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Gesundheit

Durch Tomaten könnten Männer nicht mehr mitten in der Nacht pinkeln müssen

Eine Substanz in Tomaten könnte das Geheimnis sein, um deinen nächtlichen Klogängen ein Ende zu setzen.
Foto von Jens Cramer via Flickr

Die Tomatensaison ist schon fast wieder vorbei. Eigentlich sollte das Grund genug sein, noch so viele dieser Früchte wie möglich zu essen, bevor sie wieder beschissen schmecken. Falls das die Männer unter euch noch nicht ganz überzeugt hat, haben wir noch ein überzeugendes Argument: Tomaten könnten die Symptome einer vergrößerten Prostata lindern—inklusive der regelmäßigen Klogänge mitten in der Nacht.

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Eine vergrößerte Prostata, oft als Benigne Prostatahyperplasie (BPH) bezeichnet, ist eine Erkrankung, die etwa 40 bis 50 Prozent der Männer zwischen 50 und 60 und mehr als 80 Prozent der Männer über 80 betrifft. Die Prostata wird größer und kann dadurch auf die Harnröhre drücken. Sie entstehen Probleme beim Wasserlassen und ein unangenehmes oder schmerzhaftes Gefühl. Das kann sich unter anderem in sehr häufigen Klogängen zeigen und zu unterbrochenem Schlaf führen. Vielleicht habt ihr schon mal von Cialis gehört, einer Pille, die sowohl gegen erektile Dysfunktion und eine vergrößerte Prostata wirkt.

ARTIKEL: Beschissene Tomaten sind vielleicht schon bald passé

Tja, die Chemikalie in Tomaten, die nächtlichem Urinieren vorbeugen könnte, ist nur gegen eines dieser beiden Symptome wirksam. Lycopin ist ein Antioxidans, das Tomaten ihre typische rote Farbe verleiht und laut einer neuen Studie könnte es auch für die Behandlung von BPH einen Nutzen zeigen.

Laut Cambridge News hat sich der Londoner Urologe Hiten Patel mit dem Unternehmen CamNutra Ltd. aus Cambridge zusammengeschlossen, um eine Beobachtungsstudie von 100 männlichen Freiwilligen mit BPH durchzuführen. Dabei soll auf bisherige Forschungsergebnisse aufgebaut und herausgefunden werden, ob die Lycopin-Nahrungsergänzung der Firma, Ateronon XY, möglicherweise die Symptome lindert. Die Idee dahinter ist, statt eines Medikaments mit zahlreichen Nebenwirkungen ein einfaches Nahrungsergänzungsmittel—eine „Tomatenpille"—ohne Nebenwirkungen einzunehmen, die genauso wirksam ist.

Aber die Verbindung zwischen Lycopin und der Prostata geht noch weiter. Es wurde auch untersucht, ob Lycopin in der Behandlung von Prostatakrebs eine Rolle spielt. Die National Institutes of Health sagen, dass Lycopin in Laborstudien die Art, wie sich Zellen teilen, verändert hat, was zu einem geringeren Krebszellenwachstum führte. Klinische Versuche, in denen getestet wurde, ob Lycopin das Krebsrisiko wirklich senkt, lieferten aber laut NIH gemischte Resultate und es sei noch zu früh, irgendwelche Schlüsse über die Wirksamkeit von Lycopin bei der Behandlung von Krebs zu ziehen.

Die NIH sagen, dass Lycopin auch in Aprikosen, Guaven und Wassermelonen vorkommt, aber die „bioverfügbarste"—von unserem Körper am einfache verwertbare—natürliche Form von Lycopin kommt in Tomatenprodukten wie Tomatenpaste oder -püree vor. Fett scheint Lycopin für den Körper ebenfalls verwertbarer zu machen. Bei Tomaten, die in Olivenöl gebraten wurden, konnte das Lycopin vom Körper besser aufgenommen werden als ohne Öl. Das sind alles unglaubliche Neuigkeiten: Irgendwie bedeutet das dann, dass Salami-Pizza auf eine gewisse Art gesund ist. Aber eben nur irgendwie.

Wenn die Wirkung der Tomaten nicht sofort eintritt und du immer noch mehrmals pro Nacht aufs Klo rennen muss, solltest du mal versuchen, auf deine Tomaten zu pinkeln. Manche Leute schwören auf Urin als Düngemittel und laut einer finnischen Studie sollen Tomatensträuche, die mit Urin behandelt wurden, bis zu 4,2 Mal mehr Früchte tragen. Einen Versucht ist es jedenfalls Wert.