Sex

Das letzte Tabu: Masturbieren zu Facebook-Fotos

Ziemlich daneben? Ja. Moralisch verwerflich? Wahrscheinlich schon. Etwas, das du in deinem Leben niemals zugeben würdest? Auf jeden!

Sich auf Facebook-Fotos anderer Menschen selbstzubefriedigen, dürfte dir in etwa das gleiche Gefühl geben, wie in warmer Schweinescheiße zu baden. Was will ich damit sagen? Ich würde so etwas nie machen. Es gibt allerdings Menschen da draußen, die das schon getan haben. Ein paar ziemlich furchtbare Menschen sind das. Sie sollten sich alle schämen. Wir haben uns mit ein paar von ihnen unterhalten.

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Jade

VICE: Du warst eher Subjekt als Täterin in einem … privaten Facebook-Moment, nicht wahr?
Jade:
Ja, Facebook stresst mich viel zu sehr, als dass ich mir dazu auch noch an die Wäsche gehen würde. Ich wurde aber aus verlässlicher Quelle darüber informiert, dass mein Ex sich zu einem Bild von mir einen runtergeholt hat. Das war übrigens, bevor wir uns kennengelernt haben.

Sehr schön. Ihr wart Facebook-Freunde, bevor ihr euch kennengelernt habt?
Eigentlich waren wir sogar zuerst Tumblr-Freunde. Er und ein Freund haben zusammen Comics gemacht und ich habe sie gefragt, ob sie nicht ein Poster für ein Konzert machen wollen, das ich organisiert habe. So sind wir Facebook-Freunde geworden.

Was sieht man auf diesem Foto von dir?
Ich trage darauf Mini-Dutts und halte den Flyer für das Konzert hoch. Es dürfte also auch eine gute Portion Narzissmus im Spiel gewesen sein. Kombinations-Wichsen auf mich und seine Kunst, wenn du so willst.

Hat er dir das erzählt, als ihr zusammen wart?
Ja, das hat er.

Wie lange lief das da schon mit euch?
Es war relativ früh – vielleicht ein Monat. Oder waren es zwei? Ich glaube, wir haben über Fetische gesprochen oder über sexuelle Vorlieben generell. Jedenfalls kamen wir auf Haareziehen und er erwähnte verlegen das Bild mit den Mini-Dutts. Offensichtlich eignen die sich gut, um sich daran festzuhalten.

Wie hast du dich gefühlt? Warst du angeekelt oder geschmeichelt?
Ich dachte nur: “Wow, endlich mal jemand, der genau so geil, schamlos und offen ist wie ich. Wir sollten heiraten!” Am Ende waren wir zwei Jahre zusammen und sind heute noch beste Freunde.


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Dan

VICE: Ich habe gehört, du holst dir zu Facebook-Bildern einen runter?
Dan: Ich habe mir bereits zu einigen Fotos von Mädchen aus meiner Freundesliste einen runtergeholt – also bis zum Ende. Mindestens 15 waren das.

Was für Fotos sind das?
Urlaubsbilder. Immer Urlaubsbilder. Mach besser keinen Urlaub, wenn ich mit dir bei Facebook befreundet bin. Bikinis machen Schweine wie mich an. Das solltest du mittlerweile wissen.

Und wie läuft das ab?
Die Fotos sind für mich eine Art Absprungstelle. Meistens fange ich bei Facebook an, ziehe es aber nicht bis zum Abspritzen durch, sondern wechsle dafür in die schmutzigeren Gefilde des Internets.

Sehr interessant. Sind das bestimmte Frauen, auf die du stehst, oder kann es jede treffen?
Bei diesem Einmanngefecht ist jede ein potentielles Opfer. Ich suche nicht speziell nach Personen. Aber wenn ein Foto auf der Hauptseite auftaucht, auf dem etwas Busen oder Hintern zu sehen ist, denke ich mir “Hmmm, lecker” und lege mich so fünf Minuten dazu ins Zeug. Wenn ich dann richtig in Fahrt gekommen bin, geht’s rüber zu PornHub. Das Beste ist, wenn ich auf der Seite dann ein Mädchen finde, das dem Mädchen aus meiner Freundesliste ähnelt, und der Kreis sich schließt.

Hast du danach ein schlechtes Gewissen?
Auf keinen Fall. Also, es kommt drauf an, wem das Mädchen im Video ähnelt und was ihr passiert. Sagen wir zum Beispiel, sie sieht wie jemand besonders Liebes und Unschuldiges aus meinem Bekanntenkreis aus und bekommt so ein Riesenteil direkt in den Hintern und so Sachen. Dann fühle ich mich manchmal schon ein bisschen schlecht – aber erst nach dem Abspritzen. Selbst dann denke ich mir aber meistens einfach nur: “Ja, nun.”

Luke

VICE: Hast du dir jemals einen auf Facebook-Fotos runtergeholt?
Luke:
Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich das ständig getan habe – bestimmt jeden zweiten Tag. Ich war extrem einsam und Pornos brachten mir nicht wirklich was.

War es immer die gleiche Person oder unterschiedliche Mädchen?
Es war quasi eine ständige Rotation meiner Freundinnen. Es war ziemlich abartig, aber – wie ich eben schon meinte – ich war sehr einsam.

Warum hast du aufgehört?
Einmal ist mir dabei was im Auge gelandet und ich habe das als Zeichen verstanden. Danach habe ich es nie wieder getan.

Ich dachte an unser Schäferstündchen zurück, schaute mir dann seine Fotos an und stellte mir vor, wie der weitere Sex ausgesehen hätte.

Abi

VICE: Erzähl mir von den glücklichen Frauen aus deiner Facebook-Freundesliste.
Abi:
Wenn ich auf ein Mädchen stand, habe ich beiläufig durch ihre Facebook-Bilder gescrollt – was ja ziemlich normal ist. Immer wenn es ein besonders süßes oder zeigefreudiges gab, habe ich angefangen zu fantasieren und mir Szenarien vorzustellen und ….

Ein bisschen Hand anzulegen?
Ja, genau. Ich habe mit dem Bild angefangen und mir dann andere Dinge oder Situationen vorgestellt, wie irgendwohin zu gehen. Wie es wäre, sich mit ihr zu küssen, bei ihr zu sein – so was halt. Ich meine, du musst dir ja schon was vorstellen und deiner Fantasie freien Lauf lassen, nicht? Ich starre doch nicht einfach ein Foto an und fummle dann an mir rum. Alternativ fange ich vielleicht mit einem Facebook-Foto an und beende das Ganze auf YouPorn. Ich schätze, es hängt davon ab, wie viel Vorstellungskraft du hast. Ich bin eine ziemlich fantasievolle Person und kann mich allein mit Bildern zum Höhepunkt bringen, aber manchmal beende ich es auch mit Hilfe von Pornos.

Was davon ist befriedigender?
Für mich ist es befriedigender, ohne Pornos zu kommen. Ich fühle mich dadurch nämlich mehr in der Kontrolle, wenn du verstehst, was ich meine. Es ist außerdem ein bisschen schwieriger und braucht dementsprechend länger – allerdings auf eine gute Art. Masturbieren ist mit Pornos einfacher – dafür sind sie ja schließlich gemacht. Du kannst dir drei Minuten einen Porno anschauen und kommen. Fertig.

Fühlst du dich danach manchmal schlecht?
Ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen, nachdem ich Pornos geguckt habe, aber niemals wegen eines Bildes. Es ist nur ein Foto, es ist nicht echt.

Jonobi

VICE: Erzähl uns deine Geschichte!
Jonobi: Das ist jetzt schon sehr lange her. Und ich habe es nur zweimal gemacht.

Kanntest du die Frau deiner Begierde?
Ja, aber nicht gut. Ich lernte sie durch eine gemeinsame Freundin kennen. Wir sind oft zusammen feiern gegangen und haben bei ihnen vorgeglüht. Sie war ein absoluter Hingucker: braunes Haar, schlank und ein Körperbau zum Zunge schnalzen. Eine richtige Göttin! Ich war damals 19 oder 20 und hatte mich total in sie verknallt. Sie spielte jedoch in einer ganz anderen Liga. Wir haben deswegen nie viel miteinander geredet.

Wann hast du zum ersten Mal eines ihrer Facebook-Fotos als Wichsvorlage verwendet?
Nach einer durchzechten Nacht addete sie mich. Ich rastete natürlich komplett aus und entschied direkt, meine Hand etwas zu “trainieren”. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, öffnete ich erstmal meinen Lieblingsporno, dann wieder ihr Facebook-Profil. Damals stand ich total auf “Edging”, also Orgasmuskontrolle. Beim Durchschauen ihrer Bilder stieß ich jedoch auf ein Foto, das sie in einem verdammten Tanga zeigte, und konnte mich nicht mehr zurückhalten. Ich sage es mal so: Danach musste ich mir fast eine neue Tastatur besorgen.

Ekelhaft. Wie hast du dich gefühlt?
Ich hatte mich davor noch nie so gut und gleichzeitig so schlecht gefühlt.

Intensiver Orgasmus, aber schlechtes Gewissen?
Ich ekelte mich ein bisschen vor mir selbst. Ein paar Wochen später waren wir aber erneut zusammen unterwegs und ich wiederholte das Ganze. Ich bin also drüber hinweggekommen.

Mehr als zweimal ist es jedoch nicht passiert?
Genau. Nach dem zweiten Mal war der Zauber irgendwie weg. Mein Kumpel und ich sprechen aber selbst heute noch über sie.

Nadia

VICE: Wer war die Vorlage für deine schmutzige Selbstbefriedigung?
Nadia: Ich habe das nur einmal gemacht. Und es war ein Typ, mit dem ich einen One-Night-Stand hatte.

Warum gerade er?
Ich mochte ihn und der Sex war unfassbar gut. Ich hätte gerne öfter mit ihm geschlafen, aber er wollte nicht. Also masturbierte ich zu seinen Facebook-Fotos.

Hast du dich mit deinen Erinnerungen ebenfalls angeheizt?
Na klar. Ich dachte an unser Schäferstündchen zurück, schaute mir dann seine Fotos an und stellte mir anschließend vor, wie der weitere Sex ausgesehen hätte. Er arbeitete als Model und war dementsprechend durchtrainiert – und in seinem Profil ließen sich eine Menge Oben-ohne-Fotos finden. Das Ganze war fast schon zu einfach.

Wie hast du dich danach gefühlt?
Ehrlich gesagt war ich ein bisschen traurig. Trotzdem habe ich einige Monate lang weiter so masturbiert, bis ich irgendwann über ihn hinweg war.

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