Der Geschmack Sardiniens in seiner reinsten Form

MUNCHIES Autor und Fotograf Martin Fengel ist verheiratet mit einer Sardin und verbringt dementsprechend immer wieder Zeit mit seinen Verwandten auf einer der schönsten Inseln des Mittelmeers. Wenn er dort nicht gerade mit seinen Schwägern spätnachts in einem japanischen Billigjeep eine zweispurige Straße am Meer entlang rast und Rockopern oder indische Meditationsmusik hört, isst er.

Und muss essen, denn Sarden essen gerne.

Videos by VICE

Wenn du in Sardinien glaubst, du bist satt, dann ist das bestimmt erst die vorvorletzte Sache, die auf den Tisch kommt. Und dann noch Nachtisch, in Honig gemantelte Frischkäsetaschen, die sich in ihrer Größe an Handtaschen orientieren. Die Sarden reden auch gerne über Essen. Sie können sich auch, wegen einer Zutat die man verwendet oder nicht, in großen Streitigkeiten verlieren. ,,Irgendjemand sagt: ,Wildschwein’ und das Gesprächsthema für die nächste Stunde ist gefunden.”, so Martin über die Sarden.

Um keinen Sarden mit der einen oder anderen Zutat, die seiner Meinung (nicht) dazugehört, zu verärgern, zeigen wir dir das Essen und den Geschmack Sardiniens in Reinform.

Sardinen wurden nach Sardinien benannt, denn vor der Küste war das Vorkommen der Fische früher besonders stark.

unnamed-8

Lamm agnello und Sardinen sardine
e3 Wildschwein cinghiale und Lammfüße piedini d’anello

Typisch für Sardinien:

Eine Art sardischer Haggis namens cordula:

unnamed-2

In Darm gewickelte Lamminnereien und Lammhirn
unnamed-9 Kaninchen coniglio und Krake polpo

unnamed-3

Darm longusu und lumache- Schnecken
unnamed-10 Rohe Bratwurst salsiccia und gebratener longusu

,,Die Chinesen essen Hunde, sie essen Hunde und das Fell verkaufen sie.”, erzählte eine Sardin, ganz aufgebracht mit noch auftoupierteren Haaren. Ich sagte, gut, vielleicht schmecken ihnen ja die Hunde, ihr Sarden esst ja sehr gerne Schnecken, das mögen vielleicht die Chinesen nicht. Oder Hirn. Oder Darm. Die Dame sagt: „Ahhh Schnecken, ich könnte jetzt ein Kilo davon essen.”

Fotos: Martin Fengel