Vier Tage Ostern sind vorbei. Jesus ist gestorben, wir haben fröhlich / traurig Süßigkeiten, Opas Lammbraten und Alkohol in uns reingeschüttet. Jesus ist wieder auferstanden, wir haben im Food- und Kater-Koma im Bett gelegen. Es war ein Fest. Dann gab uns der Alltag plötzlich eine Realitätsnackenschelle und machte uns klar, dass sich die Welt trotz unserer Eskapaden weitergedreht hatte.
Damit ihr möglichst sanft in die Woche startet und außerdem eure Mitmenschen mit ausgezeichnetem Musikgeschmack beeindrucken könnt, haben wir euch die besten Videos rausgesucht, die in den letzten Tagen erschienen sind.
Videos by VICE
Yung Hurn – “Sie schauen”
Yung Hurn macht es wie US-Kollege XXXTentacion und haut mit “Sie schauen” einen Song raus, der eher an ein Skit erinnert. Nicht mal zwei Minuten Tracklänge, nur eine Strophe, aber dafür eine Überhook, die das Ding doch noch zum Hit macht. Minimalismus war eh schon immer Hurns Stärke, wie schon die anderen Singles seines Anfang Mai erscheinenden Debütalbums 1220 gezeigt haben.
Cardi B feat. 21 Savage – “Bartier Cardi”
Cardi B hat eine Musikvideo rausgehauen, das Harald Glööckler wohl verzückt als “pompöös” bezeichnen würde. Viel Pelz, viel nackte Haut, viel 70s-Vibes, ein Haufen sexueller Spannungen und ein Rumgemache mit Offset auf der Rückbank. Angesichts des Songs allein sagen wir: Mach das verdammt nochmal lauter!
Marsimoto – “Go Pro”
Das Wesen mit der grünen Maske und der Heliumstimme war in Los Angeles unterwegs, um seiner “Go Pro” eine Hymne zu widmen. Wie gewohnt ein Song, um die sonnendurchflutete Welt durch eine Sonnenbrille zu sehen, damit wiederum niemand die rotgeränderten Augen sieht. Und wo wir schon bei Augen sind: Die Augen, die uns da aus der Maske anstarren, erinnern uns weniger an Marteria und mehr an dessen Fotografen-Freund Paul Ripke. Der ja eh in Los Angeles wohnt. Na, dann passt das ja alles.
Gringo feat. Trettmann – “Wonderland”
Der Typ, der die Banger für 4 Blocks abgeliefert hat und der Typ, dessen Album letztes Jahr von vielen Kritikern als Album des Jahres abgefeiert wurde, machen zusammen einen Track? Wir haben von Gringo und Trettmann nicht weniger als einen Hit erwartet. Video angeklickt, auf Vollbild gestellt, dreieinhalb Minuten aus der Realität ausgeklinkt und gewusst: Die haben abgeliefert. Denn nicht nur der Song mit seinem wabernden Sphärenbeat und die eingängige Hook lassen uns weit ins Sofa sinken, sondern auch die satten Filter und fantasievollen Visuals des Videos. Als hätte man den irren Hutmacher aus Tim Burtons Alice im Wunderland mal kurz an die Regler gesetzt.
Tyler, The Creator – “OKRA”
Was Tyler da einen “Wegwerf-Song” nennt, wäre für andere Rapper sicher der Durchbruchshit. Simple Klaviermelodie, böse sägender, übersteuerter Bass und ein Tyler, der gnadenlos durchrattert. Nur bei der Hook wird kurz mal Luft geholt, bevor wieder die Ellbogen ausgefahren werden. Nachdem er sich auf seinem letzten Album Flower Boy verspielt musikalisch gezeigt hat, wird jetzt wieder straight one take gerappt. Das Video ist dann wieder mit seiner Collagen-Optik so stylisch, dass es im Club auf die größte Wand projiziert werden müsste.
Schwesta Ewa – “Schubse den Bullen”
“Ich war lange weg und verdammt, bald bin ich wieder lange weg” – beginnt Schwesta Ewa ihren Comeback-Track. Im November 2016 wurde die Rapperin verhaftet, im Juni 2017 schließlich zu zweieinhalb Jahren Gefängnis wegen gefährlicher Körperverletzung und Steuerhinterziehung verurteilt. Bevor sie irgendwann die Haftstrafe antritt, hat sie jetzt ein Musikvideo rausgehauen, um ihr neues Album AYWA zu promoten. Im Song spricht sie auch über die Anklagen und ihre Zeit in Untersuchungshaft. Im Video mit dabei sind Nura SXTN und Eunique. To be continued …
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