Das EM-Finale zwischen Spielerfrisuren und Motten ging 2:1.000.000 aus

Wenn sich bereits Kreisligaspieler für ihr Dorfderby gegen den benachbarten Fussballverein den Scheitel extra nachfrisieren, dann kannst du dir vorstellen, wie die Hauptakteure des EM-Finales Portugal gegen Frankreich im Vorfeld durchgedreht sein müssen: Cristiano Ronaldo hatte sich vermutlich von 80 Friseuren jede Strähne einzeln aufs Haupt legen lassen und beim Kunstwerk auf Ricardo Quaresmas Kopf sind mehr Arbeitsstunden drauf gegangen als für das Deckenfresko der Sixtinischen Kapelle:

Auf Momente wie diesen haben die Burschen ihr ganzes Leben lang hingearbeitet, da soll alles perfekt sein: Top-Bedingungen, Top-Platz, Top-Frise, keine störenden Elemente. Bitter nur, dass es beim großen Finale etwa eine Million davon gab—in Form einer Mottenplage wie sie das Buch Hiob nicht besser hingekriegt hätte. Wenn also bereits unbeteiligte Personen wie der ehemalige Weltschiedsrichter Pierluigi Collina abseits des Platzes an die Grenzen ihrer Belastbarkeit kamen,…

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…wie müssen sich dann erst die Hauptakteure gefühlt haben? Die Veranstalter gingen noch bis kurz vor Anpfiff mit allerlei groben Kellen gegen die Plage vor, aber da war nichts zu machen.

Was ein blöder Tag: Du kommst mit deiner 8000-Euro-Superfrisur auf den Platz gelaufen, zack, Motte im Haar, alles kaputt. Du versuchst keinen Fehler bei der Nationalhymne zu machen, verschluckst eine Motte, zack, siehst aus wie ein Idiot. Dir wird von Dimitri Payet das Standbein samt Knie zerstört,…

…du willst in Ruhe deine Auswechslung beweinen, zack, Motte im Gesicht, und schon ist das episch-tragische Momentum dahin.

Fachkundige Adleraugen meinen sogar, in dem geflügelten Störenfried Lionel Messi erkannt zu haben:

Grund für die geflügelte Pest war die Entscheidung der Veranstalter, aus Sicherheitsgründen im Finalstadion über Nacht das Licht anzulassen. Keine so schlechte Idee, nur hatte man vergessen, die 3.000 Katzen als Patrouille zwischen den Ränge auszusetzen.