Wie die Dance-Community um die Opfer von Orlando trauert

Menschen aus der Clubszene haben damit begonnen, ihre Gedanken und Überlegungen zu der Schießerei im Pulse zu teilen. Ein Attentäter tötete in dem LGBT in Orlando 50 Menschen und verletzte 53 weitere. Hier unten sind einige ihrer Gedanken:

The Black Madonna

Chicagos DJ The Black Madonna äußerte sich in einer Reihe von Tweets über ihre Erfahrungen als queere Frau und darüber wie Orte wie das Pulse Leben retten. „Gott soll mir verdammt noch mal helfen, wenn die amerikanischen Medien das Ereignis im Pulse nicht als terroristischen Anschlag auf queere Menschen bezeichnen”, finge sie an. „Ein großes ‚Fick dich’ auch an jede einzelne Person in Amerika und überall sonst, die sich für schwulenfeindliche Gesetze eingesetzt hat. Das Blut klebt an euren Händen. Ich bin eine queere Frau. Ich bin das Kind einer queeren Familie. Ich bin die Enkelin einer queeren Großmutter. Das ist ein Angriff auf uns alle. Ich bin es verdammt leid. Ich bin so unglaublich wütend, dass ich etwas kaputtmachen will. Pulse ist genau die Art von Club, die mir das Leben gerettet hat. Es gehört zu der Sorte Ort, die mich als junger Mensch überleben lassen hat. Ich bin so traurig, dass das passiert ist. Ich bin so unglaublich traurig und niedergeschlagen. An meine ganze queere Familie und die Menschen, die sie unterstützen: Ich liebe euch. Verdammt, das tue ich.”

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Scuba

Der in Berlin lebende DJ Scuba schrieb: „Das Bestreben, anderen deine Moral aufzudrücken, ist in sich ein amoralischer Akt #OrlandoShooting.”

Jubilee

„Wenn du bescheuerte Toiletten-Gesetze erlässt, Menschen Ideen in den Kopf pflanzt und KEINERLEI Waffen-Regulierung dazugibst, dann passiert so etwas”, schrieb die in New York lebende Produzentin.

Tommie Sunshine

„Ich hoffe, dass die Ärzte in #Orlando so hart daran arbeiten, die Leben der Verletzten zu retten, wie die Mainstream-Medien sich darum bemühen, die Tat dem radikalen Islam in die Schuhe zu schieben”, begann Sunshine eine Reihe von Tweets. „Achtet aufmerksam darauf, wie sich eure scheinheiligen Freunde/Familienmitglieder dabei abmühen, wen sie mehr hassen: Muslime oder die LGBTQ-Gemeinschaft.”

Lauren Martin von Red Bull Music Academy und RBMA Radio

„Sich mit deiner Wahlfamilie in einem Raum zu befinden, voller Liebe, die Musik feiernd—du bist einfach du selbst—und dann von all dem beraubt zu werden. Es ist furchtbar. Auf queeren Partys fühle ich mich immer so sicher, entspannt und verstanden. Allein der Gedanke, dass jemand das zerstören will—es ist unfassbar Grausam”, sagte Martin und fügte nach der Rede von Präsident Obama noch hinzu: „Ich schaue mir Präsident Obamas Rede zu der Schießerei an und stelle mir die schrecklichen Dinge vor, die Trump an seiner Stelle darüber sagen würde. Es scheint so, als würde Amerika ständig seine national-performative Rhetorik von Wut und Trauer verfeinern, aber niemals die Gesetze, die das alles überflüssig machen würden.”

Machinedrum

„Ich gebe der NRA die Schuld daran, den Extremismus in Amerika zu fördern. Die NRA ist eine Terrororganisation. Es reicht mit den Gedanken und Gebeten der Regierungsvertreter. Es muss JETZT gehandelt werden”, schrieb der Solokünstler und Sepalcure-Mitglied bei Twitter.

Krewella

„Wir sind jetzt mit unseren Herzen in Orlando und bei der großartigen LGBT-Gemeinschaft. Ich bitte darum, dass wir uns von diesem sinnlosen Akt der Gewalt nicht spalten lassen”, schrieb die Band.

Flosstradamus

„Wir sind mit unseren Herzen bei den Opfern der Orlando-Schießerei. Wir beten für ihre Freunde und Familien”, schrieb die Gruppe und fügte hinzu: „Die Anschläge von Orlando und Paris fühlen sich so nah an, weil sie bei Musikveranstaltungen geschehen sind. Es ist eine unheimliche Zeit für Künstler und Fans.”

Dubfire

„Ich in unglaublich traurig über die Nachricht von der Massenschießerei und den Opfern in #Orlando … in einem Nachtclub—einen Ort, der für mich so heilig wie jede Gotteshaus ist. Als Amerikaner schäme ich mich dafür, dass unser Land immer wieder jedes sinnvolle Waffengesetz blockiert hat. Und als jemand, der als Muslim geboren wurde, schäme ich mich dafür und bin angewidert davon, dass wieder einmal jemand eine feige und abstoßende Gewalttat im Namen von extremistisch-religiösen Ansichten verübt hat. Ungeachtet der politischen oder sozialen Umstände, die dazu geführt haben, ist das hier ein muslimisches Problem und Muslime auf der ganzen Welt müssen sich zusammentun, um diese religiös-fundamentalistischen Ansichten zu verdammen und dieses Übel aus der Welt zu schaffen. Wir leben in dunklen Zeiten”, schrieb er bei Facebook.

Jimmy Sommerville

Der ehemalige Sänger von Bronski Beat zitierte in einem Facebook-Video aus deren alten Hit „Why?” (All my feelings denied/ Blood on your fist/ Can you tell me why?) und hielt dann eine Rose in die Kamera: „Sie wird allgemein als Blume der Liebe angesehen. Diese Rose ist für alle, die am frühen Sonntagmorgen in Orlando starben. Diese Rose ist für alle, die (…) überlebten. Und diese Rose ist auch für euch. Hört niemals auf, Händchen zu halten. Hört niemals auf, die Lippen eurer Geliebten zu küssen. Lasst niemanden niemals uns das (alles) wegnehmen. Wenn ihr jemanden liebt, sagt es ihnen und gebt ihnen eine Rose. In mir fühle ich mich traurig, aber auch wütend. (…) Dieser Song war „Why?” (…) und ich habe ihn 1984 gesungen. Der Text ist heute so bedeutungsvoll wie damals.”

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