Was ohnehin als sicher galt, wurde vorgestern bestätigt: Der Bund will den 17. Bauabschnitt der Berliner Stadtautobahn A 100 finanzieren. Er beginnt am Treptower Park, überquert die Spree und taucht vor dem Ostkreuz in einen Doppelstocktunnel ab, unterfährt die Neue Bahnhof- und Gürtelstraße und taucht im Bereich Wiesenweg/Kiezer Weg wieder auf. Östlich der Ringbahn überquert die Trasse die Gürtelstraße und Frankfurter Allee. Sie endet an der Storkower Straße. Um den zusätzlichen Verkehr aufnehmen zu können, muss die Storkower Straße ausgebaut werden. Die Kosten werden sich laut dem Senator für Stadtentwicklung, Andreas Geisel (SPD), zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro bewegen. Und das heißt den Erfahrungen in Berlin nach: Es wird deutlich teurer. 2030 soll alles fertig sein, ein Starttermin gibt es allerdings noch nicht.
Wer sich mit der Geographie in Berlin auskennt, wird wissen, dass einige beliebte Clubs im Bereich des Bauabschnitts liegen. Definitiv betroffen wären der Salon Zur Wilden Renate, die Else und die Magdalena. Gestern Abend zählte die Berliner Club Commission auch das ://about blank, den Kosmonaut, das Void und die Rummels Bucht zum Gefahrengebiet. Diese liegen allerdings nicht im bislang skizzierten Baugebiet. Die Markgrafendamm-Kurve, an der das blank liegt, bleibt etwa erhalten.
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Dennoch bleibt es für die Berliner Clubszene dramatisch genug, dass drei etablierte Clubs von einer unzeitgemäß erscheinenden Autobahn bedroht werden. Wo andere Städte den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und von Radwegen fördern, setzt Berlin auf die Förderung des Automobilverkehrs. Doch es gibt Hoffnung: In der in Berlin regierenden SPD regt sich Widerstand gegen die Pläne des Autobahnausbaus. Allerdings hatte man sich am Ende ja auch für den Vollzug bei Bauabschnitt 16 entschieden.
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