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Das Interesse für den neuen Münchener Club Blitz war so groß, dass die Polizei anrückte

Bei der Eröffnung am Samstag kam es zu unerwarteten Szenen.
Foto: Manuel Nieberle

Vor wenigen Wochen verbreitete sich die Nachricht, dass Ende April in München ein neuer Club für elektronische Musik aufmacht. Da die Clublandschaft in der bayrischen Hauptstadt bekanntermaßen dürftig besiedelt ist, war die Freude entsprechend groß. Ja, vielleicht sogar etwas zu groß, denn bei der Eröffnung letzten Samstag sah sich schließlich die Polizei gezwungen, einzuschreiten.

In ihrer Pressemeldung schreibt das Polizeipräsidium München, dass sie gegen 00.30 Uhr zu einem Einsatz an der Museumsinsel gerufen wurde, wo der Blitz seine Eröffnung feierte – mit freiem Eintritt, kostenlosen Getränken und Seth Troxler. Ein Programm, das offensichtlich auch viele Münchener ansprechend fanden: "Vor Ort hatten sich mittlerweile die Gastkapazitäten mehr als erschöpft. Die für 800 Personen zugelassenen Räumlichkeiten waren in kürzester Zeit durch ca. 1500 Besucher total überfüllt. Ein Ende des weiteren Besucherzustroms war nicht abzusehen", so die Polizei in ihrer Mitteilung.

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Der Club selbst hätte zu diesem Zeitpunkt schon niemanden mehr reingelassen, heißt es weiter. Das Problem waren allerdings weniger die vielen Menschen im Club, sondern die davor. Laut Polizei blockierten diese nämlich Rettungswege und Notausgänge. Daher sperrten die Beamten die angrenzende Rosenheimer Straße in beide Richtungen und räumten den Vorplatz des Clubs.

Warum kamen die Beamten? Und kommen sie wieder?

Wer hatte die Ordnungskräfte zum Blitz-Einsatz gerufen? Auf Nachfrage von THUMP erklärt der Pressesprecher der Münchener Polizei, Werner Kraus: "Wir wurden von der Feuerwehr gerufen. Die war an dem Abend vor Ort, um die Einhaltung der Brandschutzbestimmungen zu überwachen und hat gesehen, dass die Situation vor Ort aus dem Ruder lief." Der Einsatz habe dann ca. eine Stunde gedauert – von 00.40 bis 1.40 Uhr. Ungefähr 30 Beamte seien im Einsatz gewesen.

Wird die Polizei den Blitz an den kommenden Wochenenden nun genauer beobachten?

Kraus verneint diese Frage: "Ich denke, dass es eine einmalige Geschichte war, weil eine Eröffnung immer etwas Besonderes ist."

Laut Kraus habe es auch ein Gespräch mit den Clubbetreibern gegeben. Das Blitz äußerte sich dazu aber nicht. Die Betreiber des Clubs waren für THUMP bislang nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Auf Facebook gab es allerdings vor wenigen Stunden ein kurzes Statement:

Wer will, kann in der speziellen Danksagung bei der Polizei eine Spur von Ironie erkennen, zumal auch von einem "Ausnahmezustand" geschrieben wird, der in der Regel andere, heftigere Situationen beschreibt – zum Beispiel nach Terroranschlägen oder Naturkatastrophen.

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Auf der Facebookseite des Blitz' haben zahlreiche Leute Bewertungen für den ersten Abend abgegeben.

In den negativen Rezensionen wird vor allem die lange Wartezeit von bis zu 2,5 Stunden moniert. Der Club hätte besser planen müssen, da mit so einem Andrang zu rechnen gewesen sei, oder man hätte zumindest mit den Wartenden kommunizieren können. Außerdem habe es – entgegen vorheriger Bekundungen – sehr wohl eine Gästeliste gegeben. Das behauptet zumindest ein User: "Um 23:59 zur Eröffnung wurden dann kaum Leute rein gelassen, da anscheinend schon alles mit Leuten, die auf der Gästeliste standen, voll war."

Aus dem VICE-Netzwerk: Ein verdeckter Ermittler berichtet aus der Arbeit der Polizei

Am Ende überwogen aber die positiven Bewertungen. Viele nahmen den Club wegen des "Ausnahmezustands" in Schutz, lobten vor allem das Soundsystem und dessen Design.

THUMP hat erst kürzlich zudem mit den neuen Blitz-Residents, Marco und Dario Zenker, über die Erwartungen an den Club gesprochen.

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