Die Hamburger Polizei erlebt einen Shitstorm, weil sie den Film von Fatih Akin gelobt hat

Seit der deutsche Film Aus dem Nichts am Sonntag den Golden Globe als bester nicht-englischsprachiger Film gewonnen hat, freuen sich eigentlich alle: die, die sich einfach immer freuen, wenn Deutschland international irgendwas gewinnt; die, die es gut finden, dass die NSU-Morde durch den Film noch einmal aufgegriffen werden; und der Regisseur Fatih Akin natürlich sowieso.

Eigentlich verständlich, dass die Polizei Hamburg irgendwie auch an dieser Freude teilhaben will. Der Film spielt in der Stadt, die Polizei hat die Dreharbeiten unterstützt, ein paar Szenen des Films sind in einem ihrer Büros entstanden. Warum nicht ein bisschen damit angeben?

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Allerdings haben die fleißigen Social-Media-Beamten in ihrer Jagd auf Retweets ein kleines Detail übersehen: den Inhalt des Films. Denn wie gesagt, Haupt-Inspiration für den Plot war die Mordserie des NSU – bei deren Aufklärung die Ermittlungsbehörden auf katastrophale Art und Weise versagt haben. Und zwar auch die Hamburger Polizei: Bei der Suche nach den Tätern ignorierte sie die Hinweise eines Polizei-Profilers, der einen rassistischen Hintergrund vermutete, und holte sich stattdessen die Hilfe eines Wahrsagers aus dem Iran. Und deshalb reagiert die Twitter-Gemeinde jetzt auf dieses Fettnäpfchen-Feuerwerk der Behörde auch mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Wut:

https://twitter.com/HenningAround/status/950333673043300352
https://twitter.com/MoleUnit/status/950316613995257857
https://twitter.com/IgorNet/status/950330607783043073
https://twitter.com/wunstface/status/950307053951750145
https://twitter.com/FrauElo/status/950304966903762944
https://twitter.com/TobiGruenstein/status/950398506753314816

Das ist nur ein kleiner Auszug aus der digitalen Schimpftirade, die die Hamburger Polizisten sich mit ihrem fehlgeleiteten Humblebrag eingefangen haben. Bis Dienstagvormittag hat die Behörde auf die Kritik noch nicht reagiert.

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