Die australische Künstlerin Freya Jobbins haucht ausrangierten Spielsachen und Puppen neues Leben ein. Die abgetrennten Puppenköpfe und Plastikgliedmaße bilden die Basis für ihre Upcycling-Skulpturen, mit denen sie griechische Götter, Kultfiguren wie die Simpsons, Künstler und Prominente nachbildet. Ihre Leidenschaft für kaputte Spielsachen entdeckte die ausgebildete Grafikerin vor acht Jahren an einer Grundschule. Da Jobbins merkte, dass sie die Schüler mit traditionellen Kunstprojekten nicht begeistern konnte, dachte sie sich kurzerhand etwas Neues aus. Den ersten „Spielzeug-Kopf” erschuf die Mutter aus Spielsachen, die ihre Kinder aussortiert hatten. Weil der kleine Kopf bei den Kindern und Erwachsenen gut ankam, führte sie das Projekt fort.
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In den nächsten Jahren wurden Jobbins Kreationen mit verschiedenen Auszeichnungen geehrt und führten die Künstlerin zu unterschiedlichen Ausstellungsorten in Australien. Für die Künstlerin wurden die recycelten Skulpturen auch zu einem Lebensstil. Vor allem in Second-Hand-Läden und auf Flohmärkten findet Jobbins Arbeitsmaterialien für ihre Kunstwerke. „Ich bin inzwischen süchtig danach, jeden Second-Hand-Shop zu besuchen, an dem ich vorbei komme”, gibt die Künstlerin zu. „Außerdem bekomme ich viele Sachen von Müttern zugeschickt, die zuhause die Spielzeugkiste aufgeräumt haben. Ich erhalte Sendungen aus ganz Australien.”
Jobbins sieht ihre Werke als „künstlerische Erkundung der Beziehung zwischen Konsumgesellschaft und dem Upcycling- und Recycling-Trend. Gegenüber The Creators Project erklärt sie, dass „Kinder heutzutage immer das neueste Spielzeug ‘brauchen’. Was vor ein paar Tagen noch der letzte Schrei war, wird für einen neuen Spielzeug-Trend sofort achtlos aus dem Fenster geworfen. Somit erhalte ich immer wieder perfekt erhaltene Spielsachen, aus denen ich neue Werke erschaffe. Da Upcycling vor allem in der Kunstszene zunehmend beliebter wird, konnte ich mich diesem Trend einfach anschließen und somit eine Menge Plastik weiterverwenden, das sonst auf dem Müll gelandet wäre.”
Doch diese unmissverständliche Kritik an der Konsumgesellschaft ist nur einer der Gründe, warum Jobbins Arbeiten von einigen Leuten kontrovers betrachtet werden. Ihre Kompositionen mit Hörnern aus Babypuppen-Armen, Haaren aus Barbie-Beinen und Lippen aus Plastikfüßen lösen bei einigen Betrachtern Unbehagen aus. Jobbins sagt jedoch, dass negative Reaktionen auf ihre Arbeiten sie nicht stören.
„Ich liebe es, die Reaktionen auf meine Skulpturen zu beobachten”, erklärt sie. „Ich glaube, dass meine Arbeiten provokant sind”, fügt sie hinzu, „und auf eine gewisse Art auch sehr schön.”
Hier könnt ihr euch weitere Kunstwerke von Freya Jobbins ansehen:
Weitere Informationen zu Freya Jobbins’ Arbeiten findet ihr auf ihrer Webseite.