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Wuppertaler DIY-Ingenieur Patrick Priebe baut James-Bond-inspirierte Superuhr

Patrick Priebe hat sich eine Laseruhr aus Karbon gebaut, auf die selbst Q neidisch wäre. Für mindestens 240 Euro macht er dir auch eine.
​It's time to laser. Bild: Patrick Priebe | Mit freundlicher Genehmigung. 

Patrick Priebe ist ein überproportional talentierter Bastler aus der Schwebebahn-Metropole, der es dank seiner selbst gebauten Science-Fiction-Laserkanonen längst zu einem gefragten Waffenexporteur gebracht hat.

Nachdem Patrick schon einen Laser-Handschuh und zuletzt einen Iron Man-Arm angefertigt hat, hat er sich mit seinem neuesten Projekt eher dem Bereich der handlichen Verbraucherelektronik zugewandt. Sein aktuelles Gadget erinnert an die Laseruhr aus dem Spiel Goldeneye, mit der James Bond sich aus quasi undurchdringbaren Schurkengefängnissen befreien konnte.​ Leider kommt der Priebe-Chronometer zumindest in Sachen Batterieleistung noch nicht ganz an die Apple-Smartwatches der ersten Generation heran.

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​Seine Laser-Watch sieht von oben aus wie eine normale Digitaluhr und wartet im Inneren mit einem eingebauten 1.500-Milliwatt-Laser auf. Der kann zwar keine Metalltüren aufschneiden, aber immerhin Ballons platzen lassen, Packband durchschneiden und Streichhölzer aus der Ferne anzünden.

Patrick selbst hatte noch ganz andere pragmatische Gründe für die Konstruktion, wie er mir erzählte: „Ich hab das Ding nur gebaut, weil ich noch ein 30mm langes Rohrreststück hatte, welches mich direkt dazu brachte, es mal ans Handgelenk zu legen. Und ZACK: Laseruhr."

Als nächsten logischen Schritt überlegt ​Patrick nun auch, die Uhr zum Verkauf anzubieten.

Er hat sogar die Knöpfe an der Drehbank selbstgemacht. „Ich fühle mich wie ein Uhrmacher. Wenn ich echt mal eine verkaufe, müsste ich mindestens 240 Euro dafür nehmen, weil die ganzen Kleinteile echt mühsam zu produzieren waren," erklärt Patrick. In seinem Video zeigt er auch die einzelnen Komponenten, aus denen er die Uhr hergestellt hat.

​Diese Uhr sollten Rechtshänder tragen, wenn sie sich kein Loch in den Arm schießen wollen. ​

„Ich habe das Gehäuse einer billigen chinesischen Digitaluhr ausgeschlachtet. Das Innenteil konnte man ganz einfach auseinandernehmen und so habe ich das Display verbaut. Ich hatte noch ein Stückchen Carbon übrig und habe das in die Drehbank gesteckt.", erzählte mir Patrick am Telefon.

„Das war schon ein bisschen fummelig, weil das Gehäuse so viele Kleinteile beinhaltet. Aber die kleinen selbstgemachten Metallstifte haben dann doch zufällig genau gepasst—manchmal muss man eben Glück haben."

Patrick hat vierzig bis fünfzig Stunden an der Uhr gearbeitet, aber wie er mir erzählte, war die sie eigentlich ohnehin nur ein Nebenprojekt für zwischendurch—Resteverwertung verpflichtet. Trotzdem hat er es mit der Uhr schon auf Techblogs und ins japanische Fernsehen geschafft.

Nach dem Bau des vorerst ersten Prototypen kann Patrick sich nun wieder seinen anderen Verpflichtungen widmen: Dem Moderieren mäßig durchdachter Kommentare und atemloser Nachfragen.

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