Bei der Pressekonferenz am Donnerstag im Weißen Haus hat Sean Spicer genauer dargelegt, wie die Trump-Regierung zu Marihuana steht. Der Pressesprecher hat das Ganze mit der in den USA herrschenden Opioid-Krise verglichen. Das berichtet die Website Politico.
Zuerst erklärte Spicer, dass der US-Präsident die Schmerzen verstehe, die medizinisches Marihuana bei einigen todkranken Menschen lindert. Anschließend sagte er: “Der sonstige Konsum der Droge ist jedoch eine komplett andere Sache.”
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“In Anbetracht der grassierenden Opioid-Sucht in vielen Bundesstaaten dieses Landes sollten wir die Leute garantiert nicht zum Drogenkonsum ermutigen”, meinte Spicer. “Ich gehe davon aus, dass hier bald wieder härter durchgegriffen wird.”
In Bezug auf die Opioid-Krise hat Spicer in gewisser Weise sogar Recht: 2014 starben rund 30.000 US-Amerikaner an einer Opioid-Überdosis. Der Missbrauch von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln wird aber nur selten mit dem Konsum von Marihuana in Verbindung gebracht. In einigen Fällen haben Ärzte Opioid-Süchtigen sogar Marihuana verschrieben, um ihnen das Wegkommen von den Schmerzmitteln zu erleichtern.
Als Barack Obama noch im Amt war, hielt die US-Regierung keine Bundesstaaten davon ab, Marihuana als Genussmittel zu legalisieren. In Alaska, Kalifornien, Colorado, Maine, Massachusetts, Nevada, Oregon und Washington ist das schon geschehen. Spicers Aussage nach könnte Trumps neuer Justizminister Jeff Sessions versuchen, diese Legalisierung in anderen Bundesstaaten zu erschweren. Sessions selbst hat sich zwar als Gegner der Gesetzeserweiterung beim Thema Marihuana geoutet, hielt sich bei seinem Bestätigungsverfahren vor dem Senat dazu jedoch eher bedeckt.
Marihuana-Befürworter wie etwa Tom Angell von Marijuana Majority finden das heuchlerisch.
“Wenn die Regierung noch unbeliebter werden will, dann ist sie mit dem geplanten Vorgehen gegen die vom Wähler bestätigten Marihuana-Gesetze auf einem guten Weg”, meinte Angell gegenüber VICE. “Während seines Wahlkampfs hat Donald Trump mehrfach versprochen, dass die Bundesstaaten in Sachen Cannabis-Legalisierung selbst entscheiden können. Da eine immer größer werdende Mehrheit der US-Bevölkerung diese Legalisierung inzwischen befürwortet, wäre ein Bruch des Versprechens eine politische Katastrophe sowie ein Ablenkungsmanöver vom Rest der Agenda des Präsidenten.”
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