Es ist wahr. Wer in den nächsten Wochen richtig gut ausgehen will, fährt extra nach Graz und schaut ins Orpheum. Still und unauffällig hat sich das Kunstfestival Steirischer Herbst mit dem Club Panamur selbst ein Musikevent verpasst, dessen LineUp seinesgleichen sucht. Dass es nur eine Eventreihe ist, die nach vier Wochenenden wieder schließt, macht den Club deswegen in dieser Zeit nicht weniger zum besten Club Österreichs.
Graz hat mit dem Elevate schon seit Jahren ein Festival, das sich mit internationalen elektronischen Stadtfestivals wie dem Unsound in Polen oder dem Creepy Teepee in Tschechien messen kann. Auch wenn das Spring Festival seit einigen Jahren musikalisch und besuchermäßig abbaut, ist die damals einzigartige Stimmung noch immer nicht in Vergessenheit geraten. Graz macht es in dieser Hinsicht eindeutig besser als Wien.
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Club Panamur bringt mit seinem genreübergreifenden Programm frischen Wind in die Stadt. Mit voller Kraft schlagen DJ Nigga Fox und seine Príncípe Disco-Crew mit portugiesisch-afrikanischer Tanzmusik um sich. Die Heterocetera-Nacht mit Lotic, Why Be und Kablam vereint Rihanna, Beyoncé und apokalyptischen Grime. Flamingods und Kairo Is Koming zeigen, wie man im Orient feiert und Aïsha Devi performt wie dieses Jahr schon in Wien und Innsbruck upgedatete Björk-Musik.
Hören und Tanzen kann man im Club Panamur auch mit den Augen. Der Künstler Georg Klüver-Pfandtner und der Architekt Stefan Beer werten das Orpheum visuell auf und machen es zu einem schön exzessiven Rückzugsort des Steierischer Herbst-Festivals.
Header: Stimmungsbild des Club Panamur, Foto: Georg Klüver-Pfandtner & Stefan Beer
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