10 Lines aus Wandas ‘Niente’, die euch das Leben retten werden

Ach, Wanda. Es wird sehr viel über eine der wenigen breitenwirksamen österreichischen Bands gesagt, wobei vielleicht nichts so wahr ist wie “Entweder man liebt, oder man hasst sie”. Ein simpler Spruch mit hohem Wahrheitsgehalt. Auch über ihr heute erschienenes Album Niente wurde schon so manches gesagt: Unsere Kollegen von The Gap haben das gute Ding nicht nur aber auch im “Limbo der Belanglosigkeit” angesiedelt, Fluch findet, es sei eine “Punktlandung zwischen vollen Aschenbechern und leeren Herzen, zwischen Reparaturseidl und Fluchtachterl”.

Hier in der Redaktion sind dazu Kommentare wie “spacig”, “düster”, “Ich freue mich jetzt auf meine Mama” oder “Jetzt machen Wanda aber Schlager” gefallen. Aber es hat uns alle überrascht und es hat uns alle ein bisschen dorthin geschickt, wo Marco Wanda den Hörer auch haben will: In der Kindheit – aber alles ohne Vergangenheitsbewältigung, versteht sich. Viel mehr will er wohl eine Art “Zukunftsbewältigung” anstreben, da man Marco sagen hörte, dass er mit seinem Werk in 30 Jahren mal das Leben eines 15-Jährigen gerettet haben möchte – so wie John Lennon und Paul McCartney einst seines gerettet haben.

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Aus diesem Grund haben wir die lebensrettendsten Lines aus dem neuen Wanda-Album für euch zusammengetragen. Lines, die aus vielleicht schweren Momenten ein Wanda-Auffangbecken machen. Außerdem haben wir euch auch Marcos Erläuterungen zu den jeweiligen Tracks beigelegt, damit ihr heute Abend im Beisl mit Background-Wissen Leben retten könnt. Die haben wir von einem Interview, das Wanda ihrer Plattenfirma gegeben haben. In diesem Interview werden die Texte des Albums recht poetisch erklärt.

“Deine Angst und meine auch / Alles liegt auf deinem Bauch”(“Columbo”)

“Columbo ist ein Rückzug in ein Biedermeier-Idyll, in Anbetracht einer Welt, die sich viel zu schnell verwandelt und viel zu ernst nimmt. Das, was sie in den 60ern und 70ern mit LSD und Religion und Hinduismus und so, was sie da gesucht haben, das für mich der Columbo. So ein allmächtiges Wesen, das alles weiß. Das wird aber nie passieren, das wird nie kommen …”

“Lieb sein ist schwer / Lieb sein ist anstrengend / Lieb sein tut weh” (“Lieb sein”)

“… ich habe manchmal Angst, dass ich zu laut bin oder zu viel Platz einnehme. Oder so, ja.”

“Alles hier erinnert / Aber nix bleibt” (“Wenn du schläfst”)

“Das hat eigentlich überhaupt keine Bedeutung …”

“Wenn ich die Welt durch deine Augen seh / Dann ist sie schmutzig wie der Wiener Schnee” (“Lascia mi fare”)

“Der Refrain heißt übersetzt – er kann zwei Sachen heißen – entweder: Meine Liebe, lass mich nichts tun, ich hab genug von den Menschen. Oder es kann heißen: Die Liebe lässt mich nichts tun. Und wirklich deuten kann ich das alles nicht …”

“Förmlichkeit ist das Ende der Kindheit” (“Das Ende der Kindheit”)

“Das ist eine wirklich schrecklich traurige, furchtbare Nummer. Die ist wirklich nur auf der Platte, damit nichts versteckt und ausgelassen wird.”

“Eine Frau sucht einen Mann / Eine Frau wird keinen Bua verstehen / Besser mit Traum als ohne Traum nach Hause gehen” (“Einfacher Bua”)

“Es kann sein, dass ich da zu mir selber gesprochen habe.”

“Gott, wie deppert seids es Weana / Coney Island ist viel wärmer” (“Ein letztes Wienerlied”)

“Das war eigentlich ein Kompositionsauftrag vom Institut der Wiener Holocaustvermittlung, schon vor ein paar Jahren. Die sind an unseren Produzenten herangetreten, als ich auch noch gar nicht bekannt war und haben ihn gebeten, Textmaterial, das für Hermann Leopoldi geschrieben wurde, er aber nie singen konnte, zu komponieren… mich berührt es sehr.”

“Oh ist das nicht bequem / Weiße Menschen anschauen gehen / Mein Herz aus Marzipan fängt zum Brennen an” (“Ich sterbe”)

“Ich deute das nicht als einen physischen Tod. Für mich ist das eigentlich der Versuch, über den Tod hinauszugehen. Wenn schon sterben, dann so richtig. So mit allen Gefühlen.”

“Es war ein schöner Wind / Und deine Haare war’n auf / Wenn da zwei Häuser sind / Sperr ich das ältere auf” (“0043”)

“Wie ich das Lied geschrieben habe, war ich in Triest, in einem Hotelzimmer … Draußen waren blöde Möwen, die einen Raben vernichtet haben. Da ist mir eine Ephiphanie passiert. Dann wollte ich den Nino aus Wien anrufen und ihm das erzählen, dann habe ich gemerkt, dass da ‘0043’ davor steht. Dann habe ich mich gefragt ‘Was ist das um Gottes Willen? Was ist denn Österreich? Was ist ein Land? Was ist eine Kultur? Was soll das alles?” Das war wirklich nur eine Epiphanie, ich wollte kein politisches Manifest formulieren.”

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