Alles begann mit einer Frage, die mir ein befreundeter holländischer Hacker kürzlich stellte. Ihm war aufgefallen, dass viele Software-Tester aus Bequemlichkeit immer dieselbe ausgedachte Postleitzahl und Hausnummer angeben, wenn sie Online-Formulare ausfüllen. Er fragte sich nun, ob es tatsächlich Menschen mit dieser Adresse gibt? Und wenn es sie wirklich gäbe, müssten diese armen Leute dann nicht mit Spam-Briefen überhäuft werden?
Dazu muss man wissen, dass die niederländische Post sich in den 1970er Jahren etwas sehr Schlaues hat einfallen lassen: Genau wie in Österreich bestehen Adressen auch in den Niederlanden normalerweise aus Name, Straße und Hausnummer, Postleitzahl und Stadt. Allerdings reicht auch eine Kombination aus der vierstelligen Postleitzahl, einem Code aus zwei Buchstaben für das Stadtviertel und die Straße inklusive Hausnummer aus, um jede Adresse eindeutig zuzuordnen. Eine besonders beliebte Kombination für alle Niederländer, die nicht ihre echte Adresse angeben möchten, wäre beispielsweise die Postleitzahl 1234 AB, Hausnummer 123*. Auf der einen Seite ist das zwar sehr praktisch, für einige Menschen hat diese Codierung jedoch fatale Folgen.