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Eine Sackkarre, 114 Kilo Polenböller und eine misstrauische Taxifahrerin

Oder: Wie man einen Doppelzentner Sprengstoff besser nicht über die Grenze schmuggeln sollte.

Die Leute in Berlin lieben Feuerwerk. Schon mindestens zwei Tage vor Silvester fängt es überall in unregelmäßigen Abständen an zu krachen und zu knallen, bis die Fensterscheiben klirren oder schlimmstenfalls zerbersten. Und manche lieben Böller einfach ein bisschen zu sehr. Zum Beispiel der Mann aus Berlin-Hellersdorf, in dessen Keller letztes Silvester fast eine Tonne Böller gefunden wurde.

Offenbar entwickeln manche Berliner schon in ziemlich jungen Jahren ihre Liebe zum lauten Knall. Am Dienstag wurde ein 14-Jähriger beim Böllerschmuggeln erwischt.

Der junge Mann war nach Slubice an der polnischen Grenze gefahren und hatte sich auf dem dortigen Markt mit Knallkörpern eingedeckt. Wir sprechen hier nicht von einer Einkaufstüte oder einer Kiste, sondern von 114 Kilo Feuerwerk.

Jetzt stand er also mit seinem Doppelzentner Böllern auf dem Markt und musste irgendwie wieder zurück nach Berlin-Wedding. Kurzerhand lud er seinen Einkauf auf eine Sackkarre und suchte ein Taxi, das ihn zum Bahnhof nach Frankfurt/Oder bringen sollte, von wo er dann mit seinem Einkauf nach Hause wollte. Die Taxifahrerin machte ihm dann allerdings einen Strich durch die Rechnung. Ihr kam ein Kind, das vermutlich das Doppelte des eigenen Gewichts in Knallern dabei hat, nämlich irgendwie verdächtig vor und sie rief noch während der Fahrt die Polizei. Am Bahnhof warteten dann Bundespolizei und Zoll auf den Feuerwerks-Enthusiasten, beschlagnahmten das Feuerwerk und übergaben ihn seinen—sicherlich entzückten—Eltern.

Immerhin: 114 Kilo weniger Feuerwerk, die die Stadt an Silvester erschüttern werden.

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