Zugegeben, der Gang zum Supermarkt birgt wenig Nervenkitzel. Der größte Schocker ist, wenn man die verdammte Milch vergessen hat und sich nochmal für zwanzig Minuten anstellen muss, weil Kasse 4 nicht wie versprochen geöffnet wird. Also vielleicht ist der fehlende Nervenkitzel der Grund, warum sich ein 29-Jähriger in Kassel am Mittwochnachmittag einen besonderen Kick für seinen Einkauf hat einfallen lassen. Von Risikomanagement hat er allerdings wenig verstanden.
In seinen Rucksack hatte er vor seinem Einkauf über 50 Gramm Speed gepackt. Man muss nicht gerade Justus aus München sein und im 4 Semester BWL stecken, um zu checken, dass es auch in solchen Fällen Maßnahmen gibt, das eigene Risiko zu minimieren. Nicht auffallen zum Beispiel. Wie die Polizei Kassel berichtet, beobachtete ein Ladendetektiv den 29-Jährige allerdings dabei, wie er Kopfhörer und Lebensmittel im Wert von 70 Euro zu dem Speed in seinen Rucksack packte – und dann den Laden ohne zu bezahlen verlassen wollte.
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Der Ladendetektiv hielt ihn auf, übergab ihn der Polizei. Die Beamten durchsuchten den Mann und sein Gepäck und fanden natürlich den Beutel mit Speed. Also schleppten sie den Mann nicht nur aufs Revier, sondern filzten auch gleich seine komplette Wohnung nach weiteren Drogen. Sie fanden weitere 120 Gramm Amphetamine und mehrere Drogenutensilien.
Gegen den 29-Jährigen wird jetzt wegen Verdachts auf Drogenhandel ermittelt. Noch ist er auf freien Fuß, aber bei der gefundenen Menge wird er wohl damit rechnen müssen, mindestens für ein Jahr ins Gefängnis zu wandern, so der Sprecher der Polizei Kassel gegenüber VICE.
Auf die Frage, was der mutmaßliche Dealer bei seiner Klau-Tour in den Rucksack gepackt hat, wollte sich der Polizeisprecher nicht äußern. Wollte er mit Pralinen für seine Lieblingskundin aufwarten? Oder noch schnell ein halbes Kilo Erdnüsse snacken, um den Serotoninspiegel wieder aufzufüllen? Wir können nur spekulieren.