Text von Benjamin von Wyl
Nach Savognin gehen Schweizer Wintersportkataloge um zu sterben. Vom Flughafen Samedan fährt wenig Geld Richtung Savognin, das meiste zweigt nach Sankt Moritz ab. Was Savognin bleibt sind die Mittelklass-Modellhaus-Menschen, denen in den 1960er-Jahren versprochen wurde, dass sie sich im 10-Jahres-Takt noch einen Toyota und einen Goof mehr leisten können. Die hatten irgendwann die Lust an der Reproduktion verloren und führen ihre schon lange stagnierenden 1,5 Kinder jetzt jedes Jahr nach Savognin. Sie bleiben eine, vielleicht zwei Wochen. Kommen für ein verlängertes Wochenende zurück. Irgendwann ist es aber vorbei. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem sich Wasser und Strom für die Schneekanonen nicht mehr lohnen und die Anlagen gehen zu.
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Saisonende! Bye, bye Funpark. Machs gut Pistenrand-Bar! Bye Älplermagronen-Kelle! Tschüss Schlagersahne-Nacht, Fondueplausch und Schneesportlager! Alle sind gegangen — die armen Schweine, die dort leben und den Primarschülern auf den Sessellift helfen, müssen bleiben, bekommen statt einem Kübel Jägermeister-Shots nur noch Dosenbier. Die Schneesportschule ist zu. Manche Skilehrer müssen jetzt zu ihrem Zweitjob am Fliessband. Der Halfpipe-King muss jetzt in den Skatepark—wo es deutlich mehr weh tut, wenn man auf die Fresse fällt. Jemand, der während der Saison jemand ist, ist jetzt niemand, der niemand ist. Es ist Schmelzwasser-Apokalypse!
Alle Fotos von Yves Bachmann

























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