Jeder versucht, seinen Schwarm oder sein Gegenüber beim ersten Date zu beeindrucken – doch was passiert, wenn kleine Flunkereien vollkommen außer Kontrolle geraten? Im Geiste der neuen Ära “alternativer Fakten” haben wir Menschen nach den schlimmsten Lügen gefragt, die sie ihrem Schwarm jemals erzählt haben und wollten wissen, ob sie damit durchgekommen sind.
Der falsche britische Akzent
Vor einem Date war ich mal ziemlich nervös – so nervös, dass ich meine Verabredung bei unserem Treffen mit einem britischen Akzent begrüßt habe. (Ich weiß nicht, warum. Es kam einfach aus mir heraus.) Als er mich darauf ansprach, meinte ich kurzschlussartig: “Ähm, ja, ich bin Britin. Ich komme aus … Greenwich.” Das war die einzige Stadt, die mir auf die Schnelle einfiel! Den Rest des Abends haben wir dann damit verbracht, uns darüber zu unterhalten, wie britisch ich wäre. Wohlgemerkt, ich habe einen schrecklichen britischen Akzent. Es ist dann auch beim ersten Date geblieben.
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– Michelle
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Der falsche Yoga-Guru
Eine Freundin von mir war mal zu einem Blind Date mit einem Kerl verabredet, der total auf Yoga stand. Als sie ihn schließlich traf, war sie überrascht, wie heiß er war und begann einfach, wild drauf los zu lügen, dass sie selbst total begeistert von Yoga wäre. Sie schaffte es, ihre Lügengeschichten ein paar Dates lang aufrechtzuerhalten, bis er sie dann mit einem Picknick am Strand überraschte und mit ihr zusammen irgendeine bestimmte Pose vor dem Sonnenuntergang machen wollte. Sie versuchte, seine Pose nachzumachen, scheiterte aber kläglich und kippte im Bruchteil einer Sekunde mit dem Gesicht in den Sand, kurz bevor ihr eine Welle ins Gesicht klatschte. Sie musste ihm daraufhin alles gestehen, was ihn natürlich nicht sonderlich begeisterte. Sie haben sich danach nie wieder gesehen.
– Allie*
Der falsche Street Artist
Ich habe mal eine Dänin getroffen, die total auf die Street Art stand. Ich habe sie gefragt, ob sie den Film Exit through the Gift Shop über Banksy gesehen hat, woraufhin ihre Augen zu leuchten begannen. Das war ihr Lieblingsfilm. Was für ein Zufall! Meiner auch, meinte ich zu ihr. Wir haben uns anschließend stundenlang unterhalten: über Banksy, Street Art, die Philosophie von Street Art, unsere liebsten Street-Art-Stile und die verrücktesten Street-Art-Projekte, die wir im Schutz der Nacht schon abgezogen haben. Ich bin mir nicht sicher, ob es an der sprachlichen Barriere lag oder ob es einfach nur verdammt einfach ist, Schwachsinn über Street Art zu labern, aber wir haben schließlich die Nacht miteinander verbracht. Bis heute habe ich weder den Film gesehen, noch selbst ein Graffiti an eine Wand gesprüht oder irgendein Werk von Banksy gesehen.
– Mike
Der falsche “tote” Ex-Freund
Ein Mädchen, das ich aus dem Studium kannte, wollte Männern, mit denen sie ausging, nie sagen, dass sie noch nie eine Beziehung hatte. Also hat sie sich einfach einen Freund ausgedacht, der sie verlassen hat, um zur Navy zu gehen. Dann wurde ihr bewusst, dass sie einen Weg finden musste, um ihren zukünftigen Freund davon abzuhalten, ihren “Verflossenen” gegenüber ihren Eltern zu erwähnen. Also begann sie zu erzählen, dass sie verlobt gewesen wären, bevor er schließlich bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen ist. Sie sprachen nicht über ihn, um keine alten Wunden aufzureißen. Die Geschichte geriet so sehr außer Kontrolle, dass es irgendwann vollkommen unglaubwürdig wurde und sie selbst den Überblick verlor. (Sie schwänzte sogar die Uni, um seinen “Todestag” zu betrauern.) Wir mussten uns letztendlich mit ihr hinsetzen, um ihr zu sagen, wie offensichtlich ihre Lüge war. Anstatt endlich die Wahrheit zu sagen, war sie aber fest entschlossen, das Ganze noch mindestens eine weitere Woche durchzuziehen.
– Sara*
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Der falsche Bruder
Zu Beginn der Oberstufe kannte ich noch niemanden, weil ich gerade erst umgezogen war. Bei einer der ersten Partys, zu der ich eingeladen war, sprach ich mit einem super heißen Abiturienten, in den ich total verknallt war. Gerade als ich seine Aufmerksamkeit erregt hatte, rief mein Vater an, weil er in der Einfahrt stand, um mich abzuholen. Mein Schwarm reagierte ziemlich verwundert und fragte mich, wer mich abholte und warum ich schon gehen musste. Es war mir so peinlich, dass mich mein Vater abholte, dass ich log. Ich erzählte, dass das mein älterer Bruder sei, der mich abholte, damit ich mit ihm und seinen coolen Freunden rumhängen konnte. Den Rest des Schuljahres musste ich mich, immer wenn ich meinen Schwarm traf (es war nie was zwischen uns), daran erinnern, dass ich so tun musste, als hätte ich einen älteren Bruder.
– Sophie
Das falsche koschere Essen
Ich habe einer meiner Verabredungen mal erzählt, dass ich nur koscher essen würde. (Ich bin Jüdin und dachte, dass ich dadurch interessanter wirken würde.) Allerdings ging meine Lüge vollkommen nach hinten los, weil er mich im selben Moment darauf hinwies, dass wir gerade eine Pepperoni-Pizza aßen.
– Rachel*
*Namen wurden geändert.