenklichen Auswüchsen: Smartphones, mobiles Datennetz, Pornos immer und überall.

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YouPorn, xHamster, PornHub und Co. definieren Pornografie im Jahr 2017. Sie schreiben heute die Porno-Geschichte weiter, die in Pompeji begann. PornHub ging am 25. Mai 2007 an den Start, als Konkurrent von YouPorn. Jetzt feiert die Website ihren zehnten Geburtstag – und gewährt mit einem Datensatz Einblick in die Zukunft des Pornos. Die Bilanz aus den ersten 10 Jahren: 10 Millionen Videos, 1,5 Millionen Stunden nackte Haut, 75 Millionen Besucher – jeden Tag.

Quelle: PornHub

Mit einer Hand am Smartphone, mit der anderen rubbeln

2007 stellte Steve Jobs das erste iPhone vor, heute läuft jeder mit einem Smartphone rum. Auch mit dieser Entwicklung hängt es wohl zusammen, dass heute 75 Prozent der PornHub-Besucher die Videos auf ihrem Smartphone oder Tablet schauen. Dabei gibt es noch nicht einmal eine PornHub-App. Die Tendenz zeigt steil nach oben: Noch 2014 war das Verhältnis fast ausgeglichen, mit 56 Prozent Handy-Pornokonsumenten.

Anscheinend masturbieren wir also nicht mehr nur im blauen Licht unseres Laptop-Bildschirms, sondern ganz mobil, hier und dort, mit einer Hand am Smartphone, mit der anderen am primären Geschlechtsorgan. Kein Wunder also, dass die Smartphone-Bildschirme immer größer werden.

Quelle: PornHub

Für die Menschheit kann es nicht genug Pornos geben

Wie viele Stunden an Pornos braucht ein Mensch, um sich bis zum Ende seines Lebens selbst zu befriedigen? Etwas mehr als 173 Jahre geballtes Ficken am Stück? Wohl kaum. So viel Material findet man bereits auf PornHub. Und es wird jedes Jahr mehr. Während 2008 nur etwas mehr als 5.000 Stunden Gebumse hochgeladen wurden, waren es 2015 schon 281.000 Stunden und 2016 stolze 476.200 Stunden Porno. Allein, um all die Ficks des letzten Jahres zu sichten, bräuchte ein Mensch ganze 54 Jahre. Halleluja! Aber die Menschheit wird fleißig weiterklicken und -schauen.


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Die Menschheit liebt Lesben-Pornos

In den letzten zehn Jahren war keine Kategorie auf PornHub so beliebt wie "Lesbian". Woran das liegt? Vielleicht denken sich heterosexuelle Männer, dass zwei Frauen besser sind als eine, heterosexuelle Frauen, dass ihnen das gefallen könnte, und homosexuelle Frauen, dass das einfach geil ist. Die Rangliste geht weiter mit "Milf" auf Platz 2, "Amateur" auf Platz 3, dann "Teen", "Mature", "Ebony", "Anal", "Big Tits", "Big Dick" gefolgt von Animé-Porno aus Japan, genannt "Hentai".

Fassen wir also zusammen: In den nächsten Jahren werden Hunderte Millionen Menschen auf ihrem Handy Lesben- oder Milf-Pornos anstarren, sich dabei einen runterholen und dafür immer mehr Videos geliefert bekommen. Oder wird schon bald alles wieder ganz anders, und die Virtual-Reality-Brille revolutioniert den Pornokonsum der Menschheit erneut so, wie es die Videokassette tat? Wir werden sehen.

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