Der König der Aluhüte wird im Stil von Bon Iver verarscht – und liebt es

Alex Jones als Kuriosum zu bezeichnen, wäre viel zu kurz gegriffen. Der 43-jährige Texaner ist Gründer und Gesicht der Webseite Infowars, die sich selbst als alternative Nachrichtenquelle präsentiert, aber eigentlich nur Verschwörungstheorien verbreitet. Und wir reden hier nicht nur von den inzwischen fast konventionellen “das mit dem World Trade Center waren die Amis selber!!!11!”-Verschwörungen. Nein, Alex Jones ist sehr viel größeren Themen auf der Spur: beispielsweise den Reptiloiden! Kurz zusammengefasst geht es bei dieser Verschwörungstheorie darum, dass Reptilienwesen unter uns leben, die nach und nach die Weltherrschaft an sich reißen. Oder es schon getan haben. Ganz alltägliches Zeug also. Doch was Alex Jones von den anderen Verwirrten auf YouTube unterscheidet, ist seine Reichweite. Infowars hat auf YouTube über zwei Millionen Abonnenten und seine Videos wurde weit mehr als eine Milliarde mal aufgerufen. Und in diese Zahlen ist noch nicht eingerechnet, dass über 90 Radiosender in den USA sein Programm ausstrahlen.


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Das macht Jones natürlich zu einem optimalen Ziel für Satire und der beste Witz über Jones dürfte den Leuten vom YouTube-Kanal Super Deluxe gelungen sein. Eigentlich haben sie Jones einfach nur wörtlich zitiert. Besser gesagt: Sie haben Ausschnitte aus Jones’ Sendungen genommen und zu einem Song zusammengeschnitten, der wie ein Lied der Indie-Folker Bon Iver klingt. Und mindestens einer der knapp zwei Millionen Views kommt von Alex Jones persönlich. Doch mit dieser Reaktion haben die Macher des Videos sicher nicht gerechnet. Denn statt wie sonst bei jeder Kleinigkeit mit hochrotem Kopf in Richtung Kamera zu brüllen, kann er tatsächlich darüber lachen. Nicht nur das – er hält “Jones Iver” für das beste Stück Kunst, das er in den letzten Jahren gesehen hat. Und wenn Alex Jones etwas sagt, dann stimmt es auch. Warum so ein “positives” Video über Jones überhaupt existieren kann? Seiner Ansicht nach sei es eben Glück, dass die Zensoren das Lied zugelassen haben, weil sie glauben, dass der Song Jones Schaden zufügen wird.

Wer mehr über Alex Jones wissen will, hat Glück gehabt. Denn John Olivers Last Week Tonight hat Infowars gleich 22 sehr voll gepackte Minuten gewidmet. Das Highlight dürfe aber Jones’ persönliche Bosstransformation gewesen sein. Auf seinen Vorher/Nachher-Bildern hat er zwar weder Fett verloren, noch Muskelmasse angesetzt – dafür ist seine Haut sehr viel röter als vorher. Nimm das, Kollegah.

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