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Diese surrealen Alchemie-Transkripte sind poetisch und beängstigend zugleich

Elixire der Unsterblichkeit, Transmutation und der Stein der Weisen—heute betrachten wir die berühmtesten Bestrebungen der altertümlichen Alchemie als faszinierende Mythologie. Doch dabei gerät leicht in Vergessenheit, dass die „schwarze Magie” einst der Wegbereiter für die moderne Wissenschaft gewesen ist.

Alchemie, auf arabisch al-kimiya, leitet sich vom alten Namen für Ägypten ab, Khemia bedeutet „schwarze Erde“. Der alte Zweig der Naturphilosophie war aber viel mehr als nur primitive Chemie—es war eine komplexe Weltanschauung, der der Glaube daran zugrunde lag, dass jede Materie umgewandelt oder in ihre vollkommenste Form freigesetzt werden könnte. Im Gegensatz zu den Zauberern in modernen Märchen waren die Alchemisten so vielfältig begabt wie es ihre Philosophie selbst hergab, und waren in Gegenden wie China, Indien, dem Mittleren Osten und Europa vertreten.

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Die gesamte Geschichte der Alchemie umfasst viertausend Jahre, doch den meisten von uns sind davon wohl die Zeitalter des Mittelalters und der Renaissance am besten bekannt. Dank der Manuskripte europäischer Gelehrter ist es leicht, die Bilder von brodelnden Kesseln, wilden Bestien, sonderbar geformten Gefäßen und spirituellen Wesen heraufzubeschwören. Tatsächlich ist die Alchemie durch Arbeiten von berühmten Alchemisten wie Geoffrey Chaucer, Dante Alighieri und dem rätselhaften Nicholas Flamel in dieser Zeit weithin bekannt geworden.

Besonders schöne Bilder aus jener Zeit finden sich in den Archiven der britischen Wellcome Bibliothek. Lasst euch dank der jahrhundertealten Manuskripte in die gleichermaßen sonderbare wie wundervolle Welt der Alchemie mitnehmen und huldigt ihrer surrealen Ästhetik voller seltsamer, beängstigender und hypnotischer Schönheit.

Aus der Manly Palmer Hall Kollektion alchemistischer Manuskripte, 1500-1825. Bild: Getty Research Institute

Zwei Bauern halten ein rotes Gewand hoch; Cherubime blasen Wind und Merkur verweilt auf der Wasseroberfläche; diese Szene steht für einen relativen jungen Abschnitt in der langen Geschichte der Alchemie. Farbradierung, ca. 18. Jahrhundert. Bild: Wellcome Library, London

Thesaurus of Alchemy, ca. 1725. Bild: Wellcome Library, London

Thesaurus of Alchemy, ca. 1725. Bild: Wellcome Library, London

Compendiolum de praeparatione auri potabilis veri, M[arcus] E[ugenius] Bonacina zugeschrieben, ca. 1790. Bild: Beinecke Rare Book & Manuscript Library, Yale University

Donum Dei, eine deutsche oder österreichische alchemistische Abhandlung, zweite Hälfte des 15. Jh. Bild: The British Library

Donum Dei, eine deutsche oder österreichische alchemistische Abhandlung, zweite Hälfte des 15. Jh. Bild: The British Library

Compendiolum de praeparatione auri potabilis veri, M[arcus] E[ugenius] Bonacina zugeschrieben, ca. 1790. Bild: Beinecke Rare Book & Manuscript Library, Yale University

“Solvtio Perfecta”, Illustration aus dem Donum Dei: Ortus diviciarum sapiencie Dei, 17. Jh. Bild: Wikimedia Commons

Splendor Solis, eine deutsche alchemistische Abhandlung, 1582. Bild: The British Library

Bild der „Black Sun”, aus Splendor Solis, einer deutschen alchemistischen Abhandlung, 1582. Bild: The British Library

Ausschnittl der Ripley-Schriftrolle, 16. Jh. Bild: Wellcome Library, London

Aureum vellus, von Salomon Trismosin, Ausgabe aus dem 18. Jh. Bild: The Getty Alchemy Collection

Philosophia hermetica, Federicl Gualdi zugeschrieben, ca. 1790. Bild: Beinecke Rare Book & Manuscript Collection, Yale University

Gemma Sapientiae et Prudentiae, 18. Jh. Bild: Wellcome Library, London

Aus der Kollektion alchemistischer Manuskripte der Manly Palmer Hall, 1500-1825. Bild: Getty Research Institute

Aus der Kollektion alchemistischer Manuskripte der Manly Palmer Hall, 1500-1825. Bild: Getty Research Institute

The Vessels of Hermes, ca. 1700. Bild: The Getty

Von der Universal Tinctur, von Christian Wilhelm von Krohnemann, 1677. Bild: Wellcome Library, London

h/t Public Domain Review