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Die optische Täuschung im Formel-1-Logo macht uns fertig

Der Artikel erschien ursprünglich bei VICE Sports UK.

Gestern landete eine erstmal komisch anmutende E-Mail von unseren Kollegen aus Großbritannien in unserem Posteingang. Der Betreff lautete: Logo Formel 1.

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In der Mail wartete eine Verlinkung zu einer Reddit-Page auf uns. Es ging um das bekannte Formel-1-Logo, was wir euch hier nochmal zeigen:

Was siehst du, wenn du das Logo betrachtest? Siehst du ein schwarzes F und eine verschwommene rote Eins? Das sehen die meisten von uns. Und das ist auch gut so, denn das Logo soll ja auch ein schwarzes F und eine rote Eins zeigen.

Doch der Titel der Reddit-Page bringt uns zum eigentlichen Diskussionsstoff: “The red part in the Formula 1 logo is not the ‘1’.” Und ja, wenn man mal drauf achtet, taucht plötzlich eine weiße Eins zwischen dem F und der roten Eins auf. Und man denkt sich: Warum habe ich jahrelang wie selbstverständlich die rote Murks-Eins gesehen, ohne dass mir die viel “eins-haftere” weiße Eins jemals aufgefallen ist? Und warum baut die FIA einfach mal eine optische Täuschung in ihr Logo ein?

Denn genau das scheint es zu sein, eine optische Täuschung. Ich bin nämlich nicht nur nicht der einzige, der die weiße Eins vorher nicht gesehen hat, es gibt auch Personen, die sie mit bestem Willen einfach nicht erkennen können. Sneaky.

Ob die magische Eins wohl Damon Hills kritischem Blick erkennen kann? // PA Images

Doch es wird noch verrückter. Es gibt auch Personen, die nur die weiße Eins erkennen können und die sich weigern, in dem roten Etwas eine Eins ausmachen zu können. Einer davon ist unser geschätzter UK-Kollege Will Magee. Freak of nature, sagen wir nur. Für Will ist die rote Eins keine Eins, sondern nur ein farbiger Ausdruck der hohen Geschwindigkeiten, mit der die Formel-1-Boliden unterwegs sind. Top-Speeds, die jede menschliche Wahrnehmung verschwimmen lassen.

Natürlich ist die rote Eins keine standardmäßige Eins, aber sie ähnelt Bilderbuch-Exemplaren immer noch so sehr, dass man sie als solche erkennen kann. Vor allem, wenn unser Hirn weiß, dass der Kontext Formel EINS lautet. Oder eben auch nicht, wie uns Will zeigt. Und was soll man sagen? Jeder nimmt das wahr, was er eben wahrnimmt. Es gibt also keine absolute Wahrnehmungswahrheiten.

Und so bringt uns das Logo der Formel 1 unverhofft zum Philosophieren. Wie viel von unserer Welt ist Realität? Und wie viel existiert nur aufgrund unserer Vorurteile und Deutungen? Da hat uns Bernie Ecclestone ja was hinterlassen…