In der aktuellen Ausgabe der FPÖ-nahen Zeitschrift Zur Zeit ist das Bild einer Wiener Kindergartengruppe abgedruckt—lachende 3- bis 5-Jährige, die anlässlich des 100. Geburtstags des Kindergartens in der Vorgartenstraße fotografiert wurden.
Bei der Zur Zeit wählte man für das Bild allerdings folgenden Satz als Bildunterschrift: „Kindergarten in Wien: Die rassische Durchmischung ist unübersehbar.” Chefredakteur der Zeitung ist FPÖ-Nationalratsabgeordneter Wendelin Mölzer, Sohn vom freiheitlichen „Umvolkungs”-Urgestein Andreas Mölzer.
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Die Zeitung war erst vor kurzem aufgrund eines antisemitischen Kommentars aufgefallen: Ein Wiener SPÖ-Politiker war zuvor als „jüdischer Oberschichtler” bezeichnet worden. Allein 2015 hat die Zeitschrift währenddessen rund 50.000 Euro an öffentlicher Presseförderung erhalten. Darüber hinaus greift Zur Zeit durch Inserate der Rechtsfraktion MENF gerneauch indirekt auf EU-Gelder zurück, wie Bernhard Weidinger vom DÖW auf Twitter zeigt. Dieselbe EU übrigens, die Mölzer Senior einst als „Negerkonglomerat” bezeichnet hat.
Die Stimmen, die eine Streichung der Presseförderung fordern, sind deshalb laut wie nie zuvor. Die Grünen haben einen entsprechenden Antrag eingebracht über den morgen, am Donnerstag abgestimmt wird.
Bei der Stadt Wien, von deren Homepage das Foto der Kindergartenkinder stammt, will man sich die Sache nun genau ansehen. „Wenn unser Bildmaterial zu rassistischen Zwecken missbraucht wird, können wir das natürlich nicht gutheißen.”, heißt es seitens der Sprecherin Zlamal.
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