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Die Whistleblowerin Chelsea Manning könnte schon bald begnadigt werden

Noch vor Präsident Trump: NBC berichtet, dass US-Präsident Barack Obama die militärische Whistleblowerin in seine engere Auswahl für eine Begnadigung genommen hat.

Foto: Wikipedia | Fair Use

Chelsea Manning scheint der Freiheit einen Schritt näher gekommen zu sein. Der Fernsehsender NBC berichtet nämlich, dass US-Präsident Barack Obama die militärische Whistleblowerin in seine engere Auswahl für eine Begnadigung genommen hat. So soll es eine Quelle aus dem Justizministerium gesagt haben.

Manning verbüßt derzeit eine 35-jährige Haftstrafe, weil sie der Datenplattform Wikileaks im Jahr 2010 700.000 geheime Militärdokumente zugespielt hat. Damals war sie noch als Nachrichtenanalystin in der US-Army tätig. Vor allem im Vergleich zum Strafmaß bei anderen Whistleblowern mutet die Länge von Mannings Haftstrafe besonders drastisch an. Vergangenes Jahr trat die Trans-Frau als Reaktion auf ihre Behandlung im Leavenworth-Militärgefängnis außerdem in einen Hungerstreik und sie versuchte zweimal, sich das Leben zu nehmen.

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"Ich habe schon Mörder, Vergewaltiger sowie Kindesmissbraucher vertreten und keiner von ihnen hat jemals 35 Jahre bekommen", meinte David Coombs, Mannings Anwalt, gegenüber NBC.

Kurz nachdem Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten gewählt worden war, reichte Manning eine offizielle Petition an das Weiße Haus ein, in der sie Obama darum bat, sie zu begnadigen, bevor er sein Amt abgibt. Vergangenen Monat erreichte diese Petition dann mehr als 100.000 Unterschriften, was bedeutet, dass innerhalb von 60 Tagen eine offizielle Antwort von Seiten des Weißen Hauses erfolgen muss. Obama, der übrigens mehr Begnadigungen erlassen hat als die elf US-Präsidenten vor ihm zusammen, hat nun noch acht Tage, um eine Entscheidung zu treffen.

"Chelsea befindet sich jetzt schon länger hinter Gittern als irgendein anderer Whistleblower. Sie ist mit ihren Kräften am Ende", sagte Nancy Hollander, Mannings Berufungsanwältin, gegenüber dem Guardian. "Das Militär ist verpflichtet, für seine Soldaten zu sorgen. Das ist bei ihr nicht geschehen. Das Militär kümmert sich auch weiterhin nicht um Chelsea und sie muss endlich freikommen."

Laut NBC News könnte Obamas Entscheidung bezüglich der Begnadigung am Mittwoch bekanntgegeben werden.

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