Drogen

Die absurdesten Methoden, um Drogen auf Partys und Festivals zu schmuggeln

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Die Taschen- und Körperkontrolle ist in manchen Clubs und auf Festivals strenger als am Flughafen. Sorgsames Abtasten der Arme, des Oberkörpers, der Beine. Manchmal gibt es noch einen beherzten Griff in den Schritt oder du hörst ein raunendes “Kann ich mal dein Portemonnaie sehen?”. Trotzdem schaffen es Drogen auf jede Veranstaltung – nicht zuletzt dank des Erfindungsreichtums der Gäste.

Wir haben Menschen, die in Clubs und auf auf Festivals arbeiten, gefragt, welche dreisten und ausgeklügelten Methoden sie schon erlebt haben.

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VICE-Video: Geständnisse eines Türstehers


Lara, 23, Promoterin

Einmal kam ein Mädchen zu mir, das mir gestand, sich eine Flasche Wodka in die Vagina gesteckt zu haben. Ihre Freundinnen waren sturzbesoffen und zu nichts mehr zu gebrauchen, also bin ich mit ihr ins Krankenhaus gefahren, um den Ärzten zu erklären, was passiert war. Eine Ärztin holte die Flasche raus und versorgte die Verletzungen. Währenddessen tauchten ihre Eltern auf und ich durfte ihnen berichten, was passiert war. Das Mädchen hatte riesiges Glück, dass die Flasche nicht in ihr gebrochen war. Als ich sie später noch einmal traf, erzählte sie mir, dass sie sich die Flasche 30 Minuten, bevor sie zu mir gekommen war, in die Muschi gesteckt hatte. Sie wollte bei der Party einfach das Geld für den Schnaps sparen.

Ian, 31, DJ

Bei einer Party tauchte dieses Mädchen auf und sagte dem Security, dass sie Kontaktlinsenflüssigkeit dabei habe. Der Security schaute sich die Flasche skeptisch an, aber sie meinte nur: “Wenn du willst, kannst du gerne daran riechen oder es probieren. Aber wenn ich irgendwas reinschmuggeln wollen würde, würde ich es mir in den BH stecken!” Dann leerte sie ihre Tasche komplett aus. Alle hielten sie für eine durchgeknallte Diva und wir ließen sie schnell durch.

Eine gute Stunde später kam ein Typ vom Security-Team zu mir und sagte, dass das Mädchen ihre Kontaktlinsenflüssigkeit auf der Tanzfläche mit einem Haufen Leute teilen würde. “Die tun sich das Zeug in den Mund und nicht in die Augen”, sagte er besorgt. Ich musste nur grinsen und sagte, er solle dem Mädchen und ihren Freunden besser empfehlen, viel Wasser zu trinken.

Joshua, 34, Security

Manchmal nähen Leute LSD-Bögen in die Innenfutter ihrer Kleidung. Mit Nadel und Faden kannst du eine Menge Drogen in deiner Kleidung verstecken. Aber obwohl ich das weiß, schaue ich mir bei Kontrollen nur selten Innennähte an. Also vielleicht ist die Methode gar nicht so schlecht.

Patrick, 28, Barkeeper

Mein Kumpel hat einmal Heliumballons zu einem Festival mitgebracht. Er hat sie einfach in der Hand gehalten. Der Security hat die Ballons zwar skeptisch beäugt, aber weil sie nicht durchsichtig waren, konnte er nicht sehen, dass in einem Ecstasy-Pillen versteckt waren.

Es sei dann nur etwas nervig gewesen, die ganzen Ballons zu zerplatzen, bis er den einen mit den Pillen gefunden hatte. Er wollte die Pillen nicht auf die Ballons verteilen, weil er Angst hatte, dass die Securitys zur Kontrolle einen platzen lassen würden. Das Risiko war ihm zu hoch.

Markus, 37, Produzent

Einer meiner besten Freunde tritt als Dragqueen auf und versteckt unter seiner Perücke regelmäßig Drogen. Sein Freund ist Dealer und die beiden haben zusammen schon Drogen auf Festivals und in Clubs geschmuggelt. Je nach Perücke lässt sich genug Stoff für ein dreitägiges Festival darin verstauen. Er verdient mit seinen Auftritten ganz gut und hat sich von dem Geld ein paar hochwertige Perücken gekauft. Ich wette, wir sehen ihn schon bald bei RuPaul’s Drag Race.

Berg, 36, Produzent und DJ

Ein Security hat letztens aus einem der oberen Stockwerke des Clubs gesehen, wie sich jemand in der Schlange davor etwas in den Hintern gesteckt hat. Als der Typ zur Tür kam, haben wir ihm natürlich nicht aufgefordert, die Hose runter zu ziehen. Wir haben ihm nur gesagt, dass die Sicherheitskameras ihn dabei gefilmt hätten, wie er Zeug in seinem Arsch versteckt. Dann haben wir ihn darum gebeten, zu gehen. Der Typ bestand allerdings darauf, alles vor der Security rauszuholen. Die durften dann dabei zusehen, wie er ein Kondom voller Koks ausgekackt hat. Lecker.

Steve, 26, Tontechniker

Ich bin Schwarz und habe Dreadlocks. Die beste Methode für mich, Drogen auf eine Party zu schmuggeln, ist, einen Weißen darum zu bitten. Ich kann dir versichern, dass jeder hellhäutige Typ bessere Chancen hat, 50 Gramm Kokain auf ein Festival zu schmuggeln als ein Schwarzer auch nur eine Zigarette. Manche meiner Freunde stammen aus dem Nahen Osten und Indien, und wir alle werden an der Tür immer extragründlich abgetastet. Mein blonder deutscher Mitbewohner hat das Problem nie. Selbst, wenn wir zusammen in der gleichen Schlange stehen. Noch viel nerviger ist allerdings, dass ich im Club dann von Weißen Typen angelabert werde, ob ich Drogen verkaufe. Dank meiner Extra-Portion Melanin bin ich also doppelt gearscht.

Shelly, 28, Festivalkuratorin

Eine Freundin hat mal einen Weinschlauch als Geburtstagskuchen verkleidet – komplett mit Glasur, Deko und Kerze. Vor der Security angekommen sah sie plötzlich, dass auch Polizisten mit Hunden da waren. Also sagte sie zu einem der Beamten: “Ich hoffe, Ihr Hund frisst nicht gleich meinen Kuchen.” Ob irgendetwas illegales in dem Kuchen sei? “Nein. Keine Drogen. Ich schwöre, dass in dem Kuchen keine illegalen Zutaten sind.” Einer der Securitys hat dann sehr intensiv daran rumgeschnüffelt. Wahrscheinlich vermutete er Gras. Am Ende nahmen sie ihr nur die Kerze ab: “Brandgefahr.” Der Weinschlauch kam unbeschadet rein.

Chris, 25, Info-Zelt-Mitarbeiter

Ich wollte einmal bei meinem Dealer für ein Festival Gras kaufen. Er meinte nur, ich solle mir keine Sorgen wegen Polizeikontrollen machen. Ich würde es auf dem Festival bekommen. Am ersten Festivaltag rief ich ihn an und fragte, wo wir uns treffen sollen. Er schickte mich zum Burgerstand, wo ich mir den “All-Natural Munchie-Maker” bestellen sollte. Wie gesagt, so getan. Als ich die Burgerbox aufmachte, waren fünf Gramm Gras drin. In diesem Augenblick habe ich erkannt, dass es im Drogengeschäft einige sehr talentierte Menschen gibt.

Trish, 34, Produzentin

Ein guter Freund vertickt immer Zeug auf Musikfestivals. Eine Woche vor dem Festival geht er auf das Gelände. Dann buddelt er entweder ein Loch oder sucht sich einen hohlen Baumstamm, wo er die Drogen versteckt. Wenn das Festival stattfindet, bedient er sich an seinem Versteck. Er verkauft alles, was du dir vorstellen kannst: von regulären Zigaretten über Koks bis MDMA.

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