Elixire der Unsterblichkeit, Transmutation und der Stein der Weisen—heute betrachten wir die berühmtesten Bestrebungen der altertümlichen Alchemie als faszinierende Mythologie. Doch dabei gerät leicht in Vergessenheit, dass die „schwarze Magie” einst der Wegbereiter für die moderne Wissenschaft gewesen ist.
Alchemie, auf arabisch al-kimiya, leitet sich vom alten Namen für Ägypten ab, Khemia bedeutet „schwarze Erde“. Der alte Zweig der Naturphilosophie war aber viel mehr als nur primitive Chemie—es war eine komplexe Weltanschauung, der der Glaube daran zugrunde lag, dass jede Materie umgewandelt oder in ihre vollkommenste Form freigesetzt werden könnte. Im Gegensatz zu den Zauberern in modernen Märchen waren die Alchemisten so vielfältig begabt wie es ihre Philosophie selbst hergab, und waren in Gegenden wie China, Indien, dem Mittleren Osten und Europa vertreten.
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Die gesamte Geschichte der Alchemie umfasst viertausend Jahre, doch den meisten von uns sind davon wohl die Zeitalter des Mittelalters und der Renaissance am besten bekannt. Dank der Manuskripte europäischer Gelehrter ist es leicht, die Bilder von brodelnden Kesseln, wilden Bestien, sonderbar geformten Gefäßen und spirituellen Wesen heraufzubeschwören. Tatsächlich ist die Alchemie durch Arbeiten von berühmten Alchemisten wie Geoffrey Chaucer, Dante Alighieri und dem rätselhaften Nicholas Flamelin dieser Zeit weithin bekannt geworden.
Besonders schöne Bilder aus jener Zeit finden sich in den Archiven der britischen Wellcome Bibliothek. Lasst euch dank der jahrhundertealten Manuskripte in die gleichermaßen sonderbare wie wundervolle Welt der Alchemie mitnehmen und huldigt ihrer surrealen Ästhetik voller seltsamer, beängstigender und hypnotischer Schönheit.