Der Pudel lächelt wieder—Hamburg gibt nicht auf

Nein, das ist keine Fotomontage: In Hamburg wurde am Wochenende gleich hinter dem derzeit noch beschädigten Original-Pudel-Gebäude ein neuer „Mini-Pudel-Salon” errichtet—vorsichtig triumphales Pünktchen-Pünktchen-Strich-Lächeln inklusive. „Miniaturisierte Kritik und verschlagene Intervention” nennt sich das. Errichtet wurde der Holzbau von Pudelaner*innen, Park Fiction, der Fux e.G. und weiteren Helfer*innen mit Spendengeldern.

Nachdem das Pudel-Gebäude im Februar bei einem Brand beschädigt wurde und der schon zuvor eskalierte Streit zwischen den beiden Eigentümern Rocko Schamoni und Wolfgang Richter in Person von Letzterem zuletzt die Aufräumarbeiten am Pudel behinderte, besannen sich die ewig kreativen Hamburger nun einer neuen Idee. Für das durch das Feuer ebenfalls angegriffene Park Fiction Archive bauten sie einen neuen Holzbau am Kopfe der Hafenterrasse. Dafür packten am Samstag und Sonntag allerhand Leute an.

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Bereits am ersten Tag schaute zufällig eine japanische Kulturdelegation vorbei. Der künstlerische Widerstand sollte also schnell die internationalen Runde machen, während der eigentliche Pudel vorerst notdürftig abgedichtet bleibt. Zumindest die für den 20. April angesetzte Zwangsversteigerung wurde allerdings auf unbestimmte Zeit verschoben: Der Verkehrswert des Grundstücks muss neu ermittelt werden. Im Falle einer erfolgreichen Ersteigerung, will das Pudel-Kollektiv das ehemalige Schmugglergefängnis in eine Stiftung überführen. Bis dahin werden allerdings noch Spenden für den Mini-Pudel gesammelt.

Der Fotograf Robin Hinsch hat für THUMP die Bauarbeiten verfolgt.

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