Die wichtigsten Stationen für deine Clubnacht in Berlin

Für nichts ist die Stadt Berlin so berühmt und berüchtigt wie für ihre Clubs. Weltweit ranken sich die Legenden um das Berghain — obwohl mehr als zehn Jahre nach Eröffnung dann doch viele Mythen längst entmystifiziert wurden. Die Erinnerung an die mindestens gleichwertig legendäre Bar25 lebt ebenfalls weiter, getragen auch von vielen Bars, die mit dem Erbe spielen. Abseits von den großen Namen tut sich auch immer etwas, neue Locations machen auf, alte halten das Niveau oben. Langweilig ist Berlins Nachtleben also noch lange nicht.

Wir haben die fünf wichtigsten Berliner Clubs für euch zusammengestellt:

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Berghain

Es ist weltberühmt und auch wenn es immer mal wieder Stimmen gibt, die behaupten, das Berghain hätte seine beste Zeit längst hinter sich, ist es noch immer der beste Club in Berlin. Eins ist nämlich auch mehr als auffällig: Diejenigen, die am lautesten über die “Hipster-Drogenhölle” lästern, waren noch nie drin. Jeder, der schon mal drin war, merkt, dass dieser Ort dem Ideal des perfekten Technoclubs ziemlich nahe kommt. Hier geht es nicht ums Gesehenwerden, sondern ums Verschwinden. Es geht nicht ums Posen, sondern ums Fallenlassen. Das Berghain steht in erster Linie für Anonymität, daher gibt es hier auch nicht viel Licht, Dunkelheit ist Trumpf. Gerade deshalb kommt es natürlich im Berghain auch zu Exzessen, aber was soll man gegen Exzesse im Nachtleben einwenden? Das Wichtigste ist am Ende eh immer noch die Musik: Der Sound im Hain ist schlicht perfekt, aber das dürfte sich ja inzwischen weltweit rumgesprochen haben. Vom Booking wollen wir gar nicht anfangen. Nur so viel: Es ist noch immer eine Ehre für DJs, hier auflegen zu dürfen.

Watergate

Das Watergate ist fast schon ein Urgestein der Szene, in der ständig viele Clubs auf- und bald wieder zumachen. Zugleich gehört es noch immer zu den besten Adressen der Stadt. Auch wenn so manch ein Berliner die Nase rümpft, wenn der Name fällt: Zu touristisch, zu angesagt sei der Club, der direkt im Schatten der Oberbaumbrücke am Ufer der Spree liegt. Letztlich ist aber jegliche einheimische Arroganz vollkommen fehl am Platz, denn der Grund für die Beliebtheit des Watergates ist schlicht und einfach die internationale Klasse, nicht nur, was das Booking angeht. Und dann gibt es ja auch noch die Fly Watergate Open Airs an Sommerwochenenden an der Rummelsburger Bucht — tanzen im Sand mit Blick über die Rummelsburger Bucht. Zumindest was das Booking angeht, veranstaltet das Watergate die besten Open Airs der Stadt.

Prince Charles

Wer glaubt, in Berlin gibt es nur House und Techno, sollte mal einen Blick ins Charles werfen. Hier haben sich ein paar inzwischen stadtbekannte Clubreihen etabliert, die sich auf andere Musikrichtungen konzentrieren — Hip Hop und Rap zum Beispiel. Noch außergewöhnlicher dürfte die Reihe “I Love Engtanz” sein, die, wie der Name sagt, Kuschelmusik zum gegenseitigen Anfassen spielt. Ein wenig retro, ein wenig ironisch, superhip und sehr emotional — das Prince Charles ist der Prototyp der Generation Y im Berliner Clubbetrieb. Die Location in einem ehemaligen Schwimmbad in einem Hinterhof mitten in Kreuzberg tut ihr übriges.

Renate

Der “Salon zur Wilden Renate” oder wie man in Berlin einfach nur sagt: “die Renate” befindet sich in einem runtergekommenen ehemaligen Wohnhaus direkt am Ostkreuz. Schon allein deshalb ist der Club außergewöhnlich: verwinkelt, mit einem engen Dancefloors, unendlich vielen Rückzugsmöglichkeiten mit Sofas oder Hochbetten und einem durch einen großen Holzzaun von der Straße getrennten Garten. Das Haus und der Garten sind phantasievoll dekoriert und entführen dich in eine ganz eigene Welt. Eine Welt, die das 90er Jahre Gefühl wieder aufleben lässt als im Berliner Osten so viele Häuser leerstanden und überall illegale Technopartys stattfanden. Genauso ausgelassen wird hier normalerweise auch gefeiert. Seit 2013 gibt es auf der anderen Seite der Spree direkt neben der S-Bahn auch eine Open-Air-Location namens ELSE, die ihr durch einen weit geöffneten Kussmund betretet und die für die Afterhour am Sonntag eine beliebte Berliner Anlaufstation ist.

Kater Blau, Sisyphos und Co.

Auch wenn das Berghain einen weltweiten Ruf als Techno-Instanz hat, steht eigentlich ein anderer Partystyle viel mehr für das Berlin-Gefühl: Der, den die legendäre und inzwischen längst geschlossene Bar25 begründet hat. Hier war Club viel mehr als Musik und Tanzen, hier war Club ein Gemeinschaftsgefühl, Leben, Liebe, Exzess, Familie, Glitzer, Open Air, Verkleidungen, Fantasie, Wärme. Viele Berliner Clubs lassen heute das Erbe der Bar25 aufleben. Der Kater Blau ist da natürlich zu erwähnen, der von ehemaligen Bar25-Gründern auf demselben Gelände eröffnet wurde. Oder der Club der Visionäre, mit seinen Terrassen über dem Flutgraben. Direkt gegenüber liegt die IPSE, eine verwinkelte Open-Air-Location, die inzwischen auch über einen großen Indoor-Bereich verfügt. Und natürlich das Sisyphos, das dem Bar25-Gefühl wahrscheinlich am nächsten kommt. An der Rummelsburger Bucht in Lichtenberg gelegen, ist das Sisyphos ein gutes Stück außerhalb des Innenstadt-Rings. Aber die Fahrt zur ehemaligen Hundekuchen-Fabrik lohnt sich allemal. Verlassene Industrieruine trifft Bauwagen, der Open-Air-Bereich ist groß und verspielt, hier kann man auch mal drei Tage komplett verschwinden. Damit man dabei nicht verhungert oder ohne Geld da steht, gibt es einen Geldautomaten und einen Kiosk mit Lebensmitteln. Zudem ist der Sound im Sisyphos großartig, der Main Floor ist mit einer Funktion One Anlage ausgestattet und auch die anderen vier (!) Floors haben einen sehr guten Sound.

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