Der Skate-Park sieht aus, als stünde er in New York oder Los Angeles in den 90ern. Nur Details zeigen, dass wir dort nicht sind: die Bier-Beschriftung “Assibier, 1 €” zum Beispiel. Wir sind in Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern.
Genauer gesagt in Lankow, einem Randbezirk der Stadt Schwerin, in dem sich Plattenbauten aneinanderreihen, die langsam zerfallen. Die Freunde im Skatepark nennen sich Lankow Locals, ihren Bezirk “Lankow Abriss”. Rund 50 Leute bilden den harten Kern, weitere 200 gehören lose dazu. Der Skatepark ist der wichtigste Treffpunkt der Gruppe, seit über 15 Jahren kommen sie hier zusammen. Menschen, die auf den ersten Blick nicht viel gemein haben: Mediziner, die dem Alltag entfliehen wollen; Leute, die schon Haftstrafen abgesessen haben; Jugendliche, die in den Plattenbauten wohnen und von ihren Eltern wenig mitbekommen. Die Älteren geben ihnen Shirts und alte Skateboards, aber sie geben ihnen keine Vorschriften.
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Was mit Skateboards, BMX und Inlineskates anfing, mündete in dem gemeinsamen Ausbruch aus dem Vorort-Leben. Ekstase und Vollsuff, aber auch Zusammenhalt. Sie kümmern sich um den Erhalt des Parks, einmal im Jahr organisieren sie einen Skatecontest, der viel mehr ein Familientreffen ist als ein sportlicher Wettkampf. Der Skatepark ist alles, nur kein Alltag.
Der Fotograf Sascha Krautz, der selbst zum engsten Kreis gehört, hat das Leben im Skatepark fünf Jahre lang dokumentiert.